おつかれさまです – Otsukaresamadesu
Die Übersetzung, die man am häufigsten für diesen Ausdruck findet, lautet „Danke für die gute Arbeit“.
Im Englischen ist es einfach „Good job“!
Man kann Otsukaresamadesu noch am ehesten mit unserem „Schönen Feierabend“ vergleichen, aber wirklich treffen tut es das nicht.
Damit geht diese Vokabel für mich in die unübersetzbaren Floskeln mit ein.
Dieser Ausdruck wird zumindest in Tokyo ständig verwendet. Man sagt es vor allem nach der Arbeit, in meiner Firma sogar gleich zwei mal, aber auch gerne zwischendurch.
Wenn wir zum Beispiel in der Firma Pause machen und jemand Firmenfremdes oder auch ein Kollege vorbei kommt, so grüßt dieser uns mit Otsukaresamadesu. Zumindest wenn derjenige höflich ist.. Wir antworten dann einfach mit domo – danke.
Wenn wir eine besonders anstrengende oder schwierige Arbeit fertiggestellt haben, sagen wir uns gegenseitig „Good job“! Nach der Arbeit benutzen wir es einmal wenn wir auf dem Firmengelände angekommen sind zu denjenigen, mit denen wir den Tag gearbeitet haben und dann noch einmal in die Runde wenn wir wirklich gehen.
Diese Floskel begleitet einen also immer und überall.
Wenn man jetzt die Bedeutung näher betrachtet, stellt man fest, dass „Schönen Feierabend“ nur einer dieser Situationen entsprechen würde, nämlich wenn man wirklich nach Hause geht.
Mir gefällt dieser Ausdruck sehr. Bedankt man sich doch damit bei seinen Kollegen für die gemeinsame Arbeit. Oder es wird einem auch einfach mal von Passanten gedankt, wenn man sich um das Straßenbegleitgrün kümmert.
Wann kommt so etwas schon mal in Deutschland vor?
Viel zu selten hört man, dass man gute Arbeit geleistet hat. Selbst wenn man sich zu gut Deutsch den Arsch aufgerissen hat, bekommt man äußerst selten ein „Danke“ zu hören.
Die einzige Hoffnung dort sind nette Kollegen, die die Arbeit von anderen zu würdigen wissen, wenn sie dies auch oft nur indirekt über Sprüche wie „Du hast dir deinen Urlaub wirklich verdient“ ausdrücken.
Natürlich gibt es immer Ausnahmen, vielleicht mehr als ich mir vorstellen kann. Ich bewundere Chefs sehr, die sowohl loben, aber auch offen sagen wenn etwas nicht rund läuft. Ich hoffe, ich werde eines Tages einem solchen begegnen ^_-
Hmm da hab ich wohl schon nen seltsamen Arbeitgeber, wenn wir uns ständig beieinander bedanken? 😀 (Auch nur wenn man nur ne relativ banale Information überbringt oder so.)
Aber Jub das „Otsukaresamadesu“ ist echt nett! <3
Unser Navi in Tokyo hat das auch immer gesagt, wenn wir am Ziel waren – grosse Klasse!!