Besuch im Ueno Zoo (mit Kind)
Zuletzt geupdated: August 24th, 2018
Wie schon im Beitrag über den Ueno Park erwähnt, wollte ich in Japan eigentlich nicht mehr in den Zoo gehen.
Mein bis dato einziges Zooerlebnis war in einem kleinen Zoo in Kanagawa und danach hatte ich genug.
Bei irgendwelchen anderen Ausländern hatte ich gelesen, dass der Ueno Zoo sehr gut sein solle und mich deshalb entschieden einen zweiten Versuch zu wagen.
Es wird für einige Zeit mein letzter sein…
Um meine Zoo-Vorgeschichte zu erklären: ich komme aus Hamburg und dort befindet sich der Tierpark Hagenbeck. Seines Zeichens ist er der Vorreiter gitterloser Gehege.
Auch wenn nicht jedes Gehege dort groß ist, so sind sie doch allemal ein gewaltiger Unterschied zu den Gehegen im Ueno Zoo. Aber zu denen später noch mehr.
Außerdem befindet sich im Süden Hamburgs der Wildpark Schwarze Berge, den ich als Kind oft besuchte.
Obwohl ich mich auch an die kleinen Eulenkäfige erinnere, so blieb mir doch vor allem das riesige Freigehege im Kopf.
Und wie sieht es nun in Ueno aus?
Direkt nach dem Haupteingang befindet sich das Panda Gehege. Das sieht auf den ersten Blick sehr modern aus.
Es gibt große Glasscheiben, durch die man den Panda betrachten kann und er hat sowohl Kletter- als auch Versteckmöglichkeiten.
Wir waren grade dort als die Fütterung vorbereitet wurde, und diese läuft genau wie in Deutschland ab. Bambus wird an den unterschiedlichsten Orten ansprechend deponiert, und zwar so, dass der Panda auch mal ein wenig klettern muss.
Geht man gradeaus an dem Panda Gehege vorbei, kommt man zu den Elefanten.
Hier kann man gleich sagen, dass das Gehege viel zu klein anmutet. Außerdem scheint der Boden nicht gut zu sein, denn alle Elefanten hatten kaputte Füße.
Ich weiß, dass das in Deutschland auch ab und zu ein Problem ist, aber ich meine, dass es vor allem ältere Elefanten betrifft.
Wir bogen vor den Elefanten nach rechts ab um die Otter anzusehen.
Ein Otter schlief seelenruhig in einer Röhre außerhalb des Geheges, welche auch von Zoobesuchern umlagert wurde.
Der Rest der Anlage war recht klein und komplett vergittert. So vergittert, dass man kaum hindurch gucken konnte.
Ein Stückchen weiter befanden sich die Vogelgehege. Auch diese waren komplett vergittert und klein und wir schenkten sie uns gleich. Vögel finde weder ich interessant, noch hätte die Chance bestanden, dass Chibi Mamo-chan sie durch die Gitter entdeckt hätte.
Der Weg führte weiter vorbei an einem alten Teehaus, in dem früher Besucher des Toshogus empfangen wurden.
Es ist ein offenes Teehaus und sieht daher eher aus wie ein Wartehäuschen. Aber es ist schön in einen kleinen Garten eingebettet.
Auf der anderen Seite des Weges im Tal findet man eins der Wahrzeichen Japans: den Kranich mit dem roten Punkt auf dem Kopf. -Alleine und in einem Winz-Gehege.
Vielleicht verträgt er sich nicht mit den anderen im großen Gehege auf der anderen Seite des Zoos?
Von hier aus gelangt man zu Gehegen für Gorillas, andere Affen, Tiger und Löwen.
Dieser Bereich ist bereits komplett überarbeitet und nach neuen Standards gebaut. Keine Gitter und naturnah.
Natürlich hat der Tiger trotzdem einen Knacks und tigert immer an der gleichen Längsseite hin und her. Aber das tun sie meines Wissens überall.
Interessant finde ich den Gegensatz zwischen dem Löwengehege in Ueno und dem Löwengehege in Hagenbeck.
In Hagenbeck thronen die Tiere auf dem künstlichen Felsen und überblicken ihr Areal.
In Ueno haben sie eher einen Bereich wie einen lichten Wald und die Besucher gucken von oben in das Gehege hinab.
Bevor wir auf die andere Seite des Zoos gingen, besuchten wir noch die Eisbären.
Auch die haben schon moderne Gehege, aber auch hier sieht es mit dem Platz ein wenig mau aus. Das Problem eines City-Zoos würde ich mal sagen.
