寿司大 – Sushi Dai im Tsukiji Fischmarkt

Viele sagen, Japaner sind verrückt weil sie oft stundenlang anstehen um in ein spezielles Restaurant zu kommen. Heute kann ich sagen, Ausländer sind ebenso verrückt wenn es um rohen Fisch geht..

  Denn heute stand ich etwa 6 Stunden vor Sushi Dai im Tsukiji Fischmarkt.

Zusammen mit vielen vielen Ausländern! Zumeist Asiaten.. Nur wenige Weiße haben die Ausdauer für diesen Marathon.. Dennoch kamen vor mir 4 andere in den Genuß.

  

Und warum tut man sich das Ganze an?

Inzwischen gibt es wohl in der ganzen Stadt super frischen Fisch. Auch Sushi Dai gibt es außerhalb vom Tsukiji Fischmarkt..

Aber Sushi Dai in Tsukiji hat einfach nicht nur einen sehr guten Ruf, es ist auch sehr geschichtsträchtig und wird bald verschwinden.

Denn der Tsukiji Fischmarkt wird vor Olympia 2020 verlegt. Schon nächstes Jahr zieht er um!

Damit wird wahrscheinlich auch der erste Yoshinoya verschwinden. Eine Kette, die sich einiger Beliebtheit erfreut bei dem Bevölkerungsteil, der mal eben schnell was Billiges essen möchte.

Aber so ist das in Japan. Nur die wirklich ganz alten Bauten werden inzwischen erhalten. Alles was mittelalt oder in Privatbesitz ist, wird gnadenlos abgerissen und (zumindest in Wohnvierteln) durch 0-8-15 Fertighäusern ersetzt. 

Aber wenigsten sehen die 0-8-15 Fertighäuser hier dank vieler kleiner Balkone und Erker nicht ganz so langweilig trist aus wie in Deutschland.

Aber zurück zum Fisch: 

Sushi Dai serviert nicht gewöhnliches Sushi, sondern „Edo mae“ Sushi. Das bedeutet, der Fisch ist meist mit etwas garniert oder bestrichen, weshalb man ihn normalerweise ohne Sojasauce isst.

  
Aber die Köche weisen immer darauf hin wenn etwas mit oder ohne Sojasauce gegessen werden sollte.

Übrigens spricht der gesamte Staff Englisch. Wenn man das „Omakase“ Menü nimmt (Empfehlung des Kochs), kann man sogar sagen wenn man etwas nicht mag und bekommt Ersatz. Ich mag zum Beispiel keinen Uni (Seeigel) und nicht alle Muscheln. Als Ersatz bekam ich Buri (Gelbschwanz) und Chūtoro (Thunfisch).

  
Bei der Miso Suppe sollte man übrigens aufpassen. Es ist keine normale Misosuppe! Man findet Gräten drin. Deshalb sollte man nicht alles sorglos kauen, wie ich es bei meiner ersten Suppe dieser Art aus Unwissenheit getan habe..

Nach Ende des Menüs kann man sich noch ein Nigiri Sushi nach Wahl aussuchen. Ich würde Ōtoro empfehlen. Er ist ein Gedicht!

  
Noch ein Tipp: Am Mittwoch schmeißen sie alle Leute ab 14h raus. Man muss sich rechtzeitig anstellen, damit man noch dran kommt. Heute haben sie die Schlange gegen 10h dicht gemacht.

An normalen Tagen kann man sich bis 14h anstellen.

Die ersten Leute kommen übrigens gegen 3h. 

Die Leute, die gegen 5h kamen, haben auch 5 Stunden gewartet.

Wer allerdings gegen 8h und später auftauchte, kam etwa so schnell an die Reihe wie die Leute, die kurz nach 6h da waren.

Sonntags hat der Fischmarkt geschlossen. 

Ansonsten kann man sich überlegen Sushi Dai in Angriff zu nehmen wenn man nach einer Partynacht in Roppongi die letzte Bahn verpasst hat.

Der Staff spendiert übrigens sporadisch Regenschirme gegen die Sonne und einen kleinen Becher mit einem Sportgetränk. Im Sommer vielleicht auch zwei..

Darüber muss man sich nämlich auch im klaren sein: Wenn die Sonne scheint ist man ihr für mindestens 5 Stunden gnadenlos ausgesetzt. Ohne die Möglichkeit zu sitzen, außer man bringt sich einen kleinen! Hocker mit..

8 thoughts on “寿司大 – Sushi Dai im Tsukiji Fischmarkt

  1. Tja.. was man nicht alles fuer seinen Mann tut ^_-
    Wer um 9 kam, stand immerhin nur 4 Stunden..
    Mir kamen die 6 uebrigens eher nur wie 3 vor… Keine Ahnung warum… Normalerweise kann ich warten gar nicht ab, weshalb es mir auch unmoeglich ist auf einer Rolltreppe stehen zu bleiben..

    Der Fisch war aber wirklich gut! Man geht deshalb nicht enttaeuscht aus dem Restaurant 🙂

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