Ein Besuch im Ryugon
Es ist schon etwas her seit ich das Ryugon besucht habe, aber da bald die Veröffentlichung meines Guidebooks zu diesem Garten/Ryokan ansteht, möchte ich es doch auch hier auf meiner privaten Seite haben 🙂
Das Ryugon ist ein traditionelles Ryokan der Oberklasse. Oftmals hat es Prinz Takamatsu beherbergt, der hier die Schönheit Niigatas genossen hat.
Geschichte
Die Geschichte der Herberge ist tatsächlich sehr interessant.
Utsugi Toshio fand es traurig, dass mehr und mehr alte Häuser in seiner Heimatstadt gegen neue, unpersönliche ersetzt wurden und fing an um sie zu kämpfen. Doch niemand wollte freiwillig in einem dunklen, zugigen Haus leben, wenn man doch die Angenehme der Moderne genießen konnte.
So erstand Utsugi schließlich 16 alte Häuser und ließ sie originalgetreu wieder aufbauen und zu einem Ryokan zusammenschließen. Vom ersten Haus in 1964 vergingen fünf Jahre bis zur Eröffnung 1969.
Im frühen 2019 wurde es dann temporär geschlossen um es an die veränderten Standards anzupassen. Im Sommer des gleichen Jahres öffnete das neue Ryugon. Nicht mehr mit einem Namen aus Kanji (龍言), sondern im feschen neuen Look (ryugon).
Und wie bin ich nun in dieses Ryokan gekommen?
Erstmal, ich habe nicht dort übernachtet und mein Aufenthalt beschränkte sich auf etwa zwei Stunden..
Vor der Reform wechselte das Ryokan den Besitzer und die neuen luden einige Ausländer ein, von denen sie sich erhofften dass sie das Hotel ein wenig promoten würden. Dazu gehörte auch ich. Allerdings mit dem Fokus auf dem Garten, der zum Hotel gehört.
Also ja, dieser Artikel könnte, im weitesten Sinne als ein gesponserter gelten. Natürlich aber ist es meine Arbeit, die das Hotel wirklich promoted indem ich bereits dort im Blog über das Ryugon geschrieben habe und das Buch veröffentliche. Euch möchte ich einfach nur erzählen, dass es diesen Ort gibt 😉
Der Termin, an dem ich ins Ryugon fahren sollte, wurde ein paar Mal verschoben da die neuen Besitzer, die ich treffen sollte, meistens in Tokyo weilen und nicht in Niigata. Aber dann saß ich doch eines Morgens im Shinkansen. Zusammen mit dem Lütten, der musste nämlich mit.
Der Besuch
Am Bahnhof wurde ich schon von der Mittelsfrau empfangen und sie fuhr uns erst in ein Restaurant wo wir Mittag essen und einen begeisterten Hobbygärtner treffen sollten, der sich uns ebenfalls anschließen wollte.
Die Mittelsfrau war die Feng-Shui Beraterin der Frau des neuen Hotelbesitzers und sie ging zu dieser Zeit noch davon aus, dass unsere Meinungen zum Umbau gehört werden würden. Ich war da skeptisch, behielt Recht und freute mich aber über die Gelegenheit kostenlos einen Garten weit entfernt von Tokyo besuchen zu dürfen.
Im Ryokan trafen wir kurz auf die Besitzer und machten uns dann auf um die Gärten zu betrachten. Sie waren wundervoll! Überall zwischen den Gebäuden gab es kleine Gärten und überall Wasser. Der Hauptgarten haute mich nicht ganz so aus den Socken, aber dennoch gab es etwas Interessantes zu entdecken. Ich besuchte das Ryokan kurz vor dem ersten Schnee und so konnte ich sehen, wie der Garten auf die kalte Jahreszeit vorbereitet wurde.
Dieses Gebiet von Niigata ist auch als Yukiguni – Schneeland – bekannt. Es müssen also andere Vorsichtsmaßnahmen als in Tokyo getroffen werden. So fiel der Schneeschutz für die Pflanzen auch sehr viel pragmatischer und weniger künstlich aus.
Zwischen 14 und 15 Uhr kehrten wir in die Lobby zurück um mit den Besitzern unser Gespräch zu führen.
Leider gab es ein Missverständnis zwischen ihnen und der Mittelsfrau. Sie dachte AB 14 Uhr, aber eigentlich war BIS 14 Uhr gemeint.
Also konnte ich nichts fragen, nichts besprechen und nichts erfahren. Aber immerhin erhielt ich tatsächlich das Geld für den Shinkansen zurück!
Da die Besitzer nun nicht mehr verfügbar waren, wurde ich zurück zum Bahnhof gebracht und fuhr wieder nach Hause.. Nichts mit dem versprochenen Besuch im Onsen. Naja.. Pech.
Aber der Garten war es wert!
Da mich der Lütte extrem beschäftigt hielt (er war da knapp über zwei Jahre alt), konnte ich leider kaum Fotos machen. Ich war genug beschäftigt mit dem Gespräch mit den anderen beiden und damit den Lütten bei Laune zu halten und ihn von allerlei Scheiß abzuhalten.
Aber die paar Bilder die ich habe, möchte ich euch nicht vorenthalten!
Wenn man ein bisschen mehr Zeit hat als ich, lohnt sich auch ein Besuch im Koi Village oder bei den Ruinen der Burg Sakado und des dem Ryokan seinen Namen gebendem Tempel Ryogon-ji.
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