Der erste Arbeitstag

28.04.2012

Schuften von Morgens bis Abends?

Nein, wir nicht. Wir haben geregelte Arbeitszeiten. Von halb 8h bis 5h wird geackert, mehr nicht.
So startete der Tag also mit einem üppigen Frühstück (Die Gastmutter meint es sehr gut mit mir. Ich bin froh wenn ich bald selbst über meine Portionsgröße entscheiden darf..) und um kurz vor halb 8h ist mein Gastvater dann mit mir zur Firma gegangen. Sie liegt praktischer Weise nebenan.
Nach einer kurzen Vorstellungsrunde wurde ich einem Arbeitsteam zugewiesen, das an dem Tag die Grünflächen um einen Wohnblock pflegen sollte.
So begann der Tag also mit etwas, das ich schon in Deutschland jeden Tag gemacht habe.. Unkraut ziehen..


Allerdings wird das hier etwas anders gehandhabt. Ich bekam ein kleines sichelartiges Etwas in die Hand, genannt kama. Damit wurden entweder die Wurzeln kurz unterhalb der Erde abgeschnitten oder die ganze Pflanze aus dem Boden gerissen, je nachdem wie man es einsetzte.


So verging der Vormittag wie im Fluge.. Ich wurde auch schon ordentlich ausgefragt, es wurde gescherzt.. Insgesamt eine sehr lockere Arbeitsatmosphäre.
Nach dem Mittag fühlte ich mich dagegen dann zwischenzeitlich etwas verloren, plötzlich waren alle weg und ich wusste nicht wohin. In Japan geht aber anscheinend so schnell keiner verloren, wurde doch noch eingesammelt und zur nächsten Baustelle geleitet.
Beim Wohnblock schräg gegenüber wird ein Beet umgestaltet. Ein paar Büsche (wenn ich es richtig mitbekommen habe Camellia sasanqua var. hiemalis) wurden zusammen mit Ophiopogon (ich bin mir nicht sicher welcher..) verpflanzt. Für das Ophiopogon war ich zuständig, es wurde aber anders als bei uns schön in einer Reihe gepflanzt..


Im Übrigen weiß ich noch nicht geanz genau ob es sich mit den japanischen Namen wie mit den Deutschen verhält, nämlich dass sie von Region zu Region unterschiedlich sind, oder ob es beim Ophiopogon daran liegt, dass es unterschiedliche Arten sind.
Beim Besuch eines Tokyoter Parks wurde uns beigebracht, dass Ophiopogon „Ryu no hige“ – Drachenbart – heißt, hier hieß es plötzlich „Tama hige“..
Als alles fertig gepflanzt war, ging es an das Abstecken der neu zu gestaltenen Bereiche. Zweimal 3x2m, was leider in der einen Ecke etwas Probleme bereitete..
Am nächsten Arbeitstag werden dort dann Bambuszäune gebaut und Steine gesetzt. Ich bin gespannt..


Jetzt ist aber erstmal Golden Week, das heißt ziemlich viele Tage frei. Nächste Woche werde ich wohl nur zwei Tage arbeiten..
Mal gucken ob ich an den freien Tagen die Gegend in einem weiteren Umkreis erkunden kann.

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