Japanische Vorurteile

Kommen wir mal zu dem Thema, was Japaner glauben von Deutschland zu wissen..
Wer hier Urlaub macht und auf irgendeine Weise mit Japanern in Kontakt kommt, wird einige dieser Dinge zu hoeren bekommen.
So koennt ihr euch schon mal drauf vorbereiten..

Wenn ein Japaner hoert, dass man aus Deutschland kommt, ist die erste Reaktion: „Oh! Deutschland! Bier und Wuerstchen!“
Hm… ja… Ok.. Ich gebe zu, wir sind eine Biertrinkernation. Umso schwerer ist es den Japanern zu erklaeren, dass ich Bier nicht mag. Und wenn dann das waessrige japanische Bier..
Und dass Japaner an Wuerstchen denken, ist auch nicht verwunderlich. Sie haben hier Wiener und Frankfurter! Wiener sind fast die einzigen Wuerstchen, die man im Supermarkt bekommt, und Frankfurter gibt es in jedem Konbini.
Aber Vorsicht! Diese Wuerstchensorten in Japan haben absolut nichts mit dem deutschen Original gemeinsam, ausser dem Namen.
Daher kommt es oft vor, wenn man einen betrunkenen Japaner trifft, der in Deutschland Wuerstchen gegessen hat, dass er beichtet die deutschen Wuerstchen nicht zu moegen.
Betrunkener Japaner deshalb, weil normalerweise kein Japaner so unverschaemt waere, offen etwas schlechtes ueber das Land des Gegenuebers zu sagen.

Das naechste typische „Vorurteil“ sind die Jahreszeiten. Oft wird davon ausgegangen, dass es in Deutschland keine Jahreszeiten gibt.
Als wenn Japan das einzige Land mit Jahreszeiten waere…
Aber auch hier Vorsicht! Dieses Thema ist etwas heikel.. Vielen Japanern ist schon bewusst, dass es in Deutschland auch Fruehling, Sommer, Herbst und Winter gibt. Jedoch gehen sie davon aus, dass diese Jahreszeiten dort nicht so ausgepraegt sind wie in Japan.
Ausserdem ist das Bewusstsein fuer die Jahreszeiten hier sehr stark vorhanden.
Beispielweise ist beim Gemueseangebot im Supermarkt deutlich zu sehen in welcher Jahreszeit man sich befindet. Es gibt Gemuesesorten, die stehen ganz deutlich fuer Beginn des Fruehlings, wie Udo. Oder aber fuer den Herbst wie Kuri (Esskastanien). Dieses Wissen um die Anbauzeiten von Gemuese sind immer noch tief in den Japanern verankert. Natuerlich bekommt man bestimmtes Gemuese das ganze Jahr ueber, allerdings merkt man dann am Preis wenn Saison ist. Aber das ist in Deutschland auch nicht anders.
Aber nehmen wir mal den Spargel. Jeder kennt die typische Spargelzeit. Aber so gut wie bei jedem anderen Gemuese ist man sich der Saison kaum bewusst, weil es jedes Gemuese immer gibt. Wenn nicht aus Deutschland, dann aus den umliegenden Laendern oder von Uebersee.
In Japan gibt es viel Obst aus dem Ausland. Aber Gemuese kommt meist aus den umliegenden Praefekturen.

Aehnlich wie mit dem Gemuese haben wir es hier auch mit den Blumen. Am bekanntesten ist Sakura, die Kirschbluete. Aber auch andere Bluetenpflanzen koennen Besucherstroeme ausloesen. So war ich letztes Jahr im Fuji-Park (Blauregen-Park). Es gibt beruehmte Spots fuer Azaleen. Tulpenfelder gibt es auch. Wenn die Lilien bluehen kommen Leute in Massen.. Manche Parks sind sehr darauf ausgelegt alle beliebten Saisonpflanzen in Massen zu haben, um einen gleichbleibenden Besucherstrom zu garantieren.
Zur Kirschblueten-Jahreszeit kommen noch die Regenzeit und die Haerbstfaerbungszeit.
Herbstfaerbung haben wir in Deutschland auch. Aber ganz ehrlich.. So schoen wie man sie hier erleben kann, habe ich sie in Deutschland noch nie gesehen.
Wir halten also fest, Jahreszeiten gibt es auch in Deutschland. Sie werden hier nur viel intensiver wahrgenommen und zelebriert. Und die Herbstfaerbung in Japan ist schoener!

