Das Geschäft auf der Baustelle

Zuletzt geupdated: Juni 4th, 2020

Heute geht es mal wieder um die Arbeit. Mit einem Thema, das vielleicht die wenigsten erwartet haben, aber vielleicht ja doch ganz spannend finden.

Wo verrichtet man sein Geschäft wenn man draußen arbeitet?!

Vor allem für Frauen ist dies ein leidiges Thema, denn wir haben, dazu passend mein Blut-Post, ja auch noch ein weiteres Problem..

In Deutschland habe ich nie wirklich in der freien Wirtschaft gearbeitet, aber soweit it weiß gibt es dort auf großen Baustellen Dixis oder man muss wohl oder übel die Toilette der Kunden benutzen.

In Japan, bzw. hier in Tokio, sieht die Sache anders aus.. Wir möchten vermeiden das Haus unserer Auftraggeber zu betreten!

Ich selbst empfinde mich als sehr schmutzig wenn ich im Garten arbeite (entweder ich sammle Erde im Profil meiner Schuhe und meinen Socken, oder ich habe überall Blätter kleben, auch gerne in der Unterhose..) und möchte diesen Schmutz nicht ins Haus bringen.
Manchmal arbeiten wir aber auch auf ganz kleinen Baustellen, bei denen das Haus noch gar nicht bezugsfertig ist. Auf solche kleinen Baustellen kann man kein Dixiklo stellen.

Unser Mann für’s Grobe, der oft mehrere Tage auf diesen Baustellen verbringt, bringt sich deshalb ein Pissoir-ähnliches Kanister-Dings mit, das er hinter dem Haus aufstellt. Für mich natürlich nicht nutzbar!

Meine Rettung sind öffentliche Parks, Spielplätze und Konbinis. Oder ich muss halt bis zum Mittag durchhalten.

Meine Baustellen-Routine ist daher, dass ich immer nochmal die Bahnhofstoilette aufsuche wenn ich am Zielbahnhof angekommen bin.
Auf dem Weg zur Baustelle halte ich die Augen nach Konbinis und Parka offen. Meist kann mir mein Chef aber auch schon sagen wo die nächste Toilette ist oder ich schaue bei Google Maps nach vielversprechenden Parks.

In meiner Zeit auf japanischen Baustellen habe ich schon viele und alle Arten von Toiletten gesehen. Toiletten in kleinen versifften Ramen Shops, diverse Konbini Klos weit ab von Touristenspots, und unzählige Parktoiletten.
Ihr könnt mir glauben wenn ich sage, dass japanische Toiletten NICHT IMMER sauber sind!
Das ist wieder so ein nettes Vorurteil das von Leuten in die Welt gesetzt wird, die sich hauptsächlich in Touristen-Hotspots aufhalten.

Was kein Gerücht ist, ist dass man in Japan kaum lange nach einer benutzbaren, kostenlosen Toilette suchen muss. Selten schreckt man so sehr zurück, dass man lieber ein anderes Klo sucht.

Das Geschäft in Zeiten von Corona

Tja.. auch wir auf den Baustellen merken Corona..
Viele Konbinis in Tokio haben beschlossen in Zeiten Coronas ihre Toiletten für Kunden zu schließen. Das hat einfach mal mehrere Gründe:
geklautes Klopapier, fehlende Seife, fehlende Kapazitäten für’s putzen, fehlende gute Belüftungsmöglichkeiten.
Für uns ist das natürlich fatal wenn die einzige Möglichkeit auf ein Klo im Konbini besteht!
Es ist sowieso schon immer ein Balanceakt mit dem Trinken.. Wer viel trinkt muss viel auf’s Klo. Wer nicht genug trinkt kippt um. Man muss die richtige Balance finden um nicht umzukippen aber auch nicht zu viel auf’s Klo zu müssen..
Nun neigt man dazu weniger zu trinken um den Klogang zu vermeiden.. Bei diesen warmen Temperaturen leicht fatal..

Bei vielen Bahnstationen wiederum sieht man Bemühungen Seifen- oder Alkoholspender aufzustellen. Immerhin!

Ich bin jetzt gespannt was der Juni bringt, eine unserer Haupt-Baustellen-Pflege-Zeiten!

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