Shamisen und Ikebana Workshop
Zuletzt geupdated: August 24th, 2018
Während sich irgendwie alle anderen auf dem Bridge Street Market herumgetrieben haben, war ich in Shinjuku um mir kostenlos ein 30 minütiges Tsuruga Shamisen Konzert anzuhören und an einem kostenlosen Ikebana Workshop teilzunehmen.
Es gab auch noch einen Workshop zum traditionellen Färben, aber den habe ich mal links liegen gelassen.
Ich mag Shamisen unglaublich gerne, weshalb ich mich sehr freute, dass es ein kleines kostenloses Konzert geben würde.
Es handelte sich dabei um Tsuruga Shamisen, die für schnellere, rockigere Stücke bekannt sind.
Nach dem Konzert begann der Workshop.
Er wurde von der Sōgetsu Ikebana Schule ausgerichtet.
Ikebana wird auch Kadō (花道) – Weg der Blumen – genannt.
Da es sich lediglich um einen einstündigen, kostenlosen Workshop handelte, konnte man natürlich nicht jeden (über 20 Teilnehmer) ein eigenes Werk stecken lassen.
So wurde am Anfang kurz etwas zur Geschichte des Kadō erzählt.
Er entstammt, wie so vieles, aus dem Buddhismus und ist über 600 Jahre alt.
Es gibt über 300 verschiedene Schulen.
Es folgte eine Demonstration an einem großen Objekt, eine Spezialität von Sōgyoku Imamura, der Leiterin der Schule in Shinjuku, wenn ich mich nicht irre..
Ich habe übrigens vor zwei Jahren schon eine Ausstellung von ihr besucht.
Während dieser Demonstration wurden die benutzten Pflanzen beim Namen genannt und von Sōgyoku und ihren Schülerinnen platziert.
Ihr Design sollte zum Hintergrund, einem riesigen Phönix von Osamu Tezuka, passen. Außerdem wurden herbstliche Blumen verwendet.
Die Basis bildeten:
ウィンターベリー – Winterberry – Amerikanische Winterbeere
ヒバ – Hiba – Scheinzypresse
フォックスフェーズ – Foxface – Kuheuterpflanze (der englische Name ist eindeutig schöner!)
ストレリチア – Strelitzia – Paradiesvogelblumd
サザンカ – Sazanka – Herbstblühende Kamelie
ツバキ – Tsubaki – Kamelie
キク – Kiku – Chrysantheme
ハボタン – Habotan – Zierkohl
Mit verschiedenen Chrysanthemen, Orchideen und Lilien wurde dann noch verschönert.
Und nun durften wir ran.
Links und rechts waren zwei Schaustücke aufgebaut, zu denen jeder drei Blumen hinzufügen durfte.
Die Schülerinnen von Sōgyoku halfen dabei wenn nötig.
Nachdem jeder seine Blumen gesteckt hat, wurden die Designs noch mit gold besprühten Blättern der Hanfpalme シュロ – Shuro – verziert und fertig!
Die meisten steckten ihre Blumen ins rechte Werk, weshalb es in meinen Augen nachher etwas überladen und nach Grabgesteck aussah. Aber den alten Japanerinnen gefiel es viel besser als das Linke, und die müssen es ja wissen ^_-
Was halten ihr von den Stücken?
Zum Abschluss erhielt jeder Teilnehmer einen kleinen Strauß aus den gleichen Blumen, die wir verwendet haben.
Weil wir Herbst und bald Weihnachten haben, entschied ich mich gegen rosa und für orangene Chrysanthemen und Scheinzypresse.
In Zukunft wird es im Zuge von Tokyo 2020 (Olympia) sicher noch mehr solcher Events geben. Ich werde dann darüber berichten!
Wirklich wunderschön! Schön, dass es kostenlos ist, um sich einen Eindruck zu verschaffen 🙂
Ja, das ist toll! Es gibt jetzt immer mehr solcher Angebote.
ich finde beide gesteck klasse, ob wohl das rechte ziemlich dicht wirkt. aber vielleicht sind das ja auch meine europäischen augen, die da so sehen. schön das es solche veranstalungen kostenlos gibt, das wäre echt ein grund nach japan zu reisen um das mit zu machen
Es gibt viele tolle Sachen, die man kostenlos oder zu einem wirklich günstigen Preis machen kann.
Und die Angebote werden Dank Olympia immer besser!
Inzwischen gibt es zum Beispiel in jedem großen Garten in Tokyo kostenlose geführte Touren auf Englisch.
Ein Besuch in Japan lohnt sich also auf jeden Fall ^_-