Tanabata – 七夕

Zuletzt geupdated: Juli 14th, 2022

Dieses Fest wird eigentlich am 7.7. jedes Jahres gefeiert, aber schon vorher gibt es viel Dekoration und Matsuri.
So war ich am 6.7.2014 in Hiratsuka, weil dort Tanabata sehr groß gefeiert wird (Das zweitbekannteste in Japan. Vor 21 Jahren zog es schon 3610000 Menschen an.). Natürlich war ich nicht alleine dort, Shinobu, der dort wohnt, hatte uns eingeladen. Im Endeffekt machten wir zu viert die Straßen unsicher, Shinobu, Lotte, eine Freundin von ihr und ich.

Um kurz vor fünf kam ich in Hiratsuka an und quetschte mich durch die Menschenmengen Richtung Ausgang.
Rechtzeitig fiel mir ein, dass ich vielleicht nicht mehr genug Geld auf meiner Suica hätte und vorher aufladen sollte.. Also einmal durch die Massen kämpfen, die in die andere Richtung wollten, und vor den Automaten warten..
Dann war ich an der Reihe. Ich ignorierte das englische Menü, wählte „チャージ“ also „Charge“ und schob nach Aufforderung meine Suica in den Schlitz. Da tauchte plötzlich ein Angestellter neben mir auf und fragte mich, ob ich eine Karte oder ein Ticket hätte (also Plastik oder Papier). Ich antwortete Karte. Dieses Spiel spielten wir 3x bevor er verschwand und das letzte Mal giftete ich ihn recht säuerlich an, dass ich eine Karte namens Suica hätte. Er hatte mich so aus dem Trott gebracht, dass ich nicht bemerkt habe, dass man an diesem Automaten erst den Betrag auswählen muss bevor man das Geld reinschieben kann.
Das machte mich nur noch wahnsinniger..
Bei der Fülle an Menschen entdeckte ich dann Shinobu, Lotte und Freundin nicht auf Anhieb, aber wir fanden uns und schlenderten ab da durch die festlich geschmückten Straßen von Hiratsuka und futterten uns gut durch. Aus dem groß angelegten Okonomiyaki-Testessen wurde aber leider nichts, da unsere Mägen nach 2 Portionen (und einigen Kleinigkeiten), recht voll waren..
So mussten wir an der Deluxeversion leider vorbei gehen..
Übrigens gibt es zu diesem Tanabata eine Legende.. Man sollte nicht als Paar dorthin gehen, denn es besteht eine große Möglichkeit, dass dann die Beziehung in die Brüche geht.
Jaja.. Dorflegenden. Immer schön 🙂

Natürlich darf die beliebte Maus nicht fehlen >.>

Und dann natürlich auch nicht die beliebte Anna und ihre Schnee-Prinzessin…

Wunschzettel

So, aber nun zum Hintergrund von Tanabata!
Dieses Fest ist auf eine alte chinesische Sage zurück zu führen.
Es handelt sich dabei im die Sage von Altair (Hikoboshi) und Wega (Orihime), den Sternen im Sternbild des Adlers und der Leier. Und zwar sind diese beiden ein Liebespaar, aber durch die Milchstraße voneinander getrennt. Nur am 7.7. jedes Jahres können sie sich treffen, wenn der Himmel klar ist. Wenn es regnet, müssen sie ein weiteres Jahr warten.
Orihime, die Weberin, arbeitete jeden Tag sehr hart um ihrem Vater, dem Himmelsgott, schöne Kleider zu weben. Allerdings hatte sie dadurch keine Möglichkeit jemanden kennenzulernen und sich zu verlieben.
Ihr Vater hatte Mitleid und stellte ihr Hikoboshi, den Kuhhirten vor.
Zu Beginn ihrer Beziehung konnten sie sich jeder Zeit sehen und sie heirateten kurz darauf. Orihime war so von ihrem neuen Leben bezaubert, dass sie ihre Pflichten vernachlässigte. Aber auch Hikoboshi ließ seine Rinder überall herum laufen und kümmerte sich nicht mehr richtig um sie. Orihimes Vater sah das überhaupt nicht gerne und verbannte die Beiden zu Leben auf unterschiedlichen Seiten der Milchstraße.
Weil sie aber vor Liebeskummer immer noch nicht arbeiten konnten, dürfen sich die beiden Liebenden nun einmal im Jahr sehen. Bei Regen schwillt die Milchstraße aber so sehr an, dass sie sie nicht überqueren können.

In Japan feiert man dieses Fest mit bunten Papierstreifen, die man an Bambus befestigt. Auf diese Zettel schreiben Kinder Wünsche oder Eltern Wünsche für ihre Kinder.
Auch andere bunte Dekoration aus Papier wird gerne am Bambus angebracht.
Außerdem kocht die Mutter natürlich etwas Besonderes für die Kinder. Meine Japanisch Lehrerin kochte ihren Kindern bunten Reis.
Weil Tanabata früher zur gleichen Zeit wie Obon gefeiert wurde, sind die Traditionen der beiden Feste eng miteinander verknüpft.

Nach Japan gebracht wurde das Fest von der Kaiserin Kōken um 755 (Heian-Zeit). An Popularität gewann es in der frühen Edo-Zeit (1603-1868). Die Kinder des Hofes wünschten sich bessere Fähigkeiten im Nähen und anderen Handarbeiten (Mädchen) und eine schöne Handschrift (Jungen).

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