Das letzte Wochenende im Oktober

Ist immer das Wochenende der Halloweenpartys. Und wie letztes Jahr war ich auf keiner dabei.
Ehrlich gesagt habe ich das komplett vergessen bis ich Fotos von einigen Freunden in Verkleidung gesehen habe..
Aber einen Halloweentree habe ich entdeckt!

Allerdings wollte ich nicht über Halloween schreiben, sondern über den Sonntag und wie ich ihn verbracht habe.

Zuerst hatte ich überlegt zum Akagi-san zu fahren. Die Bilder, die ich von der Herbstfärbung gesehen habe, sind der Wahnsinn!
Aber weil ich Abends eine Verabredung hatte, habe ich es dann doch sein gelassen.
Ich werde den Besuch dort jedoch sicher nachholen!
Eigentlich hatte ich für diesen Sonntag keinen speziellen Plan, außer, dass ich noch ein paar Book offs nach Sailor Moon Mangas abklappern wollte. Jedoch scheinen die Besitzer an ihren Ausgaben zu hängen.. Es gab keine.
Gegen 8 Uhr Morgens wurde ich von Stimmen vor meinem Zimmer geweckt.
Zuerst dachte ich, das sei nur der Gastsohn, der mit seiner Familie in Asaka übernachtet hatte. Aber schnell wurde ich doch hellhörig.
Die Praktikantin wurde angesprochen. Irgendwas von Gardening Show im Hibiya Park..
Da ich nach dieser Störung nicht mehr schlafen konnte und sowieso eigentlich genug geschlafen hatte, setzte ich mich an den PC und googelte. Und siehe da, Gardening Show im Hibiya Park.
Jetzt nur noch einen Garten in der Nähe aussuchen, den ich noch zusätzlich besuchen könnte.
Zwar liegt der Hibiya Park direkt neben dem Kaiserpalast, aber den wollte ich nicht schon wieder besuchen.
Dann dachte ich an den Kiyosumi-teien. Allerdings hatte ich den letztes Jahr schon zu fast der gleichen Jahreszeit besucht und gute Fotos gemacht. Also eigentlich musste ich dort nicht wieder hin.
Den Hamarikyu und Kyu-Shibarikyu habe ich ja auch schon oft besucht.
Da fiel mir zum Glück noch ein, dass ich ja neulich das Hotel „New Otani“ entdeckt hatte, das wie das Chinzanso ebenfalls einen Garten für seine Gäste anbietet, der jedoch auch von Nicht-Gästen besucht werden darf.
Also fuhr ich mit der Yurakucho Linie direkt bis Nagatacho Station.
Das Hotel liegt direkt am Ausgang, ich musste nur noch einmal über eine Brücke gehen.
Aber dann fing das Problem an.
Das New Otani Hotel ist riesig und wo befindet sich nun der Eingang zum Garten?
Ich finde es schon beim Chinzanso furchtbar durch die Lobby zu gehen, wobei es ja auch noch den Hintereingang gibt, aber das New Otani toppt es bei weitem. Ich habe insgesamt drei Mal nach dem Weg gefragt und die letzte Dame begleitete mich noch bis ich den Wegweiser entdeckte.
Nach dieser kleinen Hürde wartete ein typischer Hotelgarten auf mich.
Sie haben so ziemlich alle spektakulären Gartenelemente auf einem Haufen versammelt.
So gibt es große Steine zu bewundern, einen Karesansui-Garten, zwei rote Brücken, Steinlaternen verschiedenster Art, einen Teehaus-Garten, Teiche und einen riesigen Wasserfall.
Normalerweise mag ich Teehaus-Gärten besonders, aber dieser war irgendwie langweilig. Man konnte ihn auch nicht betreten, was die Unmengen an Katzen dazu veranlasste sich dort niederzulassen.
Im Garten befinden sich außerdem ein Restaurant, eine Kapelle und etwas abseits gelegen zwei weitere Restaurants mit einer extra Zufahrt. Es gibt also doch irgendwo einen Hintereingang, der aber wahrscheinlich ziemlich umständlich zu erreichen ist.
Zu speziellen Jahreszeiten hat dann noch der Pool geöffnet. Im Oktober ist er jedoch geschlossen.
Ein besonderes Highlight ist natürlich immer eine rote geschwungene Brücke. Kein Wunder also, als ich am Ende meines Streifzugs dort eine große Schar Frauen und Mädchen im Kimono vorfand, die Fotos machen ließen.
Ein weiteres ‚must have‘ in den Gärten von teuren Hotels ist wohl der große Wasserfall. Von oben betrachtet finde ich ihn durchaus schön. Da er sich über einige Meter Breite erstreckt ist es schon recht faszinierend wie der See plötzlich verschwindet.
Ansonsten gibt es zum Garten nicht mehr viel zu sagen. Er ist nicht außergewöhnlich.
Aber da er kostenlos ist, kann man ihn sich ruhig ansehen wenn man in der Gegend ist.
Den Garten des Chizanso finde ich allerdings schöner.







