Ein Sonntag im Regen und wie ich doch noch zum Melonpan-Fan wurde..

Mein Wochenende vom 7.6.-8.6. war wieder voll voll voll!
Aber schön! Wenn auch regnerisch.. Ich traf einen Freund aus Nagoya wieder und Sonntag durfte ich Fritz mit Informationen über Pflanzen langweilen!
Aber selbst Schuld, was schlägt er auch ein Hortensienfest als Ausflugsziel vor..

Aber zum Anfang.

Den Freund aus Nagoya traf ich Samstag, wir schlenderten durch die Gegend um Tōkyō Station und den Kaiserpalast, aßen bei Subway und tranken Matcha bei Nana’s green tea.
Ein Tipp.. Fragt mal bei der Touristeninformation nach dem nächsten Subway!
Danach hatte ich Tandemtreffen. Danach noch einen Termin. Yeah!

Am Sonntag dann der Fritz. Eulencafé neuer Versuch!
Das letzte Mal trafen wir uns an einem Tag, als es geschlossen hatte. Dieses Mal sollte es geöffnet haben!
Also trafen wir uns dort.
Noch ein Tipp.. Eine Stunde früher dort sein, um einen Platz für die gewünschte Besuchsstunde zu reservieren!
Wir waren 10 Minuten vor Öffnung am Café und wurden weggeschickt, weil schon alle Zeiten ausgebucht waren. Die Angestellte deutete auf ein Infoschild, auf dem eben dies stand: Eine Stunde vor Öffnung da sein um zu reservieren.. Toll..
Also zogen wir unverrichteter Dinge wieder ab. Die Angestellte empfahl uns noch ein anderes Vogelcafé in der Nähe, aber wir wollten ja ins Original.

Fritz zeigte mir noch die örtliche alte Einkaufsstraße mit der kleinsten Koban Tōkyōs, erzählte mir, dass die Stadt dieses charmante Viertel dem Erdboden gleich machen will und spendierte mir das leckerste Melonpan überhaupt! Ich war zu Beginn sehr skeptisch. Habe bis jetzt nur welches aus dem Konbini oder dem Supermarkt gegessen und das mag ich nicht. Aber dieses Melonpan war göttlich! Einfach nur himmlisch!
Die Gegend ist außerdem bekannt für Monjayaki. Das wird oft in den gleichen Restaurants wie Okonomiyaki angeboten. Aber ich mag es nicht.

Danach zogen wir weiter zu unserem zweiten Ziel, dem Hakusan-jinja (白山神社), wo es ein Ajisai-Matsuri geben sollte. Ajisai sind Hortensien und Japaner haben fast zu jeder besonderen Blütenpflanze spezielle Orte, zu denen sie zur Blütezeit pilgern.
Bei Hortensien ist es nun zum Beispiel der Hakusan (wahrscheinlich einer der unbekannteren Orte), der Meigetsu-in in Kamakura oder der Toshimaen bei Nerima. Der schlägt mit einem Eintritt von 1000¥ aber ordentlich zu Buche.. Dafür ist es aber auch ein Vergnügungspark und kein normaler Park..
Der Hakusan-jinja ist einer der 10 wichtigsten Schreine in Tōkyō und dabei doch recht unbekannt. Er kann auf eine sehr lange Geschichte zurück blicken. Angefangen von Minamoto no Yoshiie (源 義家), auch bekannt als Hachimantarō, der auf einer alten Grabstätte einen Hachiman-jinja erbauen ließ. Um 1655 wurde dann der in der Nähe liegende Hakusan-jinja an den gleichen Ort verlegt und seitdem trägt er den Namen.
Im 16. Jahrhundert erreichte außerdem der Asama-Kult den Hakusan-jinja, weshalb der Berg, auf den wir kletterten, wahrscheinlich ein Fujizuka ist. Bei einer ersten Recherche durch meinen Mann ergab sich allerdings kein Treffer. Auf einer englischen Seite stand jedoch, dass es sich wirklich um einen Fujizuka handelt. Ich muss weiter suchen..

Als wir kurz vor Ende eben diesen kleinen Berg erklommen, machten wir noch eine nette Bekanntschaft..
Es waren mir zu viele Menschen auf dem Berg, so dass ich meinen Job als Regenschirmhalterin aufgab und schon wieder runter stieg während Fritz noch Fotos machte.
Ich stand schon eine Weile unten als eine Frau an mir vorbei lief, die die ganze Zeit auf Japanisch murmelte „was heißt eigentlich „Ajisai“ auf Deutsch.. Oder auf Englisch..“
Ich war in Plauderlaune und so antwortete ich ebenfalls auf Japanisch: „Ajisai heißt Hortensie auf Deutsch.“
Sie bedankte sich, bat mich noch es ihr aufzuschreiben, erzählte etwas von einem Ausländer auf dem Berg, dass sie mal Deutsch gelernt habe und noch ein bisschen mehr..
Dann kam Fritz den Berg runter und gesellte sich dazu.
Natürlich war er der Ausländer auf dem Berg und bei ihm hatte sie die gleiche Taktik angewandt wie bei mir, nur dass sie nicht das Wort „Ajisai“ verwendet hatte, sondern „Schrein“.
Wir unterhielten uns noch ein wenig mit ihr. Irgendwann stellte sie erstaunt fest, dass ich ja auch Japanisch könne.. Ach ne.. Ich hatte ja auch gar nicht mit ihr die ganze Zeit auf Japanisch gesprochen..
Sie meinte es aber nicht böse.
Dann verabschiedeten wir uns und Fritz und ich liefen in Richtung Festplatz. Weit kamen wir aber nicht bevor uns die Frau wieder entgegen kam. Sie hatte uns Zuckerstückchen in Form von Hortensienblüten als Dank für das Gespräch gekauft! Sowas von lieb!

Wir machten noch weitere Fotos, bevor wir nach Jimbōchō fuhren, wo Fritz mir ein kleines Buchviertel zeigte. Dort fanden wir auch ein Café, wo wir uns noch lange unterhielten bevor ich panisch aufsprang und meinte ich müsse gehen.. Zu Hause wartete ja mein Mann mit dem Abendessen + Nachtisch auf mich!

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