Garten Tour durch den Korakuen und Tonogayato-teien

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Im April habe ich zwei von Tokyos Gaerten drei deutschen Touristen gezeigt.
Es hat mir unglaublich Spass gemacht die Geschichte hinter den unterschiedlichen Gartenstilen und Elementen zu erklaeren!
Ich liebe es einfach ueber Japan zu sprechen!
Und wenn die Leute auch noch interessiert sind und Fragen stellen, ist es umso besser! Dann weiss ich, dass sie meinen Erklaerungen mit Interesse folge, darueber nachdenken, was ich ihnen erzaehlt habe und es bilden sich neue Fragen.
Das ist mein Ziel! Ich moechte das Interesse fuer Japanische Kultur und Traditionen wecken! Und natuerlich das Interesse an Japanischen Gaerten!

Ich hatte wirklich Spass mit den drei Touristen + dem einen Bewohner Tokyos!
Vielen Dank noc mal an euch, dass ihr mir die Moeglichkeit gegeben habt ein wenig ueber Gaerten zu sprechen und so einen tollen Tag zu verleben.

Ihr wisst ja vielleicht schon, dass es nicht meine erste Tour durch Tokyo war. Hier koennt ihr von meiner nicht so Garten-orientierten Tour lesen: klick.

Diese beiden Male wurde ich viele Dinge gefragt. Nicht nur ueber Geschichte, sondern auch ueber das momentane Leben in Japan und vor allem wie es ist als Auslaender in Tokyo zu leben.

Da faellt mir ein, genau ueber das Thema habe ich letztes Wochenende zu fuenf neuen Gaertner-Praktikanten aus Deutschland gesprochen. Ende der Woche werden sie aus Tokyo abreisen und in ganz Japan etwas ueber Landwirtschaft oder Gaertnern in Japan lernen.

Aber zurueck zum Gartenbesuch mit meinen vier Deutschen.
Als ich so eine Tour letztes Jahr mit einigen Freunden getestet hatte, ist mir aufgefallen, dass es fuer manche etwas anstrengend war mehr als zwei Gaerten zu besuchen. Besonders wenn sie nicht extrem interessiert an Japanischen Gaerten sind, sondern es einfach nur geniessen im Gruenen spazieren zu gehen und der Hektik der Grossstadt zu entfliehen.
Also beschloss ich dieses Mal nur zwei Gaerten mit den zwar Garteninteressierten, aber nicht besonders auf Japanische Gaerten festgelegten Deutschen zu besuchen.

Zuerst ging es zum Koishikawa Korakuen.
Obwohl ich ihn nicht so gerne mag, gehoert er doch zu den Gaerten, die ich am meisten besuche. Weil er eines der besten Beispiele fuer einen Garten der Edo Zeit ist.
Er wurde sehr gut restauriert und besitzt immer noch zwei Original-Bauwerke aus der Zeit seiner Entstehung.

Dank meiner letzten Forschungsergebnisse zum Thema Geschichte der Japanischen Gaerten, konnte ich wirklich viel ueber den Garten erzaehlen. Warum er so aussieht wie er aussieht und ueber die Gedanken hinter dem Design.
Was immer noch ein wenig schwer ist, sind Fragen zu speziellen Steinen oder Inseln. Wie „Was bedeutet die Steinkombination da im See?“ Aber ich gebe immer mein Bestes alles so gut wie moeglich zu erklaeren.
Es gibt auch Informationsschilder neben fast jeder speziellen Konstruktion. Ich habe sie genutzt um meiner Stimme die eine oder andere Pause zu goennen. Die Besucher koennen sie selbst lesen und weiterfuehrende Fragen stellen. Oder ich erklaere aber die Kanji in den Namen dieser Konstruktionen, die ihnen oftmals eine spezielle Bedeutung geben.
Koishikawa Korakuen ist einer der meist besuchten Gaerten in Tokyo. Es gibt Tonnen an Informationen im Internet, aber ich versuche auch immer Informationen zu geben, die man nicht ueberall geschrieben findet.
Das Internet ist ein toller Ort um schnell Informationen zu bekommen, aber man muss auch vorsichtig sein. Ich habe schon eine populaere Touristenwebseite gefunden, wo jemand etwas ueber den „Naitei“ schrieb, aber Fotos von einem total anderen Teil des Gartens zeigte. Ich hatte eine kurze Diskussion darueber, gab aber bald auf.
Bitte checkt die Informationen auf mehreren Webseiten!

