Shortcut: Japaner und Kinder

Heute habe ich mal wieder eine nette Gartentour gemacht und ruhe mich gerade kurz im Starbucks aus.
Das was neben mir gerade geschehen ist, ist so typisch..
Vielleicht werde ich dieses Thema in Zukunft noch ausführlicher beschreiben, aber jetzt nur in Kürze, was sich gerade abgespielt hat.

Neben mir sitzt eine Frau mit ihrem noch sehr jungen Kind.
Die Mutter hat sich eine Cinnamonroll (sehr lecker!) warm machen lassen und das Kind wollte natürlich davon probieren.
Leider war das Stück Zimtschnecke aber noch etwas heiß, so dass das Kind sich ordentlich erschrocken hat.
Nun kam aber kein Spruch wie „dann sei halt nicht so gierig“ oder „musst du halt pusten“, wie man es in Deutschland vielleicht hören würde, sondern ein „Entschuldigung“ und das mehrfach. Immer wieder hat sie sich bei ihrem Kind entschuldigt, dass sie ihm nicht gesagt hat, dass es heiß sein könnte.
Außerdem kam sehr leise und nett: „Siehst du hier die ganzen Leute? Die möchten gerne Lesen oder Lernen, also sei bitte leise. Kannst du das?“
Natürlich konnte das Kind es.
Super süß!
Ich finde diesen liebevollen Umgang mit ihren Kindern toll. Ich hoffe, ich werde irgendwann auch so..

5 thoughts on “Shortcut: Japaner und Kinder

  1. Ich habe auf die ganze Kindererziehung hier natürlich eine etwas andere Sicht als meiner Meinung nach schlägt hier diese ganze liebevolle Erziehung sehr oft in „Mein Kind ist König und ich werde nicht mit ihm streiten oder es irgendwelchen negativen Dingen aussetzen, sonst liebt es mich vielleicht nicht mehr“ um. Die Mutter, die du da erlebt hast, war offensichtlich durchaus auch auf die Umwelt bedacht, aber dermaßen viele Kinder, die ich hier herumtoben sehe, wo die Mütter nur mal ganz leise „Mach das bitte nicht“ sagen und aber bei Missachtung keine Taten folgen lassen…. Aaaargh.
    Es ist sicher sehr schwer einen Mittelweg zwischen liebevoller Erziehung und Vorbereiten aufs Leben zu finden, und mit einem Kind sollte man natürlich nicht nur streng sein, aber teilweise geht das wirklich ins andere Extrem. Da werden die Kinder eben mit vier oder fünf Jahren zuhause noch gefüttert…

    1. Mein Bild von der japanischen Kindererziehung hat sich auch stark geändert, seit ich in eine Gegend gezogen bin, in denen viele Familien leben. Diese stark antiautoriäte Erziehung, in der eben dann auch, anders als die Mutter, die hier beschrieben wurde, gar keine Rücksicht auf die Umwelt genommen wird, macht die Kinder hier teilweise unerträglich o_O Ich habe hier letztens ein Kind gesehen, das seiner Mutter gegens Schienbein getreten hat und dann anfing zu heulen, weil es wusste, das es Scheiße gebaut hat. Und was macht dei Mutter? Tröstet es! O___o Da war ich echt baff!
      Und die armen Kindererzieher und Lehrer dürfen dann zusehen, wie sie die Kinder fit für den Alltag im japanischen Schulsystem machen, wo man dann eben sich nicht auf den Boden werfen kann und alles läuft nach der eigenen Nase.
      Der Mittelweg zwischen dieser japanischen sanften Weise Kinder zu erziehen und dann aber mal auf den Tisch hauen, wenn es sein muss, ja, das wäre so mein Ideal.

