Klassische Musik ist nicht in Stein gemeißelt
Die meisten von euch werden mir wahrscheinlich zustimmen wenn ich sage, dass klassische Musik langweilig und nur etwas für Omas und Opas ist.
Nun ja, so ganz stimmt das nicht.
Klassische Musik erfreut sich vor allem in Japan auch bei der jungen Generation großer Beliebtheit und selbst in Deutschland gibt es viele junge Leute, die klassische Musik mögen.
In Japan existiert sie als ganz normales Musikgenre neben all den anderen und wird genauso behandelt wie diese auch.
Bei mir war es so, dass mein Großvater immer Klassik gehört hat, und zwar Stücke in Dur, hell und klar und düdelig und fröhlich.
Gerne auch Mozart.
Das hat mir die Klassik wohl auf sehr sehr lange Zeit verleidet.
Obwohl ich schon in Deutschland ein wenig auf Klassik gekommen bin, hat erst mein Mann, seines Zeichens ausgebildeter Musiker mit einer großen Vorliebe für Sinfonien, die Klassik wieder für mich eröffnet. Er hat mir schöne düstere Stücke rausgesucht, die mehr nach meinem Geschmack sind.
Aufgrund seiner Liebe zur klassischen Musik muss ich mir auch hin und wieder Sendungen im Fernsehen zu dem Thema ansehen. Meistens für mich sehr langweilig, gab es da doch die eine Sendung, die ich absolut spannend fand, denn in dieser einen Sendung habe ich etwas über klassische Musik erfahren, das mir bis dahin nicht bewusst war.
Um nochmal etwas weiter auszuholen: Mein Mann sammelt Sinfonien. Und zwar hat er viele, sehr viele, doppelt, eingespielt von unterschiedlichen Orchestern oder Dirigenten. Ich habe nie einen Unterschied gehört..
In dieser Sendung haben sie jetzt aber kurze Passagen ausgewählter Stücke genommen und sie mit unterschiedlichen Instrumenten und unterschiedlichen Tonalitäten gespielt. Und schwupp, je nachdem war die Wirkung tatsächlich eine ganz andere. Es macht einen riesigen Unterschied ob ein Hauptthema von einer Querflöte oder von einer Klarinette, ob von Trompete oder Horn gespielt wird!
Bis dahin war ich mir tatsächlich sicher, dass all dies von vornherein fest vorgeschrieben ist, aber nein, es liegt an demjenigen, der das Arrangement macht.
Ein interessanter Fakt der klassischen Musik, der mir bis dahin nicht bekannt war.
Oh, also das mit langweilig und für Omas und Opas würde ich aber ganz und gar nicht sagen. Ich bin jetzt mit dreißig vielleicht nicht mehr taufrisch, aber mit hat Klassik schon mein ganzes Leben gefallen und im Gegensatz zu dem heutigen Gestampfe (das ich aber ebenfalls sehr gerne zum Tanzen oder Sporteln höre) ist es einfach sehr viel abwechslungsreicher und anspruchsvoller.
Du schreibst, dass dein Mann dir einige vielleicht etwas weniger „Meanstream“ Lieder gezeigt hat (zumindest interpretiere ich es aufgrund der Gegenüberstellung mit Mozart so), aber tatsächlich finde ich, gibt es schon auch sehr gute, sehr bekannte Lieder. Eines meiner liebsten Lieder ist beispielsweise Der Tod und das Mädchen von Schubert- sehr bekannt, „aber trotzdem“ auch sehr gut meines Erachtens- und sehr unterschiedlich je nach Interpret: https://youtu.be/otdayisyIiM .
Es freut mich, dass dein Mann dich ein bisschen in diese Welt einführen konnte und du die entsprechende Offenheit mitbringst 🙂 welche Stücke hat er dir denn gezeigt, die dir dann besser gefallen haben?
Viele Grüße,
Fabian
Hallo Fabian!
Vielen Dank für dein Kommentar!
Natürlich gibt es auch viele Jüngere in Deutschland, die Klassik schätzen, aber Mainstream ist es ja nun mal nicht und wenn ich in Deutschland ins Konzert gegangen bin, war es meist von älteren Leuten besucht.
Der momentane Mainstream, die Popmusik, spricht mich übrigens auch kaum an. Das meiste hört sich für mich gleich an und der momentan beliebte Stil gefällt mir nicht.
Das Stück von Schubert muss ich mir mal anhören.
Mein Mann hat mir Brahms Klavierkonzert Nr. 2 gegeben, aber auch Tschaikovskys Sinfonie Nr6. Außerdem George Winstons Autumn. Aber am besten finde ich, bitte nicht lachen, Mozarts Requiem.
Neben Carmina Burana, was ich schon vorher toll fand 😉