Valentinstag
Ja.. Auch mein Blog kommt um dieses Thema nicht herum, auch wenn dieser Eintrag vielleicht ein wenig anders wird als der bei anderen..
Zuerst möchte ich aber trotzdem auf die grundlegenden Unterschiede zwischen dem deutschen und dem japanischen Valentinstag eingehen.
Deutschland
Der Mann schenkt der Frau Blumen und vielleicht eine Schachtel Pralinen, auch wenn es nur die Milkaherzen sind..
Wenn der Mann eine liebe Frau hat, bekommt er auch eine kleine Aufmerksamkeit.
Japan
In Japan bekommen Männer von Frauen Schokolade. Dabei wird nicht unbedingt nur der Partner beschenkt, sondern auch gute Freunde. In der Schule beschenkt man gerne den Jungen, für den man schwärmt.
Schon nach Weihnachten war alles für den Valentinstag dekoriert, denn die Schokolade wird nicht unbedingt fertig gekauft, es ist auch Tradition, dass sie von der Frau selbstgemacht wird. Dafür gibt es in den Läden viele Zutaten, Backzubehör, Rezeptbücher und Verpackungen. Das alles natürlich zuckersüß in Herzchenformen und in rosa. Gefällt das den japanischen Männern wirklich? Muß ich mal nachfragen..
Die Männer revanchieren sich übrigens einen Monat später am 14.3., dem White Day.
Wie der Name schon sagt wird vor allem weiße Schokolade verschenkt. Für mich ein Horror, denn ich mag weiße Schokolade nicht… Je dunkler, desto besser^^
So, nun aber dazu, wie ich den Valentinstag verbracht habe..
Wahrscheinlich tauchen nun bei vielen romantische Bilder auf.. Ein Spaziergang vor malerischer Kulisse, Candlelightdinner, vielleicht ein gemütliches Café?
Tut mir leid, alles falsch^^
Wie ich oben schon schrieb, ich halte nicht viel von solchen erzwungenen Terminen. Ich finde es viel schöner mal zwischendurch eine Kleinigkeit zu verschenken oder zu bekommen. Leider bin ich schlecht im „Zwischendurch-Verschenken“, also sollte ich mich vielleicht doch mit dem japanischen Valentinstag anfreunden..
Dafür freue ich mich jedes Mal wahnsinnig über all die verschiedenen Udon-Sorten, die ich zwischendurch bekomme. Ich liebe Udon!♥♥
Ich ging also.. eine Brille kaufen! Schon im November oder Dezember wurden dafür einige Läden abgeklappert um ein hübsches Model zu finden.
Fündig wurde ich bei Jins.
Das ist eine Kette, die sich wohl hauptsächlich auf junge Leute spezialisiert hat.
Dieses Mal wollte ich nun gerne einen Sehtest machen lassen und dann die Brille kaufen.
In Japan können Brillen sehr billig sein, deshalb wollte ich noch vor meiner Abreise eine Neue machen lassen. Meine Brille ist schon sehr alt, die Gläser fangen an den Rändern an Macken zu bekommen und auch das Gestell ist schon an einigen Ecken angelaufen.
Das im letzten Jahr ausgesuchte Model wurde es dann doch nicht.. Und statt rot wurde die Brille nun auch schwarz. Aber nun ja, so ist das ja immer..
Hier kann man sich das gute Stück ansehen.
Ich bin übrigens sehr enttäuscht was die Sauberkeit bei Jins angeht. Ich glaube, in Deutschland wird bei fast jedem Optiker mehr darauf geachtet.
So stand direkt neben dem einen Gerät für den Sehtest, dort wo man vielleicht seine Hände ablegen würde, sehr lange Zeit ein halb ausgetrunkener Becher von Starbucks. Keiner der Angestellten machte sich die Mühe ihn wegzuräumen, obwohl in der Zwischenzeit einige Kunden vor diesem Gerät saßen. Irgendwann, nach 10 Minuten vielleicht, fiel der Besitzerin des Bechers dann ein, dass sie doch noch Durst hatte und schnappte ihn sich wieder.
Auch wurde bei einem Gerät, bei dem man das Kinn in eine Mulde legen musste, diese nicht abgewischt bevor ein neuer Kunde kam.
Ich mache mir nicht viel aus dem Reinheitsfimmel mancher Leute in der Öffentlichkeit, aber so etwas gehört für mich bei einem ordentlichen Geschäft einfach dazu. Geräte an denen am Tag wer weiß wie viele Menschen sitzen, haben für mich sauber zu sein..
