Hamamatsu die Zweite Teil 2

Zuletzt geupdated: April 2nd, 2020

Der Sonntag – oder: Tag der Parks

Am Sonntag kam ich einfach nicht aus dem Bett.. Erst eine Stunde später als geplant konnte ich mich endlich aufraffen.
Deshalb wurde das Frühstück auch fast schon zum Mittagessen, aber nach dem Abwasch und Aufhängen der Wäsche (übrigens ganz brav durch Arbeitsteilung gelöst), ging es dann mit dem Auto Richtung Flower Park am Hamanako (浜名湖).
Am Sonntag war es mal wieder richtig heiß, aber was ein Park- und Gartenliebhaber ist, lässt sich davon natürlich nicht abschrecken.
Dank meines verspäteten Aufstehens hatten wir leider nicht ganz so viel Zeit im Park. Wir konnten nicht alles ansehen, aber die Hauptattraktionen natürlich schon.
Der Flower Park hat mich sehr an einen Botanischen Garten erinnert.
Wenn man durch den Eingang kommt, blickt man zuerst auf das Gewächshaus mit gepflegten Bäumen und Blumenrabatten.



Zum Gewächshaus gingen wir auch als erstes. Ich vermute, dass es im Eingangsbereich wechselnde Saisonbepflanzungen gibt. Ich habe Begonien erwischt, ausgerechnet!
Es lief klassische Musik und die Atmosphäre war sehr entspannt. Dieser Bereich des Gewächshauses lud wirklich zum Verweilen und Trinken eines Tees, Kaffees oder Essen eines Eis‘ ein. Es gab auch einen kleinen Kiosk.
Darüber hinaus besaß das Gewächshaus noch eine Bali-Abteilung und eine Abteilung für Pflanzen aus Mexiko. Wobei sie es da nicht wirklich auf Mexiko beschränkten.




Hinter dem Gewächshaus gibt es einen Rosengarten mit den verschiedensten Sorten. Es blühten auch einige, nur waren die Blüten sehr klein und unscheinbar.
Trotzdem zog es mich einmal durch den Garten zu einem wunderschönen Torbogen.
Auf dem Weg dorthin kamen wir an einem Käferfriedhof vorbei.
Ich habe das schon einmal an einer anderen Stelle gesehen. Unter einem Baum lagen sehr sehr viele in ihre Einzelteile zerlegte Kabutomushi. Keine Ahnung welches Tier da auf Jagd nach Riesenkäfern geht..

Nun ging es aber Richtung 日本庭園, zum Japanischen Garten.
Ich wurde schon vorgewarnt, dass er nicht toll sein würde und es stimmte. Noch trauriger war nur der Garten eines Tempels.
Aber das spiegelte auch den ganzen Park wieder. Für mich war eindeutig: für Japan steckte dieser Park unglaublich wenig Geld in Personal, das sich um die Pflege der Anlage kümmert.
Noch erstaunlicher, dass man drei Sommermonate lang keinen Eintritt zahlen braucht.
Obwohl der Park nur halb gepflegt wirkte, traf er doch meinen Geschmack (bis auf bei der Auswahl der Musik.. Ich kann Mozart einfach nicht leiden..) und ich fühlte mich sofort heimisch!
Außer dem Gewächshaus und dem japanischen Garten gibt es außerdem noch eine Fläche für Ume (梅), die japanische Pflaume, und Sakura (桜), die japanische Kirsche, sowie einen Bereich für Iris. Es gab noch weitere Bereiche, der Park ist nicht klein, aber die konnte ich nicht mehr besuchen. Nächstes Mal!

Das ist mal ne Rutsche!
In Hamamatsu kommt man mit Englisch auch nicht weiter..

Weiter ging es zum Garden Park, der wirklich direkt am Hamanako liegt. Ich bewundere diesen See immer wieder.

Beim Garden Park bestaunte ich schon den Parkplatz. Er ist riesig! Erinnert auch leicht an den eines Freizeitparks..
Auf der Wiese vor dem Eingang übte eine riesige Gruppe Ausländer eine Choreografie. Schon die Anzahl der Instrumente war beeindruckend. Die Technik war wohl auch sehr gut.
Auf Nachfrage bei einer Gruppe Japanischer Schülerinnen erfuhren wir, dass es eine Gruppe Kanadier war, die für einen internationalen Wettbewerb übten. Dies war nun eine öffentliche Generalprobe.

Direkt im Eingangsbereich des Garden Parks gibt es einen großen Wasserspielplatz für Kinder.
Da es so heiß war, war er sehr gut besucht.

Dieser Park wirkte von vorne bis hinten wie ein Gelände einer Gartenausstellung. Es fanden sich architektonisch sehr interessante Gebäude, eine Bühne, ein Aussichtsturm, Familienfahrräder, die man mieten konnte, sowie viele unterschiedliche Gartenbereiche. Man kann sagen, dass der Garden Park in einen Ost- und einen Westteil gegliedert ist. Getrennt durch einen Fluß, auf dem auch ein kleines Boot fährt.
Wir sind die Westseite hinaufgelaufen und die Ostseite wieder hinunter.
Auf der Westseite befinden sich in unterschiedliche Bereiche gegliederte Beete. Zum Beispiel gibt es Beete für Obst, Stauden, Zwiebelpflanzen, seltene Bambusarten und -sorten, Wasserpflanzen und einiges mehr.





Im Norden gibt es dann den ehemaligen Monet-Garten. Der Name musste geändert werden, weil Frankreich Probleme gemacht hat.
Der Garten und das Haus sind wirklich schön! Vor allem auch der Seerosenteich. Hier erwischte ich auch eine einigermaßen fotografierbare geöffnete Lotusblüte.

Auch wenn ich mich dafür durch ein Bambusbeet zum Seeufer schlängeln musste.. Immer diese bösen Ausländer!
Auf der Ostseite findet man dann die internationalen Gärten. Zumeist sogar mit Gebäuden.
Der Fokus liegt hier aber auf asiatischen Gärten, nur einen Italienischen und Englischen findet man auch.


Schon fast am Ausgang angekommen, gibt es außerdem kleine Beete, die von irgendwelchen Gruppen gestaltet werden. Ob sie schön sind, sei mal dahingestellt..
Inzwischen hatten die Kanadier ihr Lager abgebaut und die Japaner machten an ihrer Stelle einige Übungen.
Auch der Audi-Club aus Nagoya war inzwischen vom Parkplatz verschwunden.
Jetzt erst ging es zum Mittagessen, das gleichzeitig das Abendessen werden sollte.

Wir waren in Hamamatsu, was lag also näher als Unagi zu essen?
Und wieder einmal verblüfften wir das Personal eines Restaurants, weil ich die große Portion bekommen sollte.. Dafür gab es aber wenigstens keinen Löffel..
Ich habe grundsätzlich das Glück, dass ich bei irgendwelchen Gerichten, die auf Reis serviert werden, immer einen dieser typischen Suppenlöffel dazu bekomme.
Neulich beim Tekkadon auch wieder..
Sie könnten doch wenigstens vorher fragen ob ich einen brauche..
Und mit dem Abendessen ging nun auch das Urlaubswochenende langsam dem Ende entgegen.

Zu Hause wurde nur noch gepackt und sich schleunigst auf den Weg zum Bahnhof gemacht. Im Bahnhof noch die üblichen Omiyage (natürlich gehört auch Unagipie dazu) gekauft und sich in den Shinkansen nach Tokyo gesetzt. Um Mitternacht lag ich dann wieder in meinem Bett und freute mich schon auf Mitte August, wo der nächste Urlaub anstehen wird.

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