Kommen wir zu meinem letzten Konbini-Erlebnis.
Das hat mich erstmal von den Socken gehauen, ist auch eine andere Geschichte, ich moechte sie trotzdem erzaehlen und ein kleines Vorurteil haben wir auch drin..
Im Februar habe ich einen Garten gebaut. In Yoyogi-Uehara, eine Gegend, in der die Haelfte der vorbeilaufenden Passanten Auslaender sind.
Ich habe zwei oder drei Tage dort gearbeitet, mir zwei Mal morgens im Konbini nen Kaffee gekauft und nachmittags fuer die Arbeiter nochmal welche.
Dieser Konbini faellt dadurch auf, dass die Mitarbeiter maennlich und in den 50ern sind. Das ist selten. Irgendwann wurde ich gefragt, woher ich komme. Wenn ich in Arbeitskleidung unterwegs bin, fragen die Leute eher als bei Auslaendern in normaler Kleidung, weil Gaertner-Arbeitskleidung zu ungewoehnlich ist.
Also halten wir fest. Ich war vielleicht 5x in diesem Konbini einkaufen. Im Februar.
Als ich nun Ende April wieder in Yoyogi-Uehara gearbeitet habe, erkannten sie mich sofort wieder. Einer der beiden Angestellten wusste sogar noch, dass ich aus Hamburg komme! Unglaublich oder? Nicht nur, dass er sich das Land gemerkt hatte, auch noch die Stadt! Und man muss dazu sagen, dass Japaner sich mit Norddeutschland so absolut gar nicht auskennen.. Aber dazu spaeter noch mehr.
Der andere erzaehlte mir dieses Mal von einem Bekannten von ihm. Ein Deutscher. Er sei zwei Meter gross. Warum ich so klein bin. Ich musste lachen. Dieses Vorurteil besteht eindeutig auf beiden Seiten. So wie Deutsche denken, alle Japaner sind klein (was definitiv nicht stimmt!), denken Japaner anscheinend, Deutsche muessten gross sein (was auch nicht stimmt, wobei ich die typische Groesse fuer eine deutsche Frau habe. Vielleicht denkt der Angestellte immer noch ich sei ein Mann. Ich werde haeufiger mal mit „Onii-san“ angesprochen.. Onii-san bedeutet woertlich uebersetzt „grosser Bruder“. Allerdings wird er im Alltag auch gerne mal fuer Leute benutzt, mit denen man nicht verwandt ist. Im Supermarkt kann ein „Onii-san“ an der Kasse aushelfen. Oder der nette junge Mann, der an der Tankstelle die Fenster putzt kann ebenfalls als Onii-san adressiert werden. Oder eben die komische Auslaenderin, die die Strassenbaeume schneidet, weil anscheinend irgendein Kleidungsstueck die Brueste soweit verdeckt, dass man nicht erkennen kann, dass sie eigentlich eine „Onee-san“ ist..)