Aber genug von den Brillen, vielen Dank nochmal an meinen Übersetzer! und kommen wir zum Abendessen!
Ich hatte Hunger. Ziemlich großen Hunger..
Zur Auswahl standen Ramen und Okonomiyaki.
Da es aber dank meines Sehtests schon sehr spät war, wollte ich lieber Ramen essen gehen.
Ich hatte euch hier erzählt, dass ich mal die Auswahl zwischen 俺の空 und ラーメン二郎 hatte.
Damals hatte ich mich für Ore no Sora entschieden, dieses Mal ging es zu Jirō.
Die Portionen dort sind groß und man wird vor dem Servieren noch gefragt welches Extra-Topping man möchte. Ich glaube es gibt 4 verschiedene zur Auswahl: Yasai (mehr Gemüse, sprich Sojasprossen und Kohl), Ninniku (Knoblauch) und den Rest konnte ich nicht lesen und ich habe vergessen zu fragen. Außerdem kann man zum Beispiel für 100¥ mehr eine größere Portion Fleisch bekommen.
Die habe ich gewählt, denn ich hatte ja großen Hunger..
Beim Abgeben der Bestellzettelchen, und noch einmal als wir uns setzten, wurden wir übrigens von dem netten jungen Angestellten gefragt, ob wir die Zettel nicht doch vertauscht hätten.. Nein, alles richtig, die Frau wollte die große Portion >.<
Bei Jirō gibt es übrigens eine ungeschriebene Regel, es wird alles aufgegessen! Deshalb war ich dann bei den Extra-Toppings auch sehr zurückhaltend. Aber, ich habe wirklich alles geschafft und mir ging es nachher auch nicht schlecht. Ich war den ganzen Abend über satt, habe im Café keine Lust auf Kuchen verspürt und bin auch am nächsten Tag nicht vor Hunger fast gestorben. Alles perfekt also!
Ach ja, was ich noch gelernt habe: Die Leute, die gerne bei Jirō essen, sind Jirōrianer und essen keine Ramen, sondern einfach Jirō! Jirō-Ramen sind nämlich keine gewöhnlichen Ramen sondern gehören in eine eigene Kategorie, … sagen die Jirōrianer.
Ich möchte jetzt gerne noch die Jirō aus Shinjuku probieren, denn obwohl es eine Kette ist, schmeckt es überall anders. In Shinjuku soll die Brühe stärker und weniger salzig sein, da weniger Sojasauce verwendet wird. Ich hoffe, ich habe es mir richtig gemerkt..
Und zum Schluß..
Ich bin ja nicht so, ich habe den Valentinstag natürlich nicht boykottiert. Allerdings gab es von mir keine Schokolade, sondern Raffaello und Mini-Erdbeertörtchen. Aber weil die Förmchen leider wirklich sehr klein waren, habe ich es nicht geschafft sie sonderlich hübsch aussehen zu lassen..
Naja, geschmeckt haben sie angeblich trotzdem^^
Sie sehen total lecker aus.Schmecken die Erdbeeren schon?Bei uns schmecken sie ja nach nichts.Gruß Susi
Das kommt ganz darauf an^^;;
Ich hatte ja zu Weihnachten im Gewaechshaus selbst Erdbeeren gepflueckt und dabei festgestellt, dass die, die auf der Sonnenseite wuchsen, sehr gut schmeckten.
Ich bin ja viel weiter im Sueden und die Wintersonne ist sehr stark. Wenn die Erdbeeren also gut Sonne abbekommen, dann schmecken sie auch nach Erdbeeren.
Ich war mit diesen durchaus zufrieden^^
ホワイトデー …, weiße Schokolade und dann auch noch dankbar lächeln. Man mag es sich nicht vorstellen. 😉
Ich kann nichts dafür, ich mochte sie noch nie^^
Ok.. Heute war ich nochmal bei Jins um meine Brille ändern zu lassen und ich muß sagen.. Dieses Mal habe ich nichts zu bemängeln!
Der Verkäufer war äußerst nett, hat alle Geräte gereinigt, die ich benutzen sollte und wirkte sehr professionell.
Er hat mir auch meine alte Brille (die aus Deutschland) erst zurück gegeben, nachdem er sie geputzt hatte!
Also, es kommt wohl darauf an welchen Verkäufer man erwischt und wieviel an dem Tag gerade los ist..