[Rezension] Welt aus Staub

Infos zum Buch:
Welt aus Staub
von Stephan R. Bellem
Verlag: Ueberreuter
397 Seiten
Erscheinungsjahr: 2012
Rezensiert: 2012
ISBN: 380009553X
16,95€ bei Amazon
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Klappentext:
Arbeite allein, kümmere dich um dich selbst und vertraue niemandem!
Im Jahr 2177 ist die Erde ein toter Planet. Ein Pilz hat sämtliche Vegetation vom Angesicht der Welt getilgt, und die überlebenden Menschen in die Zuflucht der Megacitys gezwungen. Einige wenige Reiche herrschen über Millionen von Mittellosen. In dieser dunkelsten Stunde der Menschheit erheben sich vier Menschen, um das Schicksal des Planeten zu verändern.
 

Die kurze Inhaltsbeschreibung zu diesem Buch hörte sich derart verlockend an, dass ich es mir einfach kaufen musste. Leider war ich zum Erscheinungstermin nicht zu Hause, aber als ich dann auch noch das vorige Buch durchgelesen hatte, ging es nicht anders, ich ließ mir Welt aus Staub nach Bochum liefern..

Sam, Paul und Danny sind unzertrennlich. Sie wuchsen gemeinsam auf und beschlossen gemeinsam Ingenieure zu werden um sich und anderen ein besseres Leben zu ermöglichen.
Paul und Danny haben den großen Durchbruch bei Food Corp. schon ein wenig eher geschafft aber nun soll auch Sam befördert werden. Doch mit dieser Beförderung fangen seine Probleme an..
Elaine ist Schmugglerin, sie sucht in der Einöde außerhalb des Deltas nach Pflanzen, die sie zu lukrativen Preisen auf dem Schwarzmarkt verkaufen kann. Eines Tages findet sie bei ihrer Rückkehr eine Frau in jämmerlichem Zustand vor deren Wohnungstür. Es ist ihre Nachbarin, die sie bis jetzt gar nicht kannte und plötzlich wird Elaine klar, dass sie nicht ewig nur alleine für sich leben kann, sondern sich auch das ein oder andere Mal um ihre Mitmenschen kümmern muß. Eine Haltung, die im Delta nicht weit verbreitet ist. So nimmt sie Tessa bei sich auf und gerät dadurch in unglaubliche Schwierigkeiten, denn Tessa wird verfolgt. Sie hat etwas bei sich, wofür so ziemlich jeder Mensch im Delta töten würde..
Wie die Geschichten von Elaine und Sam nun zusammenlaufen ist eins der sehr spannenden Elemente dieses Buches.

Da ich schon das letzte Buch des Autors gelesen hatte, wusste ich in etwa mit was für einem Stil ich rechnen konnte und wurde auf den ersten Seiten auch nicht enttäuscht. Ich kann es nicht genau beschreiben was es ausmacht, aber der Text fühlt sich für mich nicht natürlich an. Irgendwie etwas künstlich. Es ist schwer zu beschreiben aber das Gefühl hatte ich schon bei den Wächtern Edens.
Umso überraschter war ich als etwa ab Mitte des Buches dieses Gefühl komplett wegfiel. Etwa ab dem gleichen Moment mochte ich es am liebsten gar nicht mehr aus der Hand legen. Die Handlung war sehr spannend und baute sich immer weiter aus. Selbst wenn ich die meisten Wendungen geahnt habe und so einige Klischees bedient wurden, so wurde mir dadurch das Buch nie langweilig, denn ich fragte mich immer wie der nächste Schritt der jeweiligen Personen genau aussehen würde und wann sie denn um Himmels Willen endlich zusammentreffen würden.
Nur einmal kehrte das Gefühl des unnatürlichen „Stils“ in Form eines Briefes zurück, aber der war so kurz, das fiel kaum auf.

Die Charakterentwicklung in diesem Buch finde ich sehr gelungen. Auch wenn es nicht viel länger als die Wächter Edens ist, lernt man alle Hauptcharaktere gut kennen. Ich mochte sie alle und konnte mich gut in sie hineinversetzen. Sogar für die Nebencharaktere wurde sich Zeit genommen, egal ob sie irgendwann das zeitliche segneten oder einfach nicht mehr auftauchten.
Die Umsetzung der trostlosen Zukunftsvision hat mir ebenfalls gefallen. Ich war am Anfang etwas skeptisch, weil ich ja ein wenig mehr über Pflanzen und Gewächshäuser etc. weiß, aber die Informationen waren nie so detailreich, dass sich der Autor in irgendwelche Widersprüche und Unlogik hätte verstricken können. Das fand ich an diesem Buch wirklich faszinierend denn meiner Meinung ist es sehr schwer dystopische Zukunftswelten realistisch zu gestalten. Es muß eine Waage gehalten werden zwischen ausführlichen Beschreibungen und dem Weglassen von Details. Ich denke das ist dem Autor hier gelungen. Das Buch hat mich ab einem gewissen Punkt einfach mitgerissen und begeistert zurückgelassen als ich damit fertig war.

Fazit: Nach anfänglichen Schwächen, mit denen ich schon bei den Wächtern Edens Probleme hatte, hat sich diese Lektüre plötzlich zu einem Buch gemausert, das ich uneingeschränkt genießen konnte.

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