Eine volle Woche

Seit letztem Freitag komme ich irgendwie nicht zur Ruhe..
Samstag war ich ja beim Arzt (die Schmerzen vom Hexenschuß waren tatsächlich schon am übernächsten Tag weg), Sonntag traf ich mich mit einer Freundin aus Deutschland, die beruflich für einige Wochen nach Japan gekommen ist. Abends ging es dann mit eben dieser Freundin und D. zum Okonomiyaki essen ins Dohtonburi.

Montag gab es ein gemeinsames Abendessen mit meiner Gastfamilie, Dienstag fuhr ich zum Bügeln in die Stadt (da ich manche Geräte nicht besitze, lade ich mich gerne mal zu sowas bei anderen Leuten ein. T.s Waschmaschine möchte ich eigentlich auch nochmal testen..)
Und Mittwoch ging es ins Konzert!
IMG_7441Ein sehr guter Freund von D. ist Musiker und seit langer Zeit spielte die Band mal wieder ein Live in der Stadt.
Um genau zu sein in Chofu. Das ist eine eigenständige Stadt, die aber zu Tokyo gehört.
Und natürlich ist sie von Asaka aus äußerst umständlich zu erreichen.
Ich hätte knapp über eine Stunde gebraucht und da das Konzert schon um 19.30Uhr beginnen sollte, wäre das nach der Arbeit ziemlich knapp geworden.
So kam es mir recht gelegen, als mein einer Kollege gar nicht erst zur Arbeit erschien und mein anderer Kollege aufgrund des unbeständigen Wetters beschloss schon um 14h Feierabend zu machen.
Da hängte ich mich gleich dran.
Einen Tag später bereute ich diese Entscheidung etwas..
Ich fuhr also schon etwas früher nach Shinjuku, traf mich noch ganz schnell mit der Freundin vom Sonntag, weil sie mir noch etwas geben wollte bevor es für sie aus Tokyo raus ging, und dann weiter Richtung Chofu.
Irgendwie herrschte die ganze Zeit eine etwas gestresste Atmosphäre. Dass der Besitzer der Bar, in der das Konzert stattfinden sollte, nach Angaben von D. und dessen Freund ein A..loch war, machte es nicht unbedingt besser.
Das Arrangement mit diesem Besitzer war übrigens auch nicht schlecht. Wie ich schon bei einem Ausflug in die Goldengai feststellen musste, herrscht in Japan die Sitte, dass man Eintritt zahlen muss wenn man in Bars geht. Also zumindest in solchen Vierteln. Das nennt sich dann „Charge“ und beläuft sich meistens so auf 1000¥.
In dieser Live Bar nun, zahlten wir nicht nur 3000¥ Eintritt (ich habe nicht gefragt wieviel davon an den Besitzer ging..), sondern mussten auch Getränke und Essen im Wert von 1500¥ pro Person abnehmen.
IMG_7443Das Konzert war dann aber toll.
Auch wenn ich Jazz eigentlich nicht sonderlich mag, gefielen mir die meisten Stücke sehr gut. Selbst die umarrangierten bekannteren Stücke! Meistens bevorzuge ich Originalversionen.
Es gab sogar tolle Improvisations-Parts (etwas, das ich normalerweise absolut nicht leiden kann).
Doch, ich muss sagen, Jellyfish Brass Plop würde ich mir nochmal anhören!
Auf der Rückfahrt dann aber der Schock, die Tobu Tojo Linie fuhr mal wieder nicht. Die Fukutoshin auch nicht.
Also in Ikebukuro zur Yurakucho gelaufen um dort die Nachricht zu bekommen, dass sie ebenfalls gesperrt ist.
Ich war schon etwas fertig mit den Nerven, schließlich war es spät und ich musste ja am nächsten Tag wieder früh aufstehen.
Nach einigem hin und her erfuhr ich dann aber, dass die Tojo Linie doch wieder führe, wenn auch unregelmäßig.
Ich musste dann auch gar nicht lange auf meinen Semi-Express warten, der sogar recht leer war, weil sich vorher noch alle in den Express gequetscht hatten.