After explaining the fullmoon-bridge, everyone tried of course!
Nachdem ich die Vollmond-Bruecke erklaert habe, hat sie natuerlich jeder ausprobiert.

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Korakuen was empty and I still considered where all visitors were. We found them in Naitei taking pictures.
Korakuen war total leer und ich frage mich schon, wo die ganzen Besucher sind. Wir fanden sie im Naitei beim Fotografieren.

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Zwischen dem Besuch im Koishikawa Korakuen und dem naechsten Garten besuchten wir ein kleines suesses Cafe, das „auf“ den Ueberresten eines Wassergrabens des Edoschlosses errichtet wurde. Danach sind wir durch Kagurazaka gelaufen, einem alten Geishaviertel. Auch heute noch arbeiten Geisha dort, allerding wird man sie nicht zu sehen bekommen. Geisha in Tokyo sind sehr selten!
Von einer kleinen Bahnstation aus aus ging es nach Kokubunji um den Tonogayato teien zu besuchen. Das ist ein Garten aus der Taisho/ Showa Periode.
Dieser Garten ist ein Juwel! Kaum ein auslaendischer Tourist kennt ihn und es gibt nur spaerliche Informationen.. Ich habe eine tolle englischsprachige Webseite gefunden, auf der der Autor von einem dicken Fehler gesprochen hat. Auch ich kenne diesen fehler, den man auf fast allen Webseiten, sogar der Offiziellen und in den Broschueren findet. Ich war so gluecklich diese Webseite zu entdecken und zu wissen, dass ich nicht die einzige bin, die gruendliche Recherche betreibt und ihren Kopf benutzt!
Der Tonogayato teien ist ein Ort, an dem man sich hinsetzen und wirklich entspannen kann. Und genau das taten wir. Wir sassen im Kouyou-tei und blickten auf den Teich unter uns. Ab und zu zogen wir die Knie ein um die Kinder vorbeizulassen, die am Hang und um das Teehaus herum spielten.
Als die Lautsprecher mitteilten, dass der Garten bald schliessen wuerde, standen wir etwas traurig auf und beendeten die Runde durch den Garten.

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View from the Kouyou-tei.
Der Blick vom Kouyou-tei.

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Wenn man zuerst den Korakuen besucht hat, ist der Tonogayato teien ein tolles Beispiel dafuer, wie sich die Gaerten nach der Edo Zeit veraenderten. Man kann immer noch die gemeinsame Struktur erkennen, aber trotzdem auch die Weiterentwicklung in eine andere Richtung.

Mit einem tollen Abendessen in einem Yakiniku-Restaurant beendeten wir die Garten Tour. Ich hoffe, jeder hatte wirklich so viel Spass wie er behauptete.
Und ich hoffe, die naechste Tour laesst nicht lange auf sich warten! Es macht so viel Spass direkt ueber Japanische Gaerten zu sprechen und die Reaktionen der Menschen zu sehen. Es ist wie das schreiben eines Reisefuehrers, nur dass man die Rezensionen sofort bekommt 🙂


In April, I showed two of Tokyos gardens to three German tourists.
It was so much fun to explain the history behind the different garden styles and elements of the gardens!
I love to talk about Japan! When people are interested and ask questions, it is best. I know they are following my explanations with interest and thinking about what I told them and then more questions are forming in their minds.
This is my personal goal, getting people interested in Japanese culture, traditions and.. of course Japanese gardens!

