Denbō-in – 伝法院

Der Denbō-in ist ein Subtempel des berühmten Sensō-ji in Asakusa in Tōkyō.
Normalerweise ist er für die Öffentlichkeit nicht zugänglich, aber von März bis zur Golden Week öffnet das zugehörige Museum und der Garten.
(Zumindest war das 2014 der Fall.)

Im Museum werden vor allem Bilder und Schnitzereien gezeigt, die in irgendeiner Weise mit Asakusa oder dem Sensō-ji zu tun haben. Die Bilder sind sehr beeindruckend, weil sie riesig sind und auf Holz gemalt wurden. Auch die Schnitzereien sind beeindruckend groß und detailreich.
Auf eine Geschichte aus Asakusa wurde besonders Wert gelegt, es gab eine ganze Tafel, die diese Geschichte erzählte.
Früher gab es einen Brunnen in Asakusa, an dem viele Rasthäuser lagen. Auch das Haus einer alten Frau und ihrer Tochter.
Diese Beiden töteten jeden Reisenden in der Nacht, der bei ihnen einkehrte um seine Besitztümer an sich zu bringen. Die Gottheit, die im Sensō-ji verehrt wird, mochte dies nicht mehr mitansehen und schickte einen wunderschönen Knaben zu Mutter und Tochter.
Die Tochter konnte den Gedanken nicht ertragen, dass dieser Junge getötet werden sollte und legte sich selbst an seine Stelle.
Die alte Frau nun kam wie bei jedem Reisenden und schnitt ihm die Kehle durch ohne groß auf die Gestalt zu achten.
So tötete sie ihre eigene Tochter.
Als sie es merkte verfiel sie in Gram und beging ob ihrer Taten Selbstmord.
Seitdem wachen die Seelen von Mutter und Tochter über allen Reisenden und bewahren sie vor Unheil.

Ich wollte aber raus in den Garten! Deshalb las ich nicht die Beschreibung zu allen Bildern, obwohl es sie sowohl auf Japanisch als auch auf Englisch gab.
Im Garten gab es dann übrigens nicht mehr alle Informationen auch auf Englisch, sondern nur noch einige.
Direkt hinter dem Eingang zum Garten erwartete mich eine kleine Menschentraube. Sie alle schossen Fotos von Pagode mit Skytree und Tempel. Ich gesellte mich dazu..
Obwohl der Garten nicht auf tägliche Besucher ausgelegt ist war alles gut beschildert, vor allem die „Betreten Verboten“ Schilder waren besonders reichlich vorhanden. Diese dann natürlich auch auf Englisch.
Gleich zur Linken gibt es einen natürlich wirkenden See mit der Insel Kyōgashima (経が島). Die Insel ist Kyōgashima in der ehemaligen Provinz Settsu (bei Osaka) nachempfunden, die auch im Heike Monogatari erwähnt wird.
Auf Kyōgashima im Denbō-in liegt der Grabturm und Itabi (板碑) des Priesters Chūgō (忠豪). Der ersten Generation des Sensō-ji Chūkō (浅草寺中興第一世).
Direkt dahinter liegen die Gebäude des Subtempels mit dem gestalteten Garten.
Im Ōjo-in (大書院), das man nicht betreten durfte, wurde Tee für die Besucher zubereitet.
Vor dem Gebäude steht übrigens eine etwa 300 Jahre alte Trauerkirsche.
Ganz am Ende auf der Veranda standen Becher bereit und jeder durfte sich einen Tee nehmen. Gleich darauf folgte ein Schilderwald, wieder Englisch und Japanisch, man möge bitte nicht im Laufen trinken.
Ich suchte mir eine leere Bank und fand eine neben Mülltonnen und einem Schild mit der Aufschrift „Hier nicht essen oder trinken.“ Ähem ja.. Ich setzte mich trotzdem auf die extra bereitgestellte Bank und trank meinen Tee. Denn ich konnte mir nicht vorstellen, dass das Trinkverbot alleine für diese eine Bank galt..
Die Wisteria, die an einer Pergola über den meisten Bänken wuchs, hatte leider schon komplett ausgeblüht.
Zur Blütezeit muss es aber ein sehr schöner Ort zum Ausruhen und Verweilen sein.
Ich blieb nur relativ kurz und begann meinen Rundgang.
Er führte mich zuerst an einer Steinlaterne vorbei, die auf die Edo-Zeit datiert wird (um 1675).
Dann weiter zum See hinunter mit kleinem nachgebildeten Hafen. Dann weiter vorbei an einem Gitterzaun, der den Garten vom Chingo-dō (鎮護堂) trennt, zum Fotospot Nummer 1 bis zum immer noch funktionierenden Brunnen.
Weiter zum Monument zur Erinnerung an das Sanja-Boot-Fest bis zum kleinen Teehaus, dem Tenyū-an (天祐庵). Es wurde zwischen 1781 und 1789 erbaut und ist eine Nachbildung des Fushin-an (不審庵) aus Kyōto

Der Denbō-in ist der Wohnsitz von Kansu, des Hauptpriesters des Sensō-ji.
Es gibt 3 wichtige Gebäude in ihm. Im Kyakuden (客殿) werden Gäste willkommen und es gibt ein wertvolles Bild des Amidha Buddha. Es wurde 1777 errichtet.
Ōjo-in ist die Bücherei und Unterrichtsraum und aus dem Jahr 1871.
Als dessen Wohnsitz enthält der Denbō-in außerdem den Meditationsraum des Hauptpriesters.
Der Name „Denbō-in“ entstand erst gegen Ende des 17. Jahrhunderts. Vorher trug er den Namen „Kannon-in“ (観音院) oder „Chiraku-in“ (智楽院).

Der Garten hat eine Fläche von 12216,6m² und wurde wohl im frühen 17. Jahrhundert von dem berühmten Teemeister und Gartendesigner Kobori Enshu entworfen.
Der Garten wurde mit dem Teich als zentraler Punkt gebaut. Ein Weg führt einmal um ihn herum und bietet so verschiedene Sichten auf den Garten.


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