>Dieser Blog basiert ausschließlich auf dem was mein Mann gelesen und mir erzählt hat. Es kann sein dass sich Fehler eingeschlichen haben.<

Die Unis in Japan sollen kostenlos werden!

Was für eine unglaublich gute Nachricht!

Und Koike, die Gouverneurin von Tokyo will auch die Oberstufe kostenlos machen!

Um das zu verstehen sollten wir aber erstmal tiefer in die Materie tauchen und schauen wie die Situation jetzt ist. Und auch zu den kostenlosen Unis gibt es mehr zu sagen, also dran bleiben😉

In Japan gibt es die Shogakko mit den Schuljahren 1-6, danach die Chugakko für 3 Jahre, und daran schließt sich die Kokogakko an, ebenfalls für 3 Jahre.

Die Chugakko müssen alle Kinder besuchen und man kommt automatisch auf die Schule in der Nähe – wie schon bei der Shogakko.

Die Kokogakko ist freiwillig aber Voraussetzung für den Besuch der Universität.

Also eigentlich ganz wie bei uns. Chugakko ist die Mittelstufe, Koko die Oberstufe.

Um an einer Kokogakko aufgenommen zu werden, muss man allerdings Tests bestehen. Genauso bei der Uni.

Fällt man beim Test durch, muss man sich für eine andere Schule entscheiden (die ggf weniger hohe Ansprüche hat und damit eine geringere Reputation) oder ein Jahr warten und den Test wiederholen.

Die Miesere in Japan fängt also in der Mittelschule an.

Es gibt öffentliche Oberschulen, die haben in Tokyo einen guten Ruf, bzw. sind sehr beliebt und es ist schwer auf diese Schulen zu kommen. Öffentliche Oberschulen sind erstmal kostenlos (Nebenkosten ausgenommen, und die sind auch nicht ohne). Um den Test zur Aufnahme zu bestehen, besuchen viele Kinder aber Nachhilfeschulen.

Das gleiche Spiel finden wir bei den öffentlichen Unis. Die Tokyo Universität hat einen ausgezeichneten Ruf, ist öffentlich, und damit grundsätzlich erstmal kostenlos. Um dort den Test zu bestehen muss man sehr viel lernen, was die meisten durch die Nachhilfeschule unterstützen.

Übrigens haben in anderen Teilen des Landes öffentliche Oberschulen oft einen sehr schlechten Ruf und alle versuchen ihre Kinder dort in privaten Oberschulen unterzubringen.

Und dann gibt es auch noch das System Privatschule vom Kindergarten bis zur Uni, wo man sich um nichts sorgen muss außer um die Kosten😉

Man sieht also, Bildung in Japan kostet viel Geld! Nachhilfeschule, ggf Privatschule, oder Privatuni wenn die Prüfung vermasselt wird oder die Schulen/ Unis einen schlechten Ruf haben.

Sagen wir einfach mal, wenn die öffentlichen Oberschulen pro Jahr 6500€ kosten, kosten private das doppelte oder mehr.

Auch die hohen Kosten für die Bildung sind für viele Japaner ein Grund keine Kinder zu bekommen.

Aber natürlich nicht nur das..

Die Kinderbetreuung ist ja schon kostenlos, aber das macht es vor allem für Mütter auch nicht leichter auf dem Arbeitsmarkt. Denn das Verständnis der Arbeitgeber für die Bedürfnisse von Eltern ist rar gesät.

Trotzdem ist die zusätzliche Vergünstigung der Bildung ein gut überlegter Schritt für die Regierung. Denn… tja..

Selbstverständlich ist die kostenlose Universität an Bedingungen geknüpft!

Und zwar gilt das nur für Familien mit drei Kindern im Schulpflichtigen Alter.

Ist der Altersunterschied zum ältesten Kind zum Beispiel so groß dass es schon arbeitet wenn die beiden jüngeren ins Unialter kommen, gilt diese Vergünstigung wohl nicht!

Aber so schlägt die Regierung zwei Fliegen mit einer Klappe.. Jetzt sollen die Japaner nicht nur Kinder bekommen, sondern gleich viele Kinder😉

Dabei bekommen auch jetzt schon Familien mit mehr als zwei Kindern einige besondere Vergünstigungen. In Tokyo ist das anscheinend trotzdem nicht sehr attraktiv.

Und Koike und ihre kostenlose Oberstufe?

Tja.. die war Japanweit angedacht, stieß auf Ablehnung, aber Koike findet es eine gute Idee und will es in Tokyo durch erhöhte Steuern verwirklichen. Habe ich im Prinzip nichts gegen, aber um die Steuern noch zahlen zu können sollte ich dann wirklich mal versuchen irgendwie mehr Geld zu verdienen😅