I had so much fun with those three tourists + one Tokyo resident!
Really want to thank them again for giving me the opportunity to talk about gardens and having a great day together.

Actually, it was not the first time I gave a tour through Tokyo. It was no specific garden tour, but a tour through Akasaka area to Tokyo station and then Shinjuku.

Both times, I was asked a lot of questions. Not only about history, but also about current life in Japan and especially how it is to live in Tokyo as a foreigner.

Oh! That’s when I realized, I talked about that special topic last weekend when five new gardening interns arrived from Germany. Next week they will depart from Tokyo to all over Japan to learn either Japanese gardening or Japanese agriculture.

But back to my garden visit with four fellow Germans.
When I had a test tour with some friends last year, I realized that it is exhausting for some to visit more than two gardens. Especially when they’re not really really interested in Japanese gardens, but only like to visit them to walk around in some greenery and enjoy the calming atmosphere in the always vibrant city.
So I decided to only visit two gardens with the, although garden interested, but not that much attached to Japanese gardens, Germans.

We first headed to Koishikawa Korakuen.
Although I do not like it that much, it is one of the gardens I visit most often. That is, because it is one of the greatest examples for a garden of Edo period.
It was reconstructed very well and there are still two original constructions from the time the garden was built.
Due to my latest research about Japanese Garden History, I could really explain a lot about the garden. Why it looks like how it looks like and what thoughts are behind the design.
What is still difficult are questions about special rocks or islands. Like “what does that rock combination in the lake means?”. But I am always giving my best to explain everything well.
There are also information signs beside almost every special construction. I used them to get my voice some rest. People can read by themselves and ask additional questions. Or I am explaining the Kanji in the names, which often give a special meaning to place.
Koishikawa Korakuen is one of the most often visited gardens in Tokyo. There are tons of information in the Internet, but I try to give information, that are not written everywhere else.
The internet is a great place to get information, but one has to be very cautious. So I already found a frequently visited tourist website, where someone wrote about the “Naitei” but showed pictures of a totally different part of the garden. I had a short discussion about that, but gave up.
Please always double-check with different sources!

Between the Koishikawa Korakuen and the next garden, we visited a very cute cafe on top of the remaining of Edo castles moat and then walked through Kagurazaka, an old Geisha district of Tokyo. There are still Geisha working there, but I guess you will never see one. Geisha in Tokyo are rare!
From a small train station, we went to Kokubunji station to visit the Tonogayato teien, a garden from Taisho / Showa period.
This garden is a jewel! It is almost unknown among tourists and there are very few information. I found one great website in English, where the author wrote about one great mistake, almost everyone makes. Yes, I knew about this mistake, because I do my research very well. It is so sad, that this mistake is also written on the official websites and in the pamphlet. So it made me so happy to find a fellow garden lover, who really is into the subject!
The Tonogayato teien is a place where one can sit down and truly can calm down. And so we did. We sit in the Kouyou-tei and looked down at the pond. Sometimes only moved our legs to make room for the children playing at the rift and around the tea house.
When the speaker told us, that the garden would close soon, we sadly got up to finish the route through the garden.

When first visiting Korakuen, Tonogayato teien is a great example how the gardens changed after Edo period. One can still see the same structure of the gardens, but also the development in a new direction.

With a great dinner at a Yakiniku restaurant, our tour ended. I hope everyone really enjoyed it, as they told me.
And I also hope, the next garden tour will come soon! It is so much fun to directly tell people and get the reactions. It is like writing a guide book life and getting reviews asap 🙂

2 thoughts on “Garten Tour durch den Korakuen und Tonogayato-teien

  1. Wäre ich gerade wieder in Japan, ich würde gerne eine Tour mit jemandem machen, der sich so gut zu dem Thema auskennt. Zuletzt war ich in Hiroshima im Shukkeien und habe es sehr genossen, sehe es aber nur mit Touristen-Augen und ohne das ganze Verständnis, das es erst richtig Interessant macht.

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