Ich habe bereits darüber berichtet wie ich mich auf den Flug mit Baby vorbereitet habe.

Dieses Mal lag zwischen unseren Deutschlandbesuchen 1 1/2 Jahre und der Lütte ist deutlich größer geworden. Und zwar so groß, dass er einen eigenen Sitz im Flugzeug brauchte..

Da er inzwischen auch mehr mit Bildschirmen anfangen kann, habe ich dieses Mal nicht viel geplant.
Er durfte seinen Rucksack mit Spielzeug packen und ich hatte das iPad dabei (das ich nicht brauchte).

Der Hinflug verlief leider sehr suboptimal weil der Lütte unruhig schlief, ich Magen-Darm hatte und ständig aufstehen musste, und der Lütte die Hälfte der Flugzeit wach war (wir hatten Nachtflüge).
Nachdem das nette Personal an Bord mir eine Tablette gegen Übelkeit spendiert hatte, vegetierte ich noch eine Stunde im Halbschlaf rum. Wie sich später herausstellte schlief mein Mann in dieser Zeit auch und der Lütte nutzte die Gelegenheit ein Chaos auf und vor seinem Sitz zu veranstalten. War mir aber ganz recht. So war er beschäftigt 😉

Den kurzen zweiten Flug verschlief er dann komplett.

Der Rückflug verlief ein wenig anders, da der Lütte und ich alleine zurück flogen.
Ich hatte ein bisschen Panik, da ich ja immer noch nicht gesund war, meine Nase zu und die Ohren leicht betroffen.
Der kurze Flug war dann auch wirklich ein Problem. Zwar hatte ich Nasenspray genommen, dennoch konnte ich die gesamte Flugzeit (1 1/2 Stunden) den Druck nicht richtig ausgleichen. Wahrscheinlich weil das Flugzeug ständig die Höhe wechselte..
Der Lütte war glücklich damit ein Buch, das er von Oma bekommen hatte, immer und immer wieder vorgelesen zu bekommen.

Beim langen Flug hatten wir dann echt Glück. Ich hatte vorher bei ANA angerufen und um Plätze gebeten, bei denen wir keine anderen Passagiere stören. Erstmal das größte Lob an dieser Stelle an die Angestellte bei ANA, die den Kommentar abgab „Das sind Kinder, da muss man auch mal Verständnis haben. Und wenn sich jemand beschwert, dann ist der doof!“
Sie selbst konnte keine Plätze mehr einloggen, gab meinen Wunsch aber an den Flughafen weiter und siehe da, ein paar Stunden später hatte ich die einzige Zweier-Sitzreihe im Flugzeug mit viel Platz neben dem Fenster.

So machte es dann gar nichts, dass der Lütte im Schlaf wieder mit den Füßen austrat – niemand da, den er treten konnte! Außer ich 😉
Er schlief zum Glück dieses Mal viel mehr und den Rest der Zeit bestand er darauf Frozen zu gucken. Mein Glück dass er den Film grade vorher im deutschen FreeTV kennengelernt hatte! So hatten wir beide eine wirklich angenehme Zeit, nur konnte ich nicht wirklich schlafen..
Ich vertrieb mir die Zeit mit GoT Season 8. Ich kenne die Geschichte nur aus den Büchern und bis Season 4 oder 5 oder so, hatte aber zum Glück schon ein bisschen aus einem spoilernden Podcast erfahren, so dass ich nicht ganz auf dem Schlauch stand.
Bis Episode 4 hab ich es geschafft 😉

Das beste kam dann aber zum Schluss.. Der Lütte klagte beim Landeanflug über Übelkeit. Und zwar so, dass er eine Kotztüte verlangte. Zum Glück ging nichts rein, aber bei der Einreise, ausgerechnet beim Foto schießen, fing er wieder an.
Als wir durch waren setzte ich mich sofort hinter dem Schalter in Haneda auf den Boden und kümmerte mich erstmal um ihn.
Sofort kam jemand vom Personal angetrabt und fragte was wir für ein Problem hätten.
Ich erklärte es und kurz darauf kam er mit zwei netten Damen wieder, die uns einen Gepäckwagen mit Kindersitz besorgen wollten. Eine dritte gesellte sich später dazu.
Diese half uns auch noch bis wir den Sicherheitsbereich komplett verließen.
Sie hob unsere zwei schweren Koffer vom Band, bugsierte sie durch den Zoll und bis nach draußen zu meinem Mann.
Das war unglaublich lieb und hat mir sehr geholfen. Echter Service!

Oh, da fällt mir ein.. Ein Angestellter in München war ähnlich super drauf.
Er wollte mich bei der Passkontrolle in der Priority Line sehen, da gab es aber grade Verzögerungen und so bin ich in die normale EU Bürger Schlange zurück. Als der Angestellte es merkte kam er zu mir und fragte was den los sei. Ich erklärte es ihm, er schaute nochmal nach, aber da war drüben wieder alles in Ordnung und ich schon als nächste dran. Er meinte zu mir: „Na, dann nächstes Mal!“

Als ich übrigens an meinem Flughafen fragte ob ich beim Sicherheitscheck in die Priority Line dürfe, sagte der Mitarbeiter ja. Während ich mich von meiner Familie verabschiedete fand ein Angestelltenwechsel statt und schwupps wurde ich angeknurrt: „Economy ist da drüben! Oder fliegen sie etwa Business?“
Ersterer ein bulliger Mann mit Vorfahren, die vermutlich irgendwann aus der Türkei nach Deutschland kamen. Zweitere eine blonde, schlanke Frau mit sehr weißer Haut.
Vermutlich ist sie noch nie alleine mit aufgedrehtem kleinen Kind geflogen..