Ein anderes Geruecht, das sich hartnaeckig haelt und wo sich einige Japaner als lern-resistent erwiesen, ist, dass Deutschland kein Meer hat.
Fuer Japaner ist das Meer sehr wichtig. Japan ist eine Insel (was sie gerne als Grund fuer ihre diversen sozialen Maengel dem Ausla(e)nd(er) gegenueber vorschieben). Ihre Hauptversorgungsquelle war das Meer. Und sie essen wirklich alles aus dem Meer. Sie sind ausserdem sehr stolz auf ihr Sushi. Wenn sie hoeren, dass es in Deutschland auch Sushi gibt, was sie wissen, weil sie eben stolz drauf sind, dass alle ihr Sushi moegen, wundern sie sich immer, wie wir an frischen Fisch kommen.. Sie denken, wir essen sonst keinen Fisch. Denn gefolgt von Wuerstchen essen wir in Deutschland nur Brot. Reis haben wir da auch nicht. (Doch, wir haben Reis. – Aber keinen so leckeren wie hier. – Man kann in Deutschland Reis aus Japan kaufen. – Ach das ist doch nur Schrott, der ins Ausland verkauft wird!) Japaner sind sehr stolz auf ihr Sushi, auf ihren Reis und ihr Wasser! So leckeres Wasser wie in Japan habt ihr noch nie getrunken!
Aber wie kommt es nun, dass Japaner denken, wir haben kein Meer in Deutschland? Warum muss ich immer erklaeren, dass wir sogar zwei unterschiedliche Meere haben?
Erst mal: Europa ist weit weg. Wenn Japaner Geografie in der Schule lernen, dann vordergruendig natuerlich erstmal die der Umgebung.
Das sieht in Deutschland nicht anders aus. Europa vor dem Rest der Welt.
Viele ziehen ihr Wissen ueber Deutschland aus den Erzaehlungen von Bekannten, die Deutschland besucht haben. Aus Reisekatalogen oder dem Fernseher. Und was gucken sich Japaner in Deutschland hauptsaechlich an? Was interessiert Japaner an Deutschland?
Sueddeutschland! Aus bestimmten Gruenden, die auch Deutsche verstehen werden. Guckt euch einmal die Architektur von Sueddeutschland an. Dort finden wir oft noch alte Ortskerne mit Fachwerkhaeusern, schmalen Gassen und Kopfsteinpflaster. Dazu die ganzen Kunsthandwerker in kuscheligen urigen Geschaeften.
Die Natur in Sueddeutschland ist interessanter als in Norddeutschland (entschuldigt bitte.. ich liebe meine Heimat Hamburg, aber das flache Land ist vielleicht gerade deshalb fuer mich langweilig..). Es gibt bewaldete Berge, die die Japaner sich ein wenig heimisch im fernen Deutschland fuehlen lassen. Und dann sind da die Burgen und Schloesser. Das beruehmteste ist ja nun mal Neuschwanstein. Ich moechte gerne behaupten, dass im Jahr mehr Japaner als Deutsche das Schloss besuchen. Aber dies ist eine haltlose Behauptung, die ich ohne jegliche Recherchearbeit aufstelle.
Ausserdem.. Wer von meine deutschen Lesern, die nicht in Japan wohnen, hat schonmal etwas von der Romantischen Strasse gehoert?
Ich mag wetten, jeder Japaner, der Deutschland bereits besucht hat, hat die Romantische Strasse abgeklappert..
Also. Man sieht in Reisefuehrern romantische Kleinstaedte, tolle Schloesser und als Hauptstadt vielleicht noch Berlin. Aber das liegt auch nicht am Meer.
Wenn Japaner Bilder von Norddeutschland sehen, muss man oft Ueberzeugungsarbeit leisten, dass es sich wirklich um Deutschland handelt..

Kommen wir zu einem kurzen ernsten Thema. Diesem Thema begegnet man vor allem, wenn man mit aelteren Japanern zu tun hat.
Wie ihr vielleicht wisst, waren Deutschland und Japan im Zweiten Weltkrieg Verbuendete.
Nachdem beide Laender ihre Kriege verloren haben, erfolgte die Aufarbeitung komplett unterschiedlich.
Ich mag sagen, Deutschland war sich seiner Rolle sehr bewusst. Ist mit gesenktem Kopf aus dem Krieg hervorgekommen und hat viel Muehe darauf verwendet den Nachbarn zu zeigen, dass es seine Schuld anerkennt und von nun an friedlich mitten in Europa leben moechte.
In Japan sieht es ein bisschen anders aus.. Daher kommt es immer wieder zu Reibereien zwischen Japan und seinen asiatischen Nachbarn. Und zu Reibereien zwischen Deutschen in Japan und alten Japanern…
Es kommt durchaus vor, dass man von diesen mit dem Hitlergruss begruesst wird. Wie man sich vorstellen kann sind die Deutschen davon gar nicht begeistert, was alte Japaner nicht so recht verstehen..
Mein persoenliches Highlight: Ich mag Deutschland! Wir waren ja Verbuendete im Zweiten Weltkrieg. Zusammen mit Italien.. Aber das kann ich gar nicht verstehen. Naechstes Mal machen wir es nur mit Japan und Deutschland und lassen Italien weg!
Hm.. Ja… Was soll man dazu sagen… Mich, die ich Krieg verabscheue, laesst das immer ganz sprachlos zurueck.

