川越祭り – Kawagoe Matsuri
Letzten Monat habe ich mit Lotte und einem Freund von ihr das Kawagoe Matsuri besucht.
Es war gerade in der Phase als ich langsam ein bisschen mehr Luft bekam um mal wieder schöne Dinge zu unternehmen.
Trotzdem war ich kurz davor abzusagen, weil in der Wohnung noch so viel zu tun war..
Zum Glück habe ich es nicht getan, denn das Kawagoe Matsuri war auf jeden Fall den Besuch wert!
Eigentlich ist das Kawagoe Matsuri das „Kawagoe Hikawa Schrein Fest“, wird aber inzwischen nur noch zu Kawagoe Fest abgekürzt.
Es blickt auf eine Tradition von über 360 Jahren zurück und wurde 2005 als wichtiges nationales immaterielles kulturelles Volksgut aufgenommen.
Es wird immer am 3 Sonntag im Oktober und dem davor liegenden Samstag gefeiert (Formulierung von japanischen Webseiten..).
Das größte Spektakel sind die riesigen Festwagen der verschiedenen Viertel von Kawagoe. Sie bilden das „Edo Tenka Matsuri“ nach.
Tokugawa Ienobu, der 6. Shogun der Edozeit, spendete 3 tragbare Schreine (Mikoshi) an 3 Schreine. Dem Hie-Schrein, dem Nezu-Schrein und dem Kanda-Schrein. Ihre Matsuri, bei denen diese Schreine getragen wurden, sind die „Tenka Matsuri“, sogenannte Reichsfeste.
Das spektakulärste davon war wohl das Matsuri des Kanda Myoujin. Es hat seine Anfänge im Jahr 1600 als Ieyasu ein Fest nach dem Sieg in Sekigahara ausrichten ließ. (Die Geschichte von Sekigahara zu verfolgen rate ich auch jedem. Ein in Nagoya lebender Australier, Chris Glenn, der einigen als Radio Moderator oder aus der Fernsehsendung „Amazipan?“ アメージパング bekannt sein könnte, hat gerade sein Buch darüber veröffentlicht. Außerdem unterhält er eine sehr interessante Facebook Seite zu dem Thema!) Dem Festzug dieses Matsuri wurde sogar erlaubt bis in die Bereiche des Palastes hineinzugehen, damit der Shogun es sehen konnte.
Allerdings wurde es zu extravagant, weshalb es nur noch in Jahren mit ungeraden Zahlen am Ende gefeiert werden durfte.
Bei diesem Matsuri fahren ebenfalls große Festwagen durch die Straßen. Heutzutage wird es am 15. Mai in ungeraden Jahren gefeiert und ist eins der größten Matsuri Tokyos.
Im Kanda Myoujin Museum kann man ein wenig über das Matsuri lernen und die Festwagen bestaunen.
Ich war inzwischen auf einigen Matsuri unterwegs, vom kleinen Dorfmatsuri über Kleinstadtmatsuri bis hin zum Riesenspektakel des Penismatsuri in Kawasaki.
Eigentlich mag ich Matsuri. Ich mag die Atmosphäre, die Buden und das Essen. Wenn es dann noch Feuerwerk gibt, ist es perfekt!
In letzter Zeit jedoch gehen mir große Menschenmassen auf den Keks. Das Kawagoematsuri ist sehr bekannt und liegt im Einzugsbereich von Tokyo, weshalb ich mir sicher war, dass Menschenmassen es heimsuchen würden.
Zu Anfang fand ich diese Angst auch bestätigt. Trotzdem schlugen wir uns ins Getümmel und hielten gleich darauf bei einem Dangostand.
Perfekter Snack im Herbst und Winter!
Ich verbinde damit Bergtouren..
Kurz darauf bogen wir in eine Seitenstraße ab und siehe da, alles ruhig und leer.
Und danach blieb es auch fast die ganze Zeit über erträglich leer, mit Ausnahme wenn man zu einem Festwagen kam.
Hier drängten sich die Menschen natürlich um Fotos zu machen..
Das Kawagoe Matsuri erstreckt sich über die gesamte Innenstadt. Deshalb verteilen sich die Menschenmassen derart, dass man sich frei bewegen und die Stände in Ruhe betrachten kann. Man muss keine Angst haben platt gedrückt zu werden!
Nur später am Abend, wenn es zum Battle der Festwagen (Hikkawase) kommt, wird es voll und eng!
Wir begleiteten eins von einer Seitenstraße aus bis zum Hauptgeschehen. Hier kam es zu leichtem Platzmangel und Geschubse. Aber hey, man muss das auch mal positiv sehen.. Inzwischen war es etwas kühl geworden, aber zwischen den Menschenmassen fror man nicht!
Andere konnten das Ganze aber nicht ganz zu leicht abtun, zwischendurch mussten wir den Platz räumen um einen Krankenwagen durchzulassen. Hinter uns war wohl jemand zusammengebrochen.
Leider verständigten sich die Polizisten schlecht, weshalb eine uns in die eine Richtung dirigierte, die anderen in die entgegengesetzte. Wir wurden also zwischen zwei Polizistengruppen zusammengedrängt in genau dem Bereich, den beide räumen wollten.
Das nenne ich mal Organisation!
Irgendwann verlor aber die einzelne Polizistin gegen die zwei Männer, wir durften nach links ausweichen und der Krankenwagen konnte pünktlich und ohne warten zu müssen zu unserer Rechten vorbei.
Wir sahen uns so einige Battle an. Highlight war, als sich drei Festwagen gegenüberstanden.
Kurz danach wollten wir jedoch den Menschenmassen entkommen und flohen in eine Seitengasse, in der ich zum ersten Mal Babycastella aß. Weshalb habe ich damit so lange gewartet? Total lecker!
Obwohl das Event noch nicht vorbei war, wollten wir uns langsam auf den Heimweg machen, um in der Bahn nicht zerquetscht zu werden.
Obwohl wir erst nach Ende der Battle zum Bahnhof kamen und normalerweise viele Leute die gleiche Idee haben, bekamen Lotte und ich doch tatsächlich noch einen Sitzplatz in einer relativ leeren Bahn. Das erstaunte mich zutiefst.
Nach einem kurzen Abstecher in unsere quasi schon Stammizakaya in Ikebukuro (Bier für 280¥), ging es dann aber doch nach Hause..
Danke für Deinen Bericht. Das Kawagoe Matsuri ist eines meiner Lieblingsfeste. War schon oft da und es war immer wieder faszinierend.
Schoen, dass noch mehr Lottes und meine Meinung teilen 🙂
Das Matsuri klingt spannend, aber diese Menschenmassen immer… ^^;
Ja, aber bei diesem Fest sind sie wirklich nicht so schlimm wie bei anderen..
Hach man, ich muss da auch endlich mal hin… das ist quasi gleich um die Ecke, aber ich habs noch nie geschafft. Wenn ich mir deine Bilder so angucke, trage ich es am besten schon mal fürs nächste Jahr in den Kalender ein. 🙂
Mach das, es lohnt sich ^_-