In Asaka wollte ich dann nur noch so schnell wie möglich ins Bett. Leider fing es aber genau in dem Moment, als ich aus dem Bahnhof kam, an wie aus Kübeln zu gießen, zu donnern und zu blitzen.. Ich kramte meinen Regenschirm hervor und marschierte los. Mein Fahrrad stand auf einem etwa 5 Gehminuten entfernten Spielplatz.
Meine Schuhe waren innerhalb von 2 Minuten durchnässt, beginnend bei der Sohle!
An meinem Fahrrad angekommen galt nun als erste Priorität meine Tasche vor dem Regen zu schützen. Ich hatte keine Plastiktüten für den Inhalt dabei..
Das bedeutete also, dass ich den Schirm über meinem Fahrradkorb befestigte und mich selbst dem Regen auslieferte.
So ging es dann in Rekordtempo nach Hause. Ich glaube, ich brauchte wieder nur etwa 5 Minuten. Trotzdem war ich, als ich zu Hause ankam, klitschnass. Nach einer schnellen Dusche fiel ich kurz nach 12h total k.o ins Bett.
Bis auf das Konzert war dieser Tag einfach nur fürchterlich!
Der nächste Tag begann dann wie der vorige aufgehört hatte..
Mit Gewitter und starken Regengüssen.
Meine Kollegen kamen natürlich nicht zur Arbeit und auch ich verschob meinen Namen in die 休み-Spalte.
Dann verkroch ich mich noch mal ins Bett, bevor ich mich gen Shinjuku aufmachte.
IMG_7445Der erste Lichtblick dieses Tages: Mit D. Sanma essen.
Sanma, oder Makrelenhecht, ist ein typischer Herbstfisch in Japan.
Ich liebe gebratenen Fisch und ich liebe Sanma!
Ich war wirklich glücklich, dass ich so leckeres Mittagessen essen konnte.
Und während des Essens wartete noch die nächste Überraschung auf mich. D. fragte mich nach zwei Gärten. Ob ich sie kennen würde.
IMG_7449Ich kannte keinen von beiden, und so kann ich immerhin einen neuen Garten in meine Sammlung aufnehmen, denn der zweite hatte leider schon ab 16h geschlossen.
IMG_7456Aber auf dem Weg zur U-Bahn ging es am Chinzan-sō vorbei und so wurde diesem auch noch ein kleiner Besuch abgestattet. Und dabei entdeckte ich noch etwas neues. Anscheinend war ich vorher immer zwischen 15:30Uhr und 17Uhr dort gewesen, denn dann hat ein im Garten gelegenes Restaurant geschlossen. Während ich sonst immer nur das Tor dorthin fotografiert hatte, konnte ich dieses Mal einen kleinen Blick dahinter werfen.

Dieser Tag verlief bis auf den Morgen und die Mückenstiche am Nachmittag wirklich gut.
Ein rundum gelungener Tag, genau das richtige gegen meine depressive Stimmung!

Freitag geht es dann abends noch zur JDG Sprachkneipe, Samstag hoffe ich auf Arbeit, habe aber eigentlich frei (vielleicht gibt es eine Ausnahme, weil jetzt zwei Tage nicht gearbeitet wurde?). Und Sonntag geht es mit M. in ihre Heimatstadt.
Die volle Woche geht also noch weiter. Ab jetzt aber hoffentlich mit mehr Sonnenschein, sowohl am Himmel als auch in meinem Gemüt!

Ps. Am Samstag durfte ich natürlich nicht arbeiten, sondern musste zu Hause hocken um auf ein Paket zu warten. Eigentlich hatte ich etwas anderes vor, nun hieß es langweilen…
Aber, Obst ist teuer, also tut man dafür einiges >.<

4 thoughts on “Eine volle Woche

    1. Ich habe deshalb IMMER meinen kleinen, geliebten Regenschirm von Rossmann dabei ^_-
      Und normalerweise einen großen Durchsichtigen am Fahrrad, aber der hatte sich an dem Tag sofort dem Wind gebeugt 🙁

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