Aber zurueck zu etwas amuesanteren Themen.. Kennt ihr Nori? Die schwarzen japanischen Algenblaetter, die geroestet um Sushiroellchen gelegt werden? (Durch den Reis werden sie wieder weich und matschig..)
Nun ja.. Diese Nori sind nicht jedermans Geschmack. Das haben auch die Japaner mitbekommen. Lustig dabei ist, dass Japaner das auf die Farbe beziehen!
Wie oft musste ich schon hoeren, dass wir Deutschen Nori nicht moegen, weil sie schwarz sind. Dass wir schwarze Sachen nicht essen moegen.
Wenn ich die Gelegenheit habe, biete ich diesen Japanern im Gegenzug Lakritz an und ergoetze mich an ihrem angeekelten Gesichtsausdruck.. Doch! Wir essen schwarze Sachen! Wir essen Lakritz (wenn auch nicht jeder es mag) und wir essen Schwarzbrot! Btw. es gibt auch Japaner, die Lakritz moegen. So wie es auch Deutsche gibt, die Natto moegen. Die Sache mit dem Geschmack halt…

Thema Schwarzbrot!
Fuer Japaner ist Frankreich das Brot-Land schlechthin! Fast alle Baeckereien hier sind franzoesisch angehaucht. Meist durch einen franzoesischen Namen. Es gibt Crossaint und Baguette. Ausserdem eine Vielzahl von suessen und herzhaften Gebaecken. Allerdings ist meist nur die Fuellung herzhaft, nicht auch das drum-herum..
Auch im Konbini… Du kannst ein Brot mit Wuerstchen- oder Bratnudel-Fuellung erstehen. Allerdings musst du dir bewusst sein, dass das Brot suess sein wird.
Und weich! Selbst das Baguette..
Im Prinzip gibt es was den Teig angeht nicht allzu viele Variationen. Alles suess, alles weich und alles hell. Findet man ein dunkel aussehendes Brot in einer „franzoesischen“ Baeckerei und kauft es, dann findet man es weich und innen hell..
Wenn man dann an die Auswahl in Deutschland denkt.. Mit all den unterschiedlichen Broetchen, Broten und suessem sowie herzhaftem Zeug. Hm…
Da fragt man sich: Warum zum Teufel gilt Frankreich hier als Brot-Land?
Einfach… Japaner moegen erstens die harte Rinde des deutschen Brotes nicht und zweitens bezeichnen sie es als „sauer“. Ist halt auch eine Frage des Geschmacks! Sie moegen ihr Brot weich und hell und suess!

Wusstet ihr uebrigens, dass Baumkuchen ganz bekannt und beliebt in Japan ist? Er kam ueber einen deutschen Baecker nach Kobe und hat sich von dort ueber ganz Japan ausgebreitet und veraendert. Und ich muss sagen… Bisher habe ich in Japan eindeutig den leckereren Baumkuchen gegessen!
Er ist hier herrlich saftig! Aber bitte probiert den teureren und nicht den Billig-Baumkuchen aus dem Konbini!

Ein kleines Vorurteil, das mit Sicherheit nicht alle Japaner teilen, ist Japans Vorliebe fuer Technik und Fortschritt.
Ich wurde tatsaechlich schon gefragt, ob wir in Deutschland Smartphones haben.. Von jemandem mit Galakei.. (Galakei bezeichnet die alten Klapphandys, die in Japan noch weit verbreitet sind.)
Vor so einigen Jahren war Japan tatsaechlich ziemlich weit vorn mit den Mobiltelefonen. Als wir noch mit riesigen Kloetzen rumliefen und uns ueber teure SMS freuten, gab es hier schon standardmaessig Internet auf Klapphandys und man schickte sich nicht SMS sondern nutzte E-Mails.
Inzwischen ist die Technik aber doch in beiden Laendern gleich. Zumindest herrschen die gleichen Moeglichkeiten, ob man sie nun nutzt oder nicht…
Definitiv sehe ich in Japan aber haufiger Galakei als veraltete Handymodelle in Deutschland.
Gibt es jemanden unter euch, der kein Smartphone hat?
Also ich habe mein deutsches altes iPhone (das ich nicht als Telefon nutzen kann) und ein japanisches Galakei.

