Review: Zodiac Love – Starlight in our Dreams
Andreas Dutter
Druckversion: Knaur Verlag
432 Seiten
Hörbuch: Argon Verlag
13h35min
Genre Young (Gay) Romance
Inhalt: Der junge Österreicher Felix hat Probleme mit seiner Vergangenheit und seinen Eltern. Um endlich auf den Weg zu kommen den er sich für sein Leben vorstellt, geht er zum Studium an die UCC in Cork, Irland. Der Ort den seine Oma, der einzige Mensch der ihn immer unterstützt hat, geliebt hat.
In Cork beginnt er nicht nur sein Studium, sondern findet auch eine Unterkunft bei der Astrologin Cara, und einen Nebenjob beim Herrenausstatter Murphy.
Zusammen mit Cara, seinen jungen Kollegen Quinn und Nala, und der Studierenden Yoshiko bildet er bald eine queere Clique.
Und dann ist da auch noch der ehrgeizige Owen der niemanden an sich heranlässt, unkontrolliert Leute vor den Kopf stößt, und dem Felix egal wo einfach IMMER über den Weg läuft.
So.. wo fange ich an.. Ihr wisst ja wahrscheinlich dass ich Young Romance mag, bzw. mochte. Mir gefällt nicht in welche Richtung vor allem die Fantasy YA grade abdriften. Zodiac Love ist zum Glück KEIN Fantasy. Pluspunkt! Und es gibt keine “coolen Scheißtyp anschmachtendes Mauerblümchen“ Szenen und man hat ebensowenig das Gefühl dass sich das Buch nur von einer Sexszene zur nächsten hangelt. Gut!
Bestimmte tropes werden aber dennoch bedient und das ist auch nicht schlimm.
Ich war besonders gespannt auf dieses Buch weil es von einem Mann geschrieben wurde. Die meisten gay romance Geschichten werden aus meiner Erfahrung heraus von Frauen geschrieben, deshalb fand ich es spanned mal zu sehen was anders daran sein könnte.
Aber zurück zum Buch und zu den tropes.
Natürlich gibt es auch hier das Mauerblümchen (Felix) und das Arschloch (Owen). Beide haben heftigste psychische Probleme die ihren Charakter ausmachen. Und genau dies ist es was mir von Anfang an an dem Buch so sehr gefallen hat.
Felix habe ich schon nach 5 Minuten hören in mein Herz geschlossen.
Beide kommen einfach echt rüber. Beide (bzw. alle Charaktere in dem Buch) haben ihr Päckchen zu tragen.
Es gibt kaum eine Person die absolut sorglos durchs Leben geht. Etwas, das in der echten Welt eben auch so ist, die Leute nur gerne vergessen, nicht sehen, und totschweigen.
Etwas das die Geschichte so wie sie ist erst möglich macht, ist die Astrologie, die aber nie wirklich Hauptthema der Geschichte ist. Da sie aber immer überall auftaucht und den Plot beeinflusst, ist dieser Aspekt des Buches eventuell für den einen oder anderen ein Abturner.
Genauso wie die Erwähnung von veganen Speisen und wie lecker sie sind in gefühlt jedem zweiten Satz.
Ich denke das ist einfach der Zeit geschuldet in der dieses Buch geschrieben wurde und ich empfehle, wenn möglich, einfach drüber weg zu lesen.
Dennoch ist auch das Veganer-Thema in diesem Buch wichtig. Denn wie die nicht-vegan lebenden Menschen um Felix herum darauf reagieren ist theoretisch wichtig für seine Charakterentwicklung.
Dass hinter jedem zweiten den Felix in Cork kennenlernt eine queere Person steckt (wie sich oft später herausstellt), lassen wir jetzt mal weg. Wer weiß, vielleicht ist das wirklich so.
Also, in diesem Jugend-Romance Buch geht es vor allen Dingen um die Bewältigung von Traumata in der Kindheit oder der frühen Jugend. Deshalb gibt es auch eine Triggerwarnung für dieses Buch (mit Spoilern).
Ich hoffe trotzdem dass viele Jugendliche dieses Buch lesen können. Vielleicht einfach um zu sehen dass sie nicht alleine sind? Dass viele Menschen Scheiße mit sich herumtragen die ihr tägliches Leben beeinflusst.
Es ist aber auch ein Buch über Toleranz, Freundschaft und darüber dass es möglich ist sich zu ändern und seine Zukunft zu beeinflussen (selbst wenn die Sterne einem eigentlich einen bestimmten Kurs voraussagen).
Ich fand’s toll. Über die paar Sachen die mich gestört haben, habe ich einfach weggehört. Die Sailor Moon Erwähnung mit dem Nordpol war klasse!
Und ja.. eine Sexszene gab es auch. Aber nicht soo sehr im Detail😉
Und weil irgendwie alles so „echt“ wirkte, frage ich mich ob der Autor eigene Erfahrungen ins Buch eingebracht hat. Da er offen zugibt Manga zu mögen, und er eventuell Sailor Moon Folgen kennt…🤔 Obwohl er die Serie ja eventuell auch nur zu Recherchezwecken geguckt haben könnte😂
Was die Unterschiede zwischen männlichem Autor und weiblichem Autor angeht, sind mir keine gravierenden aufgefallen. Hier und da mal was. Aber nicht so dass ich jetzt sagen würde weibliche Autoren seien nicht glaubhaft beim schreiben einer schwulen Liebesbeziehung. Liegt möglicherweise daran dass Liebe universell ist💚
Also, geht hin und lest (oder hört) das Buch! Es ist gut!
Ps. Ich habe es gehört und die Stimme von Louis Friedemann-Thiele kenne ich ja schon aus Cinder & Ella. Dort fand ich dass die Stimme nicht zur Beschreibung Cinders passte, aber hier passt sie zu Owen perfekt!
Pps. Ach ja… so kann man sich irren.. Ich kenne Louis Friedemann-Thiele nicht von Cinder & Ella sondern aus Herz aus Schatten. Ein Buch das ich auch gerne mochte. Ich höre jetzt trotzdem Cinder & Ella zum 5. Mal🤣
Er liest toll!