      1. Oh mein Gott.. Echt jetzt? o.O
        Also dann habe ich ja wirklich eine gute Wohngegend abbekommen.
        Kinder gibt es hier haufenweise, aber ich habe bis auf 1x nur gute Erfahrungen sowohl mit Kindern als auch mit Eltern gemacht.
        Und ich habe letzte Jahr fast ausschließlich auf Kinderspielplätzen gearbeitet..
        Sogar in der Bahn sehe ich nur, dass Eltern ihre Kinder ermahnen ruhig zu sein und darauf achten, dass sie, wenn sie auf die Sitze klettern, diese nicht mir den Schuhen berühren.
        Für mich ist klar, liebevoll ist gut. Aber gewisse Regeln müssen eingehalten werden. Ich glaube, da werde ich sehr streng sein..

        1. Ich will sofort da wohnen, wo du wohnst!! O___o Hier laufen fast nur Negativbeispiele rum … oder sie fallen mir stärker auf XD
          Letztes Jahr im Supermarkt durfte ich mit ansehen wie ein Junge seine kleine Schwester wiederholt in den Bauch getreten hat und zwar mit Schmackes! Das kleine Mädchen hat sich schon schutzsuchend zwischen Mamas Beine geklemmt, die war mit Tascheneinpacken beschäftigt und meine immer nur mit leiser Stimme, Kentaro solle doch jetzt bitte aufhören. Tat er aber nicht und das kleine Mädchen schrie wie am Spieß. Ich dachte ich guck nicht richtig o.O Bin dann zu dem Jungen hin, hab mich vor ihn gestellt und ihn gefragt ob er nicht merkt, dass das seiner Schwester weh tut und er jetzt gefälligst sofort aufhört! Der Bub war baff, Mama wären fast die Augen aus dem Kopf gekullert und ich bin zufrieden abgedampft XD Mein mich begleitender Mann fand die Situation eher peinlich, man mische sich in Japan bei so was eben nicht ein, aber das ist mir in solchen Situationen dann schnurzpiepegal! Und solche Stories erlebe ich hier regelmäßig…
          Ich habe ja früher japanische Kinder im Vergleich zu den Berliner Rotzbengeln immer sehr in den Himmel gelobt, aber inzwischen muss ich das zumindest für meine Wohngegend leider revidieren ^^;

          1. Ach du meine Güte…
            Ich sehe die Kinder hier auch im Vergleich zu Hamburg.. Hamburg ist wirklich schlimm wie ich jedes Mal wieder feststellen muss…
            Ich hoffe nur, dass ich wirklich in einer guten Gegend wohne und nicht die Negativbeispiele übersehe.
            Werde ab jetzt verstärkt die Augen offen halten.
            Bis jetzt habe ich hier nur erlebt, dass die Kinder im Winter nicht wissen wohin mit ihrer Kraft, also reißen sie im Park Bäume raus oder knicken sie ab..
            Das hat mich wahnsinnig gemacht!
            Und sonst.. Wir waren unterwegs alle Sandkästen von Laug befreien und einmal durchfräsen, damit der Sand wieder schön locker ist.
            In einem Kasten saßen zwei Kinder (richtig richtig klein noch) und wollten nicht raus.
            Meine Kollegin hat sie einmal angesprochen, das fruchtete nicht (aber kein Wunder, die waren echt noch zu klein).
            Naja, wollte meine Kollegin halt zum nächsten Park fahren. Dachte ich mir, kommt nicht in die Tüte, ich suche jetzt die Mütter… Wäre ein Zeitverlust von über einer halben Stunde gewesen..
            Sonst haben wir NIE so ein Problem gehabt. Die Mütter sind sehr nett, sammeln immer sofort Kinder und Spielzeug ein und bedanken sich, dass wir die Sandkiste sauber machen.
            Die beiden Mütter der Kleinen saßen irgendwo am anderen Ende des Parks! und waren total beleidigt, dass ich sie jetzt aufforderte ihre Kinder abzuholen..

            Dagegen stehen dann solche Kinder wie die zwei, die uns letztes Jahr beim Schneeschippen geholfen haben. Wir haben unsere Schneeschieber gar nicht mehr zurück bekommen, weil die beiden das unbedingt machen wollten 🙂

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