Das, was einige eventuell am meisten nerven wird, ist, dass Japaner voraussetzen, dass man Englisch kann.
Ok. Wir lernen Englisch in der Schule und unser System ist dem der Japaner sicherlich ueberlegen.. Aber trotzdem beherrscht nicht jeder Deutsche gut Englisch! Wie neidisch hoere ich einige meiner Mitdeutschen hier Englisch sprechen.. Fluessig und mit Worten, auf die ich nie gekommen waere..
Ja, auch bei uns gibt es gewaltige Unterschiede! Es kommt sogar vor, dass man den einen oder anderen antrifft, der besser Japanisch spricht als Englisch.
Jedoch wird oft gar nicht gefragt, ob man Englisch versteht oder sprechen kann. Manchmal weise ich drauf hin: „Ich kann Englisch. Aber nicht jeder kann Englisch.“ Dann wird man ganz verwundert angesehen.
Japaner sind sich meist sehr bewusst darueber, dass ihr Englisch nicht das aller beste ist und trauen sich dementsprechend nicht mal es zu benutzen. Daher gehen sie leicht davon aus, dass alle anderen besser sprechen als sie. Auch wenn das gar nicht unbedingt stimmt.

So. Damit hoere ich jetzt mal auf. Diese Liste ist bei weitem nicht komplett und beruht zumeist auf meinen persoenlichen Erfahrungen.
Ihr koennt gerne in den Kommentaren ergaenzen. Oder auch andersrum: Wie sehen Deutsche Japan?

4 thoughts on “Japanische Vorurteile

  1. Moin Anika,

    wieder mal ein sehr sehr interessanter Artikel. Einiges habe ich auch schon über Freunde erfahren und von den einen oder anderen blog gelesen. aber die verschiedenen Vorurteile lesen sich doch humorvoll. ^_^

    Gerade die sache mit dem Zweiten Weltkrieg, das Thema Waffenbrüder. Aber auch das Thema „nächstes Mal ohne Italien“, davon habe ich schon T-Shirts gesehen. Ich persönlich finde den Text amüsant.^^

    Das andere Absatz über Brote fand ich sehr schön. Tja, da weiß man jetzt was einen erwartet über japanisches Brot. Frankreich verbinde ich eher mit Wein statt Brot und wenn ich an meine Reisen mit meinen Eltern denke dann haben die Franzosen kein dolles Brot. Was mich jetzt interessiert, was für Wasser die Japaner mehr mit Kohlensäure oder mehr stilles Wasser?

    Wie ich Japan sehe, eine gute Frage, zum einen Hochtechnisiert und zum anderen ein Volk das sehr Naturgebunden ist. Mit einen Ehrencodex der die Samuraiära überdauert hat. Die wiederum nach aussen ernst aussehen aber dann in durchgeknallten Shows Ihren emotionen freien lauf lassen.
    Geschichtlich gesehen muss Japan schon etwas mehr demut lernen und auf seine ehemaligen Feinden zugehen und sagen, Ja wir haben den Krieg geführt und haben euch ziemlichen Greul angetan und das man sich Entschuldigt und daraus lernt. Was leider Gottes gerade nicht getan wird, siehe Abe.
    Aber ich selbst denke, der Mensch ist lernfähig und ich denke auch das Japan wohl früher oder später doch den richtigen Schritt in die richtige Richtung geht.

    Lieben Gruß

    Maurice

    PS.
    Weiter so, es macht mir jedes Mal spass deinen Blog zu lesen (Uhrzeit unabhängig).

