Slokar Posaunen Quartett

IMG_8416Ich mag Blechbläser nicht sonderlich..
Aber nachdem D. mich zwei Mal gefragt hatte ob ich mitkomme, mir den Flyer unter die Nase gehalten und auf „Das Phantom der Oper“ und „Filmmusik“ hingewiesen hat, entschied ich mich dann doch hinzugehen.
Das Konzert fand im Tokyo Metropolitan Theater in Ikebukuro statt, also zum Glück nicht so weit von mir entfernt, so dass ich es locker nach der Arbeit rechtzeitig dorthin schaffte.
Und mal wieder fühlte ich mich etwas overdressed.. Aber für mich gehört das Tragen von schicker Kleidung zum Konzert- oder Theaterbesuch einfach dazu.
Weiß jemand wie es da momentan in Deutschland aussieht? Geht man inzwischen in Jeans und Pulli zur Berliner Philharmonie?
Auf jeden Fall saß ich zwischen Mittel- und Oberschülern in Schuluniformen, Leuten in normaler Kleidung und Männern in Businessoutfits.
Im Foyer konnte man sich an Posaunen versuchen, was ich nicht tat. Ich habe schon in meiner Schulzeit aus Blechblasinstrumenten keinen Ton heraus bekommen.
Vor der Pause spielte das Quartett mit einem Streichorchester zusammen. Das erste Stück bestritt das Orchester allerdings alleine. Ein Stück von Mozart. Das meiste von Mozart kann ich nicht leiden und dieses Stück fand ich wirklich ausgesprochen langweilig und öde. Aber der Dirigent war lustig.
Das nächste Stück war ein Solostück für Altposaune mit Orchester. Es gefiel mir auch nicht. Auch den Klang der Posaune mochte ich nicht in Zusammenhang mit diesem Stück.
Als letztes vor der Pause spielte dann das ganze Quartett mit Orchester und das gefiel mir wiederum gut.
Wenn man mit D. zu Konzerten geht, kann man damit rechnen, dass man immer irgendjemand Bekanntem vorgestellt wird. Ich denke jedes Mal wieder, dass ich es wohl nie schaffen werde mich ordentlich auf Japanisch vorzustellen.
So auch dieses Mal wieder. Resultierte darin, dass angenommen wurde, ich verstünde kein Japanisch, munter über mich gesprochen wurde, bis D. meinte, dass ich Japanisch verstehe. Darauf folgte nur ein „Oh, ach so..“. Das war dann allerdings doch ganz amüsant.
Nach der Pause war das Orchester dann verschwunden und das Quartett spielte alleine.
Es war wie das Konzert einer Rock- oder Popband.
Das Publikum wurde begrüßt, zuerst auf Deutsch, bevor ein Bandmitglied den Schweizer Armin Bachmann auf Japanisch darauf hinwies, dass wir doch in Japan seien und dann das Publikum auf Japanisch begrüßte.
Auch zwischen den Stücken wurde gesprochen. Mal auf Italienisch, sonst aber auf Japanisch, das ich nicht verstand. Mitunter erst nach gaanz viel Nachdenken. Aber mir hat es gefallen, dass sie sich die Mühe gemacht haben die Sätze auswendig zu lernen und die Japaner scheinen es auch verstanden zu haben.
Herr Bachmann, ganz meinen Vorstellungen von Schweizern entsprechend, war sehr locker und machte einen Scherz nach dem anderen. Oft durch Mimik und Gestik, die von allen verstanden wurde.
Das Phantom der Oper wurde in Kostüm gespielt, ebenso wie eine der vier? fünf? Zugaben – Pink Panther.
Später gab es für diejenigen, die eine CD gekauft haben, noch eine Autogrammstunde. Schade, ich hätte Herrn Bachmann gerne auf Deutsch gedankt, aber eine CD wollte ich nicht extra kaufen..

4 thoughts on “Slokar Posaunen Quartett

  1. Wir gehen in Berlin auch auf irgend so ein Klassik Konzert… könnte auch gut drauf verzichten aber dem Liebsten zu liebe… und wir gehen dann auch in schicken Klamotten… vielleicht ist es sogar die Berliner Philharmonie, weiß schon nicht mehr wies heißt wo wir hingehen…

    1. Wenn ihr in Berlin ins Konzert geht, dann sicherlich dorthin ^_-
      Aber die Berliner Philharmoniker spielen glaube ich nicht während ihr dort seid.. Oder man trifft sich da XD
      Ich habe gar nichts gegen Klassikkonzerte (auch wenn es nicht meine Hauptmusikrichtung ist), es muss halt nur meinen Geschmack treffen ^_-

  2. Ich musste kurz lachen bei „in Jeans und Pulli zur Philharmonie“ 😉

    Ich gehe sehr gerne in die Berliner Philharmonie, auch wenn ich noch nie für ein Ticket zahlte. Ich bekomme immer Pressekarten oder Einladungen. Eine dieser Einladungen war in der 10. Klasse, die Philharmonie lud damals Schülerzeitungsredakteure zum Konzert um so Werbung bei den Jüngeren zu machen. Einer der Sätze aus meinem Artikel lautete „Ich war der einzige Zuschauer in Jeans und Pulli.“

    Seitdem zieh ich aber wenigstens ne schwarze Hose und n schickes Hemd an, wenn ich in die Philharmonie gehe. Auch wenn damals eine Zuschauerin, behangen mit Klunkern und im roten Abenddress, zu mir meinte, dass sie das Gefühl hat, für viele ist der Besuch in der Philharmonie nur „Schaulaufen“ für den ganzen Schmuck und die Garderobe, und es ginge gar nicht um die Musik.

    Mozart ist tatsächlich etwas langweilig, aber so zum Abschalten mal ganz nett. Schade, dass es dir insgesamt nicht so sehr zusagte…

    1. Ok, das ist wirklich gut^^;;
      Angeblich soll es aber inzwischen so sein, dass hinter dem Orchester die ganzen Leute in normaler Kleidung vertreten sind.
      Das Problem, wir werden nicht dort sitzen. Ich habe zwar etwas zum Anziehen aber…
      Mit Klunkern und teurem Abenddress kann ich allerdings nicht dienen. Werde also als „arme Unterschichtlerin“ abgestempelt werden XD
      Aber das ist auch egal, denn wir gehen ja wegen der Musik dahin ^_- Also doch Pulli und Jeans… Hm…

      Ich hätte vielleicht im Beitrag noch auf die Stücke nach der Pause eingehen sollen..
      Gespielt wurde noch etwas von Jean-Francois Michel, Hans Leo Hassler, Michael Praetorius, Mozart (Overtüre Zauberflöte), Guiseppe Verdi, Das Phantom und Musik aus Filmen von Frederico Fellini (Nino Rota).
      Das meiste davon kannte ich zugegebenermaßen nicht, aber wirklich gut haben mir die 5 kleinen Stückchen von Praetorius gefallen.
      Auch der Rest war fast komplett nach meinem Geschmack. Da konnte ich nicht meckern. Bis auf Mozart natürlich ^_-

      Btw. Ich komme aus der Holzbläser Ecke. Vll. kann ich deshalb mit Blechbläsern außerhalb von Orchestern nicht so viel anfangen…

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