Wochenendausflug nach Kyoto

Zuletzt geupdated: April 2nd, 2020

Auf diesen kleinen Trip habe ich mich schon lange gefreut! Er wurde mir sehr frühzeitig angekündigt, da ja viele Reservierungen gemacht werden mussten.

Ich nutze mal wieder die Rückfahrt um diesen Beitrag vorzubereiten und nehme mal einen Teil des Fazits vorweg, weil es mir auf der Seele brennt.

Die Gärten in Kyoto sind einfach wunderschön! Ich habe viele tolle Neue kennengelernt! Und.. ich bin dermaßen vollgefressen.. Und in Asaka erwartet mich noch Abendessen >.<
Ich sollte die ganze nächste Woche nichts mehr essen..

Aber zurück zum Anfang.
Es ging mal wieder sehr früh los. Um 3.45h klingelte mein Wecker, denn wir wollten um 4.40h das Haus verlassen um mit der ersten Bahn Richtung Tokyo Station zu fahren.
Etwas panisch musste ich noch schnell meine Suica aufladen, ich wusste nicht genau wieviel Guthaben ich noch drauf hatte.
Alles war perfekt geplant und wir hatten kaum Zeit, die wir auf den Zug warten mussten.
Wir fuhren mit dem Nozomi Shinkansen. Das ist der Schnellzug mit den wenigsten Stops zwischen Tokyo und Osaka. Er hält genau 4x zwischen diesen Haltestellen. In Shinagawa, Shin-Yokohama, Nagoya und Kyoto.
Ich muß ja gestehen, ich hatte ihn mir etwas luxuriöser vorgestellt. Von vor über 6 Jahren hatte ich sehr positive Erinnerungen an den Hikari Shinkansen. Aber bis auf die geniale Beinfreiheit lässt die Ausstattung ein wenig zu wünschen übrig. Das Plastik ist potthässlich und die Steckdose für das Handy bzw. den Laptop habe ich erst jetzt auf der Rückfahrt entdeckt. Unten in der Fußleiste fast unter dem Sitz. Wer guckt da bitte hin?

Außerdem vermisse ich das Musikprogramm des ICE.
Also: die Deutsche Bahn ist nicht nur schlecht. Im ICE fühle ich mich im allgemeinen wohler.

2 Stunden und 20 Minuten später waren wir dann in Kyoto. Ich vermisste ein großes Schild auf dem „Kyoto Station“ stand und das ich touristenmäßig gleich nach der Ankunft fotografieren konnte. Dafür gab es eine Maiko Figur unten an der Treppe. Das Kyoto Station Schild sah ich erst draußen am Bahnhof.

Zuerst suchten wir den Autoverleih. Ich war eigentlich davon ausgegangen, dass wir Bus fahren würden, denn die Busverbindungen zwischen den Tempeln sind sehr gut und ein Tagesticket kostet nur 500¥. Aber nein, ein Toyota musste her!

Der leider nicht..
Es wurde ein Toyota Aqua. Ich bin schon vorher in einem gefahren, fand es dieses Mal aber äußerst interessant, weil mir jetzt aufgefallen ist, wie wenig Sprit er in der Stadt verbraucht!
Wir sind zwei Tage durch die Gegend gefahren und mussten später nur 4 Liter tanken um ihn voll zurück zu bringen. Und wer weiß ob er vorher wirklich voll war, zumindest habe ich das Batteriesymbol die ganze Zeit nie leer werden sehen.
Wir sind auch nicht gleich zum Hotel gefahren, sondern haben unser Gepäck im Kofferraum gelagert und haben sofort mit der Tempel-Tour begonnen.

Als erstes stand der Byōdo-in auf der Liste. Die Gebäude sind auf der Rückseite der 10¥ Münze zu sehen.



Ein Blick darauf war auch das einzige, was ich von seinem Anblick erhaschen konnte, er wird nämlich gerade restauriert und ist deshalb komplett eingepackt.


Im Museum gab es dann nicht nur tolle Statuen von Bodhisattvas auf Wolken zu sehen (sie sind wirklich schön), sondern auch den Hahn, der auf dem 10000¥ Schein abgebildet ist.

Leider waren im Museum Fotos nicht erlaubt und dank meiner Gastmutter standen wir auch unter ständiger Beobachtung. Eins konnte ich mir dann aber doch nicht verkneifen.

Als nächstes sind wir in den Daigōji / Sanbo-in gefahren (vorher gab es allerdings noch eine kleine Stärkung in Form von Matchaeis mit Dosenfrüchten).

Auch hier durfte man keine Fotos machen und der Hauptgarten wurde streng überwacht. Also gibt es nur ein paar Fotos von nicht überwachten kleinen Gärten im Inneren. Die finde ich oft sowieso spannender als die großen Gärten, wenn ich auch sagen muß, dass der Garten vom Sanbo-in wirklich schön ist!

Nun war Mittagessenszeit und wir suchten verzweifelt ein Udon/Soba Restaurant. Erst vor
dem nächsten Tempel, dem Tōfuku-ji, wurden wir fündig. Da es dort keine Tempura-Soba gab, wurden Nishin-Udon gegessen. Das ist ein Fisch, der ein wenig an Brathering erinnert, aber noch einen anderen, nicht zu identifizierenden Geschmack hat.

Zum Tōfuku-ji kam die Okāsan nicht mit, weshalb ich nicht ganz so viel Zeit zum fotografieren hatte. Allerdings kam mein Gastvater im ersten Garten mit einem Mann ins Gespräch und von da an konnte ich ordentlich viel fotografieren. So blieb ich zwar oft zurück, aber mein Gastvater hatte ja Ablenkung. Dieser Ablenkung habe ich es auch zu verdanken, dass ich dort noch zwei weitere Gärten sehen konnte.


