Einfach mal abschalten – Es hätte so ein schöner Abend werden können…

Im Mai hatte ich bei der Arbeit viel (selbstverschuldeten) Stress..
Der Juni versprach besser zu werden bis ich viele Baustellentermine, ein für mich schwieriges Design und eine SEO Aufgabe bekam..
Seitdem habe ich wieder Stress.. Vor allem aus dem Grund, weil ich keine Überstunden machen kann.

Eines Abends, es war seit langem wieder warm und trocken, vielleicht ein wenig schwül, wollte ein kleiner Mann nicht nach Hause gehen. Kurz vor der Wohnung begann er wild mit den Armen zu fuchteln und verlangte lautstark nach „babaa“ – Bagger.
Ok, dachte ich, knüpfen wir „Bagger“ doch mal an eine Bedingung und schauen was er dazu sagt.
So antwortete ich ihm: „Wenn du dich in den Kinderwagen setzt, können wir noch den Bagger angucken gehen.“
So schnell wie an diesem Arbeit saß Chibi Mamo-chan schon lange nicht mehr im Kinderwagen.
Meine schwere Tasche musste aus dem Sitz weichen und hinten an den Wagen gehängt werden. Während ich an den Haken nestelte, hörte ich durch den Stoff ein gedämpftes, aber sehr bestimmtes „bagaa, bagaaaa!“.
Jaja! Eine alte Frau ist doch kein Shinkansen! – Wie ich zu sagen pflege…
Doch dann endlich fuhr der Shinkansen aufgeräumt und mehr oder weniger sauber aus dem Bahnhof und die Straße entlang Richtung Sand- und Kiesverkäufer, wo der Bagger steht.

Doch schon nach einer Minute angucken winkte der Lütte ihm zu, sagte „bye bye“ und dirigierte mich zum Eingang des gegenüberliegenden Supermarktes. Ok, dachte ich, dann gehen wir noch schnell ein wenig einkaufen. Doch nein, in den Supermarkt hinein sollte es nicht gehen, nur einmal draußen herum und wieder zur Hauptstraße. Dort dann am Yōchien, eine Mischung aus Kindergarten und Grundschule, vorbei bis zu einem anderen Supermarkt. Und in den sollte es hinein gehen!
Dankeschön Chibi Mamo-chan, gibt es hier doch meinen liebsten kalten Kaffee am Günstigsten und ich konnte gleich noch zwei Becher mitnehmen und meinen Vorrat aufstocken.
Da es nun schon reichlich spät geworden war, überließ ich dem Lütten die Auswahl des Weges nicht mehr, sondern sagte ihm klipp und klar, dass wir nach Hause müssten. Er stimmte zu.
Beschwingt, ging es zurück. Zwar nicht geraden Weges, aber fast.
Mir wurde das Herz leicht, der Stress fiel von mir ab. Vielleicht auch weil ich wusste, dass ich zu Hause nicht groß kochen musste, da es nur Nudeln, Fertigsoße, Buttermais und Kiwi geben würde. Alles etwas, das in zehn Minuten ohne große Vorbereitungen zu schaffen war.
So hielt meine gute Laune dann auch an bis ich den Lütten ins Bett brachte, der ebenfalls den ganzen Abend gute Laune hatte.

Und dann… Beim Einschlafen biss er mich blutig und fing plötzlich nach seinem typischen hin und her wälzen an zu weinen und hörte nicht mehr auf.
Schnell war klar, er wollte seinen Arm nicht bewegen. Na, das hatten wir doch schon mal…
Schnell ein Buch geschnappt um ihn abzulenken, und das Prozedere durchlaufen um in einer Notaufnahme angenommen zu werden.. Das war bei weitem nicht unser erstes Mal. Leider.
Ein Bericht wie man sich anmeldet folgt.
Dieses Mal brauchten wir kein Taxi, sondern ich konnte mit dem Fahrrad mit Chibi Mamo-chan zum Krankenhaus fahren.
Das war interessanterweise leer und so mussten wir kaum warten und der Arm des Lütten wurde schnell wieder eingerenkt.
Er hatte eine Radiusköpfchen-Subluxation, auch Sonntagsarm genannt. Das taucht bei Kindern sehr häufig auf, allerdings nur bis etwa fünf Jahre.
Ich selbst hatte das als Kind auch mehr als einmal und wie es scheint hat Chibi Mamo-chan diese Anfälligkeit von mir geerbt, denn es war schon das zwei Mal, dass wir zum Einrenken mussten.
Tja.. und so ging es für den Lütten dann erst nach 11 Uhr ins Bett und für mich nach 12 Uhr. Ausgerechnet wenn wir am nächsten Tag besonders früh hoch mussten.

Das war dann wohl der Ausgleich für mein Hochgefühl am frühen Abend… der Dämpfer folgte auf dem Fuße..

4 thoughts on “Einfach mal abschalten – Es hätte so ein schöner Abend werden können…

    1. Beim ersten Mal ist er morgens weinend aufgewacht, hörte nicht auf, und wollte seinen Arm nicht bewegen. Der hing nur runter. Dieses Mal war es genau das gleiche, halt nur beim Einschlafen..

        1. Och… das ging, weil ich mir von Anfang an sehr sicher war, dass er sich den Arm ausgerenkt hat.
          Andere Dinge, wenn man gar nicht weiß was sie haben oder was man tun soll, sind schlimmer 🙂

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