Ausflug nach Ome und andere Wochenend-Kleinigkeiten

Wieder ein Ausflug, der von der Japanisch-Deutschen-Gesellschaft organisiert wurde.
Es war die Besichtigung einer Sake-Brauerei, eines Museums und ein Mittagessen in herrlicher Umgebung geplant.

Im Vorfeld wurden wir gebeten mit dem Zug um 9.50h am Bahnhof in Sawai anzukommen, da die Züge nur selten fahren und wir pünktlich starten wollten.
Weil ich oft Panik habe viel zu spät zu kommen oder mich zu verfahren und ich auf der einen Bahnlinie schon sehr oft Verspätungen erlebt habe, bin ich sehr früh losgefahren. So musste ich dann noch ein wenig Zeit in Nishi-Kokubunji und Tachikawa verbringen.
Dabei habe ich im Konbini sehr leckere Bonbons entdeckt. Ich befürchte allerdings, dass der Zuckeranteil sehr hoch ist und ich nicht allzu viele davon essen sollte, wenn ich nicht wieder zunehmen möchte.. Es handelt sich dabei um きざみ ゆずのど.
Schon im Zug Richtung Ome habe ich einige Deutsche entdeckt. Es waren dieses Mal wirklich sehr viele Deutsche dabei, denn es ist gerade ein Projekt beim DAAD gestartet und sehr viele Teilnehmer dieses Projekts hatten sich für den Ausflug angemeldet.
Selbstverständlich sind dann nicht alle Teilnehmer mit dem Zug um 9.50h angekommen und so sind wir anderen noch zu einem kleinen Schrein in der Nähe gegangen und haben dort auf die Nachzügler gewartet.
Mich hat die Natur in Ome sofort begeistert. Es waren schon einige Bäume in Herbstfärbung und der Fluß hatte eine wahnsinnige Farbe! Ich hätte mich am Liebsten von der Gruppe getrennt und wäre dort ein bisschen spazieren gegangen.
Fast hätte ich das auch machen können, denn als es zur Sake-Fabrik ging, haben sie mich einfach vergessen -.-
Aber was ein echter Pfadfinder ist, findet schon den richtigen Weg *hust*


Die Führung in der Fabrik verlief dann ein bisschen oberflächlich. Ich habe nur wenig von dem verstanden, was der Firmenchef erzählt hat und T. hatte kaum Zeit richtig zu übersetzen. Außerdem fehlten ihr oft Vokabeln. Dennoch war es sehr interessant so eine, Betrieb mal von innen zu sehen. Fabrik kann man kaum sagen, allzu groß war die Firma nicht.



Am Ende gab es selbstverständlich auch eine Verköstigung des 日本酒. Wir durften den ganz frischen Sake probieren, einen sehr teuren, den normalen, einen, der wie zur Edozeit gebraut wurde und schlußendlich noch Umeshu mit Sake. Was soll ich sagen, der Umeshu hat mir natürlich am besten geschmeckt, ich bin ja Umeshu-Fan..
Nach dem Betriebsbesuch sind wir zu Fuß fast bis zur Station Mitake gelaufen, wo wir eigentlich unser Mittagessen in Form eines Bentos bekommen sollten.



Das Auto mit den Bentos steckte aber, wie sollte es anders sein, im Stau fest und so gingen wir erst ins Museum.
Ich bin ja nun wirklich kein großer Museumsfreund, aber an diesem Museum angeschlossen, war ein Karesansuigarten, in den ich sofort gegangen bin um Fotos zu machen.

Als der Rest meiner Gruppe den Garten stürmte, habe ich mir aber auch noch die restlichen Exponate angesehen. Es waren sehr hübsche Landschaftszeichnungen darunter, aber auch Einzelbilder von Tieren und Pflanzen. Hätte es von denen, die ich am Schönsten fand, Postkarten gegeben, hätte ich sicher welche gekauft. Leider waren die Postkarten allesamt nicht schön.
Nach dem Museumsbesuch war unser Essen immer noch nicht da. Trotzdem wurden nahe am Fluß die mitgebrachten Plastikunterlagen ausgebreitet und die Organisatoren kauften im nahe gelegenen Konbini ein paar Snacks und Bier um den allergrößten Hunger und Durst erst einmal zu stillen.
Kaum waren jedoch die ersten Snackschüsseln schon wieder leer, kamen endlich die Bentos und auch der übrig gebliebene Sake von der Verköstigung wurde nun reichlich ausgeschenkt.

Ohne zu hetzen erwischte ich dann noch den richtigen Zug zurück nach Tokyo.
Denn, da mache ich Y. inzwischen ganz gut nach, dieses Event war ja nicht mein einziger Termin an diesem Tag..

Ich fuhr noch einmal zurück nach Asaka bevor ich mich auf den Weg nach Shinjuku machte, und entdeckte dabei, dass eine andere Teilnehmerin aus Shiki kommt. Das ist eine Nachbarstadt von Asaka. So konnten wir den Weg gemeinsam zurück fahren und währenddessen noch ein wenig plaudern.
In Shinjuku traf ich mich mit D. zum Essen. Dieses Mal gab es in einer kleinen urigen Gasse (einem Paradies für おじさん) Yakitori. Ich mag Kushi sehr sehr gerne und war froh wieder welche essen zu können. Es gab nicht nur Spieße mit Hähnchen, sondern auch mit Gemüse. Besonders die Peperoni und die Negi umwickelt mit Speck hatten es mir angetan.
Beim Fleisch war das Küken und Butabara sehr lecker.
Wenn ich es richtig mitbekommen habe, haben aber viele Spieße auch nochmal einen speziellen Namen und ich habe mir keinen einzigen gemerkt -.- Mein Gehirn wird wirklich alt..


Nach den Spießen gab es noch Soba. Für mich Wakame-Soba. Ich hätte niemals gedacht, dass ich die ganze Portion aufessen könnte, aber ich habe es geschafft. Das erste Anzeichen dafür, dass sich mein Magen wieder weitet. Nicht gut..

Am Sonntag habe ich mich dann noch kurz mit einem Mitpraktikanten von mir und dessen Freund getroffen. Der Mitpraktikant hatte ebenfalls nur ein halbes Jahr in Japan, wir hätten also ursprünglich gemeinsam zurückfliegen sollen.
Da er nun nochmal in Tokyo war, ergriffen wir die Gelegenheit uns noch einmal zu treffen und ich zeigte den Beiden das Haus in dem ich hier wohne und ein bisschen was von der Kleinstadt Asaka.
Nach diesem Treffen muß ich hoffen, dass keine allzu bösen Geschichten über mich kursieren werden, wir haben uns zugegebenermaßen ein wenig daneben benommen.
So habe ich mein Fahrrad mit in den einen Park genommen und wir haben den Abenteuerspielpatz dort unsicher gemacht.. Die Kinder fanden es aber glaube ich ganz lustig, dass die komischen Ausländer, die auch noch Japanisch verstanden, auf den Geräten rumturnten. Die Eltern haben etwas skeptisch geguckt..
Ich hoffe, ich bekomme die Videos von der Seilbahn und der Rutsche. Wir haben festgestellt, um mal wieder das Kind raushängen zu lassen, eignen sich japanische Abenteuerspielplätze sehr gut, da die Sicherheitsstandards nicht sonderlich hoch sind..
Ansonsten haben wir uns aber die restliche Zeit relativ gesittet benommen, außer, dass wir uns natürlich auf gute Norddeutsche Manier (2 Hamburger und ein Gruber) lustig und laut unterhalten haben.

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