Im Westteil des Zoos, zu dem man über einen langen Fußweg mit Brücke oder der kostenpflichtigen Monorailbahn gelangt, wird gerade gebaut. Wenn das Areal mal fertig ist, könnte es toll werden.
Hier hat der Zoo einen Teil des Shinobazu Teichs für die Vögel und Inseln für Katas und andere Kletterer findet man auch.
Der Bereich des Streichelzoos ist auch sehr neu und hat extra Häuschen zum Händewaschen und Kinder wickeln.
Nicht so schön sind die Gehege der Pinguine, der Kängurus und des Steppenfuches oder was das auch immer war.
Diese Gehege sind äußerst klein und noch mit Gittern.
Dass man außerdem ein Raubtier von einem Beutetier nur durch ein Gitter, verkleidet mit einer Bambusmatte, trennt, finde ich ziemlich fies. Wittern tut der arme Fuchs die Kängurus doch trotzdem.
Die Giraffen, Nashörner und Nilpferde konnte man nur im Haus besuchen.
Die Außengehege sahen aber auch nicht sehr groß aus..
Der gesamte Zoo, so wie ich das überblicken konnte, ist gut mit Kinderwagen zugänglich. Natürlich kommt man mit diesem aber nicht unbedingt ganz vorne an alle Gehege heran wenn es voller ist.
Wickelmöglichkeiten gibt es auch überall, nur sind manche ein wenig eng. Besser ist da auf jeden Fall das kleine Häuschen im Westbereich gegenüber vom Streichelzoo und das Haus am dortigen Zooeingang.
Stillmöglichkeiten gibt es wohl im zentralen Informationsgebäude im Ostteil, sowie in der Cafeteria im Westteil, am Ikenohata Eingang und am Benten Eingang.
Möchte man vom West- in den Ostteil des Zoos, muss man nicht den Berg hinauf laufen, es gibt auch einen Fahrstuhl.
Kinderwagen können an jedem Eingang gemietet werden.
Wer vorab schonmal sehen möchte, wo es was gibt, hier findet man eine englische Karte des Zoos.
Mein Fazit: Wenn möglich warte ich mit meinem nächsten Besuch bis alle Gehege erneuert sind. Immerhin geben sie sich in dieser Beziehung große Mühe!
Wir wollten Chibi Mamo-chan einen Plüschpanda kaufen und waren geschockt. Haltet eure Kinder vom Merchendise fern wenn ihr nicht arm werden wollt!
Ansonsten gilt natürlich, wer es entspannt haben möchte, bringt sein Essen selber mit und verzichtet auf die Cafeteria und ähnliches.
Details:
Öffnungszeiten:
9:00 – 17:00 (Einlass bis 16:00)
Geschlossen an Montagen, Dienstagen wenn Montag ein Feiertag war, und 29. Dezember bis 1. Januar.
Siehe den Kalender auf der Homepage um sicher zu gehen.
Längere Öffnungszeiten im Sommer und abweichende geöffnete Tage gibt es auch..
Eintrittspreise:
Erwachsene 600¥
Kinder 200¥
Kinder bis 12 Jahre frei
Senioren 300¥
Eintritt für alle frei am 20. März, 4. Mai (und 1. Oktober).
Wer die „Welcome Card“ von JNTO (Japanese National Tourist Organization) hat, bekommt 20% Rabatt.
Anfahrt:
via Bahnhof Ueno
- JR:
- Yamanote Linie
- Keihin-Tohoku Linie
- Joban Linie
- Utsunomiya Linie
- Takasaki Linie
- Tokyo Metro:
- Hibiya Linie
- Ginza Linie
- Keisei:
- Keisei Hauptlinie Endbahnhof
- Shinkansen:
- Akita
- Joetsu
- Hokuriku
- Tohoku
- Yamagata
- Hokkaido
Alle Bahnhöfe sind mit Fahrstühlen ausgestattet.
Ich war Oktober 2013 da. Ich weiß nicht, inwiefern in der Zwischenzeit evtl etwas modernisiert wurde, aber damals fand ich die ganzen kleinen, vergitterten Gehege (wobei ich Käfige teils treffender finde) einfach nur grausam. Wobei ich sagen muss, dass er immer noch besser war als andere „Zoos“ in Japan, die teils an Onsen oder Tempeln angegliedert sind, wo ich dann nur zufällig war… oder bei den Aquazoos. 🙁
Selbst in Deutschland finde ich die Gehege recht beengt und nicht optimal. Aber ich komme auch aus der Nähe von Hamburg und bin somit mit Hagenbek und diversen Wildparks in Schleswig Holstein aufgewachsen. Da ist man vllt einfach was anderes gewohnt…