    1. Danke Maurice.
      Das Kriegsthema ist sehr schwer. Ein wenig kann ich Japan schon verstehen, dass sie jetzt, so lange nach Kriegsende, nicht den Schwanz einziehen wollen.
      Du musst bedenken, dass China auch alles besonders schlimm darstellt (damit möchte ich nicht sagen, dass es nicht schlimm war!!) und inzwischen anfängt auf amerikanischem Boden Seitenhieben gegen Japan auszuteilen, was auch nicht die feine englische Art ist.
      Ich glaube, dass die Aufbereitung direkt nach dem Krieg nicht gut genug gelungen ist, weshalb wir heute immer noch so arge Probleme hier haben. Man kann glaube ich nicht davon ausgehen, wenn Japan sich jetzt demütig zeigt, dass China und Korea das so akzeptieren. Japan wurde da in den letzten Jahren auch oftmals vor den Kopf gestoßen.
      Man sehe sich nur mal Koizumi und seine Yasukuni Schrein Besuche an. Wobei der Yasukuni Schrein ja für sich nochmal ein unglaublich heikles Thema ist..
      Was definitiv passieren sollte ist, dass das alles nicht weiter angestachelt wird, so wie es momentan gehandhabt wird..

      In Japan trinkt man eher stilles Wasser. Kohlensäure gibt es aber auch. Es gibt hier ganz normal Gerolsteiner zu kaufen^^ Aber leider nur Classic und nicht Medium. Classic ist mir zu viel. Ich hätte soooo gerne Medium hier in den Geschäften!!

      Naturgebunden übrigens wie man es nimmt^^;; Sie behaupten das immer von sich. Aber… Noch ein Vorurteil.. Des Deutschen liebstes Hobby ist Spazierengehen. In der Natur. Können die meisten Japaner nicht verstehen.. Da gibt es schliesslich keine Klimaanlage ^_-

      Japaner sind übrigens äußerst humorvoll. Sie lachen unglaublich gerne. Auch außerhalb der verrückten Fernsehshows.

      Liebe Grüße!

  2. Hi Anika!
    In Deutschland kommt es wahrscheinlich (so wie überall) darauf an, wie dolle mich ein anderes Land interessiert.
    So gibt es genug Deutsche, die immer noch Japan und China durcheinanderwürfeln.
    Auch wird in den meisten Sendungen, die es über Japan zu sehen gibt, ja gerne das „Schräge“ gezeigt, wie Gothic Lolitas und andere ungewöhnlichere Kleidungsstile, die bunten Mangafiguren, die ausgeflippten Themen-Restaurants, das bunte Geblinke vom Shibuya Crossing, Hello Kitty overload etc., gerne untermalt mit lauter, quietschiger J-Pop Musik. (Es gibt natürlich auch gute Songs – nur werden die dann nicht unbedingt hergenommen 😉 )
    Oder andererseits, die japanischen Angestelltenmassen, die sich morgens in der U-Bahn stapeln und bis zum Umfallen für die heißgeliebte Firma schuften ohne jemals in ihrem Leben Urlaub gemacht zu haben.
    Beschäftigt man sich damit dann halt nicht näher und „nimmt das so hin“ entsteht wohl schon ein eher seltsames Bild von Japan! 🙂

    LG,
    Viola

    1. Hallo Viola,

      Danke für deine Antwort 🙂
      Natürlich gibt es das alles in Japan, nur gehört das Schräge ja zur Subkultur und ist eindeutig nicht das „Normale“. Das Stapeln in der U-Bahn allerdings schon >.> Ich sehe zu, dass ich immer ganz oben bin um nicht zerquetscht zu werden XD
      Nur die weißbehandschuhten Bahnsteigschubser werden die meisten Touris vergeblich suchen. Ich selbst wurde noch nie geschubst, obwohl ich schonmal nach einem Teilausfall der Yamanotelinie in diese einsteigen musste. Ich glaube, in die 4. bin ich rein gekommen. Was ich allerdings schon gesehen habe, waren Taschenschubser. Die haben Handtaschen in die Bahn geschubst. Und dann noch Türen, die absolut nicht zugehen wollten, wo der Bahnangestellte daneben stand und die Leute in einer piepsigen Stimme bat die Türen freizugeben. Ich an seiner Stelle hätte sie angebrüllt wieder auszusteigen und auf die nächste Bahn zu warten, damit diese endlich mal die Türen zubekommt und abfahren kann…
      Hach ja.. Berufsverkehr in Tokyo..
      Auf jeden Fall haben wir hier aber das gleiche Problem wie die Japaner mit Deutschland. Wissen nur aus Reiseführern und dem Fernsehen. Es zeigt nur das „Besondere“ aber nicht das „Alltägliche“..

      Liebe Grüße

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert