Fahrradtour – Kennt ihr euren Fluss?

Ich fahre recht gerne Rad. Auch in Japan, obwohl es hier schwer ist mit dem Fahrrad wirklich raus zu kommen.
Denn will man hier mit dem Rad Bahn fahren, muss man es halb demontieren und eintüten.

Asaka (mein früherer Wohnort außerhalb von Tokyo) war für Fahrradtouren wirklich toll. Man konnte ewig am Arakawa Fluss entlang fahren, ohne links und rechts Beton zu sehen.

In Tokyo ist das etwas schwerer, trotzdem habe ich mich eines Tages auf den Weg gemacht..
Es gibt einen recht guten Trick wie man einigermaßen gute Fahrrad-Routen findet, bei denen man zumindest teilweise seine Ruhe vor Autos hat.

Am Besten ihr sucht auf einer Karte einen etwas größeren Fluß in eurer Nähe, denn diese haben sehr oft „Uferpromenaden“ – für Autos gesperrte Wege oder nur wenig befahrene Straßen.

Die Flüsse sind außerdem oft mit Kirschbäumen gesäumt. Darunter ist Platz zum Spazieren gehen und manchmal findet man sogar richtige Blumenrabatten links und rechts des Weges.

Auch in meiner Gegend gibt es so einen Fluss, den ich in einer Richtung schon erkundet hatte als ich einmal einen Spaziergang, nach einer Route vorgeschlagen von meinem örtlichen Rathaus, gemacht hatte.
Nun wollte ich den Fluss rauf in die andere Richtung fahren.

Das erste Stück zum Fluss war trist und grau. Es war schon später am Tag und so entschied ich mich für die Abkürzung an der Hauptverkehrsstraße entlang.

Aber dann der Fluss selbst! Ich hatte vorher bei Google Maps geprüft, ob es durchgehend einen Weg entlang des Flusses gibt, und so hatte ich jetzt die Qual der Wahl ob linkes Ufer oder rechtes Ufer, denn auf beiden Seiten gibt es Wege.

Ist im Prinzip aber egal wie man sich entscheidet, denn es gibt immer genug Brücken bei denen man die Seite wechseln kann.
Auch dieser Flussabschnitt war, genau wie der in die andere Richtung, komplett von Kirschbäumen gesäumt und zudem hatte eine der heruntergekommensten Wohnanlagen einen wunderschönen Blumengarten zum Fluss raus gehend. So hatte ich dann wirklich links und rechts des Weges Grün und fühlte mich nicht ganz so sehr von Beton eingequetscht.

Später kam ich zu einem kleinen Park, an dem sie tatsächlich eine richtige Uferpromenade ausgebaut haben. Man kann bis hinunter zum Fluss gehen, was in Japan in der Stadt nicht unbedingt normal ist.
In Tokyo fließen die Flüsse nämlich nicht in einem normalen Flussbett, sondern in ziemlich hässlichen Betonkanälen. Deshalb gibt es auch nur selten Vegetation direkt am Wasser oder im Wasser. Manchmal gibt es aber Stellen, wo die Menschen es dem Fluss doch erlauben etwas natürlicher zu wirken. Auch mein Fluss hat also diese Stelle.

Ich fuhr aber weiter bis ich zu einem Park kam, den ich auf der Karte entdeckt hatte. Er ist, obwohl er sehr groß ist, nicht sehr bekannt in Tokyo. Es hat halt auch Vorteile wenn man nicht direkt in der City wohnt ^_-

Der Park ist in unterschiedliche Teile gegliedert. Ich kam von Süden, und so sah ich als erstes den großen See an dem man Boote mieten kann. Das ist so typisch für Japan.. Meistens sind es Tretboote, aber es gibt auch viele Ruderboote. Und laut sehr vielen Anime gibt es nichts romantischeres als ein Date in so einem Boot auf einem See!

Der Park bietet aber auch einen Wald-Teil, Spielplatz, Sportanlage, Wiesen, und ein großes Biotop um einen weiteren See herum.

In Asaka hatte ich damals neben meinem wirklich großen Fluss zum Fahrradfahren auch noch mein kleines Flüsschen zum Joggen. Sechs Kilometer zog er sich in einem natürlichen Flussbett mit viel Ufergrün entlang.

Ich pflege viele gute Erinnerungen und tolle Entdeckungen, die ich dank dieser Flüsse gemacht habe und kann nur jedem empfehlen es mal auszuprobieren.

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