Eigentlich waren wir nur für den Hassō / Hōjō Garten zum Tōfuku-ji gefahren, den ich übrigens auch in echt wahnsinnig schön finde! Wirklich ein gelungener „moderner“ japanischer Garten!



So bekam ich jetzt aber auch noch den Ryōgin-an und den Kōmyō-in zu sehen. Auch mein Gastvater besuchte diese Gärten zum ersten Mal.

Beides Karesansui. Wobei im Kōmyō-in sehr viel Moos eingesetzt wurde. Ich finde die Kombination aus Moos und Steinen wirklich toll! Liegt wahrscheinlich aber am Moos, da ich fast alle Gärten mit Moos wahnsinnig toll finde.


So schönes Moos wie in Kyoto findet man übrigens selten. In Tokyo habe ich noch nichts vergleichbares gesehen.
Der Tōfuku-ji war dann auch der letzte Tempel für diesen Tag. Wir fuhren ins Hotel und später noch zum Nishiki-Markt zum Abendessen.



Direkt nach dem „Abendessen“, das schon um 17h stattfand, wurden aber noch Takoyaki und kleine Milchbrötchen mit Füllung für später gekauft.

Um 20h habe ich dann geschlafen. Bis 7h.. Ich hatte kaum eine andere Wahl, denn ich teilte mir mit meinen Gasteltern ein Zimmer. Wir waren übrigens im Kyoto Kokusai Hotel. Leider wieder kein typisches Ryokan..
Am nächsten Morgen ging es schon um 8h Richtung Tenryū-ji und den Sogenchi Garten.
Unterwegs wurde bei Gasto gefrühstückt.

Wir waren vor den ganzen Menschenmassen beim Tempel und hatten deshalb freie Sicht auf den Garten. Wobei es bei allen bisherigen Gärten auch nicht wirklich voll war. Hier habe ich einen wunderschönen kleinen Garten entdeckt!
Obwohl wir ein Ticket für innen und außen hatten, besuchten wir den äußeren Teil des Gartens nicht. Weshalb erfuhr ich später.




Wir fuhren noch zur berühmten Togetsukyobrücke um ein Gemeinschaftsfoto machen zu lassen. Da wir warten mussten bis eine Reisegruppe abgefertigt war, hatte ich noch Zeit auch noch selbst Fotos zu machen. Mit beiden Objektiven! Das fehlte mir oft. Weil ich mit meinen Gasteltern nie Zeit habe, verzichtete ich diesmal nämlich auf mein geliebtes und oft auch verfluchtes 50mm Objektiv und hatte stattdessen das 18-200mm dabei.


Als auch wir mit den Fotos durch waren, fuhr mein Gastvater wie ein Wilder zur nächsten und letzten Station auf dem Zettel.

Das war der Garten der Shigemori Mirei Residenz.
Um ihn sehen zu können brauchte man eine Anmeldung und wurde dann in einer Gruppe von etwa 10 Leuten durch den Garten und zwei Gebäude geführt. Beziehungsweise durfte man den Garten nicht betreten, aber man hatte von beiden Gebäuden einen Überblick über den gesamten Garten. Es gab viel herrliches Moos und tolle blaue Steine von Shikoku. Er war wirklich schön! Weshalb ich meine Gasteltern, die schon Richtung Ausgang tigerten sobald die Führung beendet war, ignorierte und nach Herzenslust fotografierte – wieder mit beiden Objektiven!






Es war eh der letzte Termin, noch vor 12h und der Zug würde erst um 15h fahren..
Wirklich krumm haben sie es mir auch nicht genommen.

In der Nähe des Autoverleihs fanden wir ein Washoku Sato. Eine Restaurantkette für japanisches Essen.
Eigentlich wollten meine Gasteltern mir Sushi andrehen, aber ich wollte lieber Tonkatsu essen. So aß ich seit langem mal wieder eins meiner Lieblingsessen.

Nachdem wir das Auto zurückgebracht hatten, ging es schon zum Bahnhof. Es war jetzt halb 2h und mir wurde ein ausgiebiges Shopping-Erlebnis versprochen.
Leider befanden wir uns auf der falschen Seite des Bahnhofs.. Ich durfte ein wenig alleine einkaufen, aber es war mir doch zu knapp die „guten“ Läden zu suchen. So nahm ich mit dutzenden Souvenierläden und Uniqlo vorlieb. Ich hätte mir gerne eine schöne Erinnerung an Kyoto gekauft, fand aber nichts, das mir gefiel.

So blieb nur noch die Rückfahrt, mit einem sehr leckeren Bento und ein wenig Shoppen in Shinjuku. Doch kein Abendessen in Asaka. 🙂


2 thoughts on “Wochenendausflug nach Kyoto

  1. Hallo Anika Das sind ja wunderschöne Bilder von deinem Ausflug.Die Gärten finde ich auch super schön. Ich muss dir auch mal sagen deine Berichte Beiträge und Fotos finde ich ganz großartig.Es macht mir immer viel Spaß zu lesen was du erlebst. Du schreibst so lebendig das mann sich gut vorstellen kann was bei dir los ist.Deine Bilder vom Essen finde ich auch sehr interessant,das sind ja für uns ganz fremde Sachen.Ich wünsche dir eine schöne Vorweihnachtszeit bis bald Susi

    1. Hallo Susi,
      aus unerfindlichen Gründen ist dein Kommentar im Spam gelandet und ich habe es erst gestern entdeckt und rausgefischt…
      Danke dass ihr immer noch meinen Blog lest. So hab ich doch immer noch das Gefühl mit zu Hause verbunden zu sein ^_-
      Liebe Grüße und euch auch eine schöne Weihnachtszeit!!

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