Shinjuku, Shinjuku und Shinjuku

Momentan ist meine Arbeit absolut interessant. Dazu möchte ich später einen gesonderten Bericht schreiben, wenn sie beendet ist.
Deshalb hier nur wieder ein Post über das letzte Wochenende und … Essen .. 🙂

Ich komme einfach nicht vom Essen los.. Es zieht mich magisch an.
M. meint, es sei Schicksal. Nun gut, diesem Schicksal beuge ich mich gerne!

Donnerstag habe ich mich kurzfristig dazu entschlossen noch einmal nach Tokyo zu fahren um einige Dinge zu besorgen.
D. war so nett mir dabei zu helfen und anschließend gab es leckeres Abendessen.
Dieses Mal インドカレー & ナーン. Wobei ich mir bei letzterem nicht sicher bin ob es in Katakana so geschrieben wird…

Dieses Essen war einfach super! Ich muß gestehen, dass ich bei Facebook schon Bilder davon gesehen hatte und wirklich neugierig auf das Gericht war. Es hat mich nicht enttäuscht.
Das Naan war sehr sehr lecker, wenn auch leicht fettig, und man darf es mit den Fingern essen. Wunderbar! Ich hatte mir dazu zwei verschiedene Currys ausgesucht. Zum einen Butter Chicken auf D.s Empfehlung hin und Mixed Mushrooms. Beides sollte mittelscharf sein, aber mein Gaumen scheint immer noch etwas abgehärtet zu sein. Ich habe die Schärfe kaum geschmeckt.
Während das Butter Chicken vom Geschmack her sehr leicht war, waren die Mixed Mushrooms eher würziger. Aber beides war wirklich gut.
Im Übrigen kann ich nun, da der Herbst kommt, in der Tat wieder mehr essen. Ich habe zwei Naans gegessen, die Currys und dann noch etwas Falafelähnliches, das mir ebenfalls gut geschmeckt hat. Außerdem hatten wir noch so etwas wie Karaage nur dass das Fleisch mit indischem Gewürz mariniert war.

Zum Thema Herbst und mehr essen können hat mir M. übrigens gestern etwas erzählt. Ich habe noch nie darüber nachgedacht, aber es mag wohl sogar stimmen?
Unsere Körper wollen zum Winter hin unbedingt mehr Speck ansetzen, damit wir nicht so frieren. Deshalb haben wir ständig Hunger (stimmt.. >.>).
Hiermit möchte ich meinem Körper nur sagen: „Ich verzichte lieber auf den Speck, friere ab und zu ein wenig und versuche den Rest mit warmer Kleidung auszugleichen. Danke!“

Am Samstag wollte ich nun eigentlich mit M. zum Applestore, weil ich dachte die Batterie meines iPhones sei kaputt. Zum Glück habe ich es vorher aber doch nochmal an das Ladegerät angeschlossen und nun kam nur die Meldung, die Batterie sei alle.
Also habe ich ein wenig gewartet und siehe da: nach einiger Zeit konnte ich es doch wieder ganz normal einschalten.
Was mir nun allerdings auffiel war, dass das Ladekabel extrem heiß wurde.
Wahrscheinlich hat sich das Handy neulich nachts nur ausgeschaltet, weil es einen Hitzeschlag bekommen hat.
Ich benutzte zum Laden einen japanischen USB-Steckdosenadapter und mein normales USB-Handyladekabel. Wahrscheinlich vertragen sich die beiden nicht. Ich werde mal sehen, ob ich irgendwo ein günstiges japanisches Ladekabel für das iPhone finde.
Sonst muß ich es doch immer über den Laptop laden, was leicht nervig ist..

Als ich M. nun mitteilte, dass mein Handy doch wieder funktioniert, hat sie erstmal einen Lachanfall bekommen. Sehr schön, ich unterhalte die Leute gerne 🙂
Nun konnten wir uns also ganz dem Lernen widmen.
Dazu gingen wir in ein Café bei Gaienmae (bzw. Gaiemmae), das Royal Garden Cafe.
Es war sehr hübsch eingerichtet und hatte eine sehr nette Atmosphäre. Leider passten die Preise zum Namen.
Ich hatte Hunger und ein wenig gehofft, dass ich im Café ein bisschen mehr essen könnte, aber bei den Preisen verging mir der Appetit.
So aß ich nur ein Stück Kuchen für.. Ich muß gestehen, ich habe vergessen wie teuer der Kuchen war.. Auf jeden Fall habe ich ca. 1000¥ für Kuchen und einen Kaffee gezahlt. Den Kaffee gab es für 300¥ Aufschlag zum Kuchen dazu. Sonst hätte ich einen Café Latte für 600¥ genommen. (Momentaner Kurs: 100¥ sind 96cent)

