[Rezension] Die Wächter Edens


Infos zum Buch:
Die Wächter Edens
von Stephan R. Bellem
Verlag: Otherworld
307 Seiten
Erscheinungsjahr: 2011
Rezensiert: 2011
ISBN: 3800095483
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Klappentext:
Die junge Journalistin Arienne stößt auf eine grauenerregende Mordserie an Obdachlosen. Die Opfer sind immer bis zur Unkenntlichkeit verbrannt. Doch die Polizei will der Sache nicht nachgehen. Je mehr Nachforschungen Arienne anstellt, desto mehr wird ihr bewusst, dass die Morde Teil einer uralten Fehde sind. Und plötzlich gerät sie zwischen die Fronten eines Krieges, der schon seit Ewigkeiten tobt. Als der Schweizergardist Antonio plötzlich in eine kleine Kirche mitten in Deutschland geschickt wird, ahnt er nicht, dass sich dahinter das größte Abenteuer seines Lebens verbirgt. Doch schon bald nagt die Frage an ihm, ob er dem charismatischen Vincent wirklich vertrauen kann, oder ob der Mann nicht einer eigenen, dunklen Agenda folgt.

Endlich endlich konnte ich dieses Buch lesen!
Seit September lag es auf dem SuB und hatte keine Chance angefangen zu werden, weil ein gewisser Murakami dazwischen stand.
Aber es war auf meiner Prioritätenliste soweit oben, dass es gleich danach gelesen wurde. Für meine Verhältnisse habe ich es dann auch sehr schnell beendet.

Arienne ist Reporterin. Sie träumt davon eine große Story zu entdecken und hat auch schon eine Spur. Mysteriöse Todesfälle von Obdachlosen sieht sie als die Tat eines Serienmörders. Als sie ihren Kollegen Tom von ihren Vermutungen überzeugen kann kommen die Dinge endlich ins rollen und Stück für Stück kommen sie den Tätern auf die Spur.
Doch sind dies alles andere als „normale“ Mörder, steckt doch die Kirche dahinter, angeführt von einem großen blonden Mann, der von anderen als Engel bezeichnet wird.

Engel faszinieren mich schon seit mindestens zehn Jahren, angefangen durch E-Mails zu denen ich zufälligerweise gekommen bin und in denen von einem Theologiestudenten, wenn ich mich recht erinnere, alles zum Thema Engel aufgeschrieben wurde. Ich weiß bis heute nicht ob bestimmte Geschichten wirklich auf religiösen Texten basieren, aber das tut hier auch nichts zur Sache.
Aber es erklärt vielleicht weshalb ich dieses Buch unbedingt lesen musste, vereint es doch einige meiner Lieblingsthemen: Engel (die zum Glück keine Schutzengel sind) und die dunklen geheimen Machenschaften der Kirche.

Da ich meine Bücher etappenweise lese, also mal 10 Seiten, dann zwei Tage nichts mehr, dann wieder 10 Seiten, kam ich zu Beginn mit den unterschiedlichen Handlungssträngen etwas ins Schleudern. So werden Nathen und Vincent kurz vorgestellt. Dann der Mord an einem Obdachlosen beschrieben, man lernt Arienne kurz kennen und Antonio, einen ehemaligen Schweizer Gardisten, der von der Kirche zur Truppe rund um Vincent geschickt wurde.

Ich muß gestehen, dass ich viele Dialoge nicht als natürlich empfunden habe, es aber sehr angenehm fand, dass der Autor die derzeitige Sprache wiedergibt. Vor allem am Anfang hatte ich Probleme die Gefühle von Antonio nachzuvollziehen. Natürlich kann ich mir vorstellen, wie schwierig solch eine Situation für ihn sein muß, aber durch die Dialoge und seine Gedanken wurde mir persönlich das nicht vermittelt. Ebenso hatte ich bei Arienne Probleme mit ihren Alpträumen und „Halluzinationen“. Natürlich kann ich mir vorstellen wie zermürbend es sein muß solche Dinge zu sehen, aber sie selbst hat es mir nicht glaubhaft genug rübergebracht. Und verwirrt haben mich ihre Pillen.. Sie redete immer davon dass sie keine mehr hat deshalb zum Arzt muß und im nächsten Augenblick greift sie zum Pillendöschen und nimmt eine. Das wiederholt sich einige Male.

Gut, genug gemeckert, komme ich zum positiven^^
Einige Szenenwechsel im Buch fand ich grandios. Diese fanden zu den Zeitpunkten statt als Arienne und Tom die Paladine beschattet haben. Mal aus der Perspektive von Arienne und Tom und dann folgte man wieder den Paladinen. Dabei hat man aber die Szenen nicht zweimal erlebt sondern nur mitbekommen, dass die anderen eben auch anwesend waren.

Es ist schwierig das zu beschreiben, aber mir geht es vor allem um die Szene im Restaurant.
  Dann habe ich die moderne Sprache ja schon erwähnt. Ich finde es immer sehr erfrischend wenn normale Leute auch wie normale Leute sprechen. Zumindest wenn die Geschichte in der heutigen Zeit angesiedelt ist.

Auch wenn ich mir schon sehr schnell das Ende der Geschichte zusammenreimen konnte, hielt sie doch noch die ein oder andere Überraschung bereit. So spielt der Autor mit unseren Gefühlen den Engeln gegenüber und erst im letzten Moment erhält man absolute Klarheit. Auch Ariennes Entscheidung hat mich überrascht, ich hatte ähnliches erwartet, aber nicht das.
Und dann gab es da noch den ein oder anderen Dialog, der mich wirklich zum schmunzeln gebracht hat. Einen möchte ich hier zitieren, weil die Antwort darauf exakt das war, was ich in dem Moment selbst gedachte habe..

„Dann wählt er ein sterbliches Leben und vereinigt sich mit der Erleuchteten. Aus dieser Verbindung wird das Paradies neu entstehen.“
„Ah … ja …“

Auch wenn die Dialoge mich oft nicht überzeugen konnten, habe ich dieses Buch sehr gerne gelesen. Es hat mir gute Unterhaltung geboten und es kamen Engel ohne Liebesgeschichte vor! (Ich liebe Bücher, die ohne Hollywood Lovestory auskommen.)
Ich musste oft lachen ob der Situationskomik und wurde trotz der etwas durchschaubaren Story immer wieder überrascht.
Das  Cover gehört mit zu den schönsten meiner Sammlung und broschierte Bücher mag ich sowieso^^
Jetzt kann ich mich nur noch Asaviel anschließen, 100 Seiten mehr auf denen die Charaktere noch stärker vorgestellt worden wären hätten mich sehr gefreut^^

Ich überlege schon wie ich das nächste Buch von SRB in meiner Leseliste unterbringe. Wieder so ein extrem schönes Cover mit einer sehr interessant klingenden Story.. Außerdem bin ich gespannt wie der Autor sich weiterentwickelt hat, hat er doch selbst geschrieben, dass er sich einige Kritiken zu Herzen genommen und daran gearbeitet hat.

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