Wir saßen wirklich lange in dem Café. Ich wette, die Angestellten waren schon etwas genervt, weil wir nichts neues bestellten.
Aber schließlich brachen wir doch auf um noch in eine Bar zu gehen.
M. schlug die ゴルデン街 in Shinjuku vor und da ich die Straßen noch nicht kannte, stimmte ich sofort zu. Ich freue mich immer wenn ich neue Seiten von Tokyo entdecken darf.
Was mir sofort als Gegensatz zu anderen kleinen Gässchen mit Bars und Restaurants auffiel war, dass man in kaum eine Gaststätte von außen hinein sehen konnte. Man weiß also nicht was einen erwartet bis man die Tür öffnet..
M. führte mich aber zielsicher bis vor eine unscheinbare Tür. Es hat übrigens sehr stark geregnet, weshalb wir froh waren schnell ins Trockene zu kommen.

In der Bar begrüßte mich ein lauter Fernseher, der Englisch sprach. Es gab sowohl Guinness als auch Becks und auf die Glasuntersetzer waren die Wörter „ab und zu“ genäht.

Wie sich bald herausstellte, sprach die Besitzerin der Bar auch ein wenig Deutsch und half uns auch gerne mal bei der Erklärung komplizierterer Japanischer Grammatik. Praktischerweise ist sie nämlich auch noch Japanisch Lehrerin.
Ich bestellte übrigens passenderweise das japanische Bier und M. zwang ich das Becks auf. Norddeutsches Bier ist in Japan ja doch nicht allzu üblich.
Zu Essen gab es dann Zwiebelkuchen, ich glaube der einzige Grund weshalb M. in diese Bar gehen wollte, und ゆで豚. Yude-Buta sieht aus wie Spareribs, nur dass die Knochen Knorpel sind und mitgegessen werden.
Ich habe es bestellt und deshalb auch brav alles gegessen, aber mein Fall sind die Knorpel nicht unbedingt.

Zusammengefasst kann ich über diesen Tag sagen, dass ich sehr viel Spaß hatte und sehr viel gelernt habe. Ich glaube, wir haben etwa 7 Stunden Tandem gemacht und viele Feinheiten der Deutschen und Japanischen Grammatik auseinander genommen.

Am Sonntag gab es dann doch noch Sanma zu essen.
Das Restaurant befand sich wieder in Shinjuku.
Es hatte ein leichtes Fischmarktflair und man konnte dort glaube ich auch frischen Fisch kaufen. Zumindest gab es eine Auslage mit verschiedenen Fischen und Meeresfrüchten.
Die meisten anderen Gäste bestellten Sashimi, so auch D., aber ich war zum Sanma essen hergekommen, also tat ich das auch!

Shime Saba gab es auch wieder..


Was ich bei diesem Ausflug gelernt habe: Es gibt wohl Japaner, die die Innereien von Fisch mögen.
Ich bin oft mit den Stäbchen daran gekommen, also mir sind sie zu bitter. Ich bevorzuge doch ausgenommenen Fisch.
Und die Suppe, die man dort bekommt, あら汁, sollte man nicht wie normale Misoshiru essen. Ich habe mir ein Stück Daikon und etwas Fisch mit den Stäbchen geangelt und hatte dann erstmal den Mund voller Fischschuppen.
Das Gemüse kann man getrost essen, aber von allem anderen sollte man die Finger lassen. Ich werde noch einige Übung brauchen bis ich diese Suppe anständig essen kann ohne dass beim Trinken unangenehme Stücke in den Mund gelangen.
Aber wie immer war das Essen im Großen und Ganzen sehr lecker, auch wenn es mich dieses Mal etwas Mühe gekostet hat und mein Teller hinterher wie ein Schlachtfeld aussah!

Und um alles Essen vom Wochenende in einen Bericht mit aufzunehmen:
In Shinjuku gab es einen Stand, an dem gebrannte Mandeln und Erdnüsse verkauft wurden. Ganz wie in Deutschland^^ Natürlich unter dem Label „Bavarian“ weil Deutsch ist ja nun mal Bayern..
Man konnte die Mandeln probieren und sie schmeckten tatsächlich wie Originalmandeln. Nur waren die in der Probierschale leider kalt und dadurch auch noch härter als üblich..

Am Abend dann ging es in eine Jazzbar, dort gab es noch 焼きうどん und Spagetti „Napolitan“.
Als kleine Vorspeise kam Tako, Kabocha und Gobo.

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