Wenn man mal um die Ecke schaut, sieht man auch nicht so hübsche Stellen..

Zu Fuß ging es weiter Richtung Kaiserpalast und somit zum Hibiya Park.
Auf dem Weg kamen mir unglaublich viele Menschen entgegen, die alle eine Plastikhülle mit irgendwelchen Karten um den Hals hängen hatten. Und zwar Männer, Frauen und Kinder aller Altersgruppen. Ich fragte mich, was sie machten..
Dann erlebte ich eine Demo mal anders. Eine ziemlich große Anzahl Autos schob sich über eine Kreuzung. Die Hälfte mit riesigen Lautsprechern auf dem Dach. Durch sie propagierten sie, dass eine gewisse Inselgruppe, die schon sehr lange für Stress mit China sorgt, Japan gehört und man sie gefälligst ja nicht den Chinesen überlassen solle. Zumindest vermute ich, dass es um dieses Thema ging, denn die Kanji auf den Autos konnte ich mal wieder nicht lesen..
Von dieser Art Demonstration halte ich nichts. Alles faule Säcke, die sich nicht bewegen wollen.
In Asaka gab es diesen Morgen eine richtige Demo, allerdings weiß ich nicht wogegen oder wofür demonstriert wurde.

Ich ging weiter, vorbei am obersten Gerichtshof. Vor dessen Eingang stand ein Mann, der die Menschen mit den Plastikhüllen anfeuerte. Den fragte ich dann, was das für ein Event sei.

Die Firma „House“, ein bekannter Curry Hersteller, hat eine Ralley durch die Stadt veranstaltet.
Auf der anderen Straßenseite liefen schon die ganzen Jogger. Die Route um den Kaiserpalast ist so beliebt, dass man als normaler Fußgänger manchmal gar keinen Platz mehr hat. Auch hier gab es irgendein Event, denn einige der Läufer trugen Nummern.
Ab und zu hielt ich inne um doch das ein oder andere Foto vom Kaiserpalast zu machen. Ich finde den „Burggraben“ sehr beeindruckend!

Und dann war ich auch schon am Hibiya Park.
Sofort dröhnte mir Musik entgegen, J-Rock.
Gab es etwa nicht nur die Gardening Show sondern auch noch ein Konzert?
Ich widerstand dem Drang sofort der Musik zu folgen und erklomm erstmal einen Steinhaufen.
Über die linke Seite des Parks, wo es auch Blumenrabatten gab, machte ich mich auf den Weg zum Show-Gelände. Ich wusste bis zu meiner Ankunft nicht was genau mich erwarten würde.


Selbstverständlich Essensbuden. Dann ein paar Stände, an denen man Pflanzen kaufen konnte und viele viele Ausstellungsstücke.
Die Ausstellungsstücke waren sowohl Ideen für Dachterrassen, Terrassen allgemein, Hängekörbe, Stehkörbe, Kübel und Gärten.
Bei der Terrassengestaltung hat mir ein Design sehr gefallen. Es war eine Gestaltung mit Wasser, bei der man das Wasser allerdings nicht sah.
Die Firma, die dieses Design entwickelt hat, ist ein Zusammenschluß von vielen verschiedenen Gartendesignern in Kanagawa, Saitama und Tokyo.










Auch andere schöne Designs waren zu finden, allerdings auch solche, die für die Firma eher peinlich wirkten. Oder schlampige Arbeit wurde als Stilmittel genutzt, wer weiß das schon..

Was mich noch fasziniert hat, waren die Hängekörbe. Ich fand den Großteil nicht unbedingt schön, aber sie wurden oft im Zusammenhang mit ihrem Rahmen entworfen. Das zusammen mit der in Japan typischen Wandbegrünung.. Ja, da habe ich gleich Lust bekommen etwas zu bepflanzen.
Leider fehlt mir das nötige Kleingeld um einfach mal so einen Korb zu gestalten.
Ich brauche unbedingt nen Nebenjob!




Auf einer Seite des Geländes waren viele Informationsstände aufgebaut. Da sämtliche Namen der teilnehmenden Organisationen in Kanji geschrieben waren, wusste ich leider oft nicht um was für eine Organisation es sich handelte. Aber es gab zum Beispiel einen Stand, der über Baumkrankheiten informierte. Ebenso einen Stand von Tokyo-to, also ein Offizieller, der über Tokyos Grünflächen informierte.
Dazu gab es noch kleine Highlights zum Mitmachen, wie das Riesen-Jenga, ein Stand an dem man den Knoten für Yotsume-gaki lernen konnte oder wie man das Seil um einen Stop-Stein bindet.


Alles Dinge, die ich bereits gelernt habe, aber regelmäßig wieder vergesse.
Da das Gelände an sich sehr klein war, war ich trotz ausgiebigen Fotoschießens recht schnell fertig mit der Show und lief zum gegenüberliegenden Ausgang des Hibiya Parks.
Auf dem Weg entdeckte ich noch einen deutschen Teich und auch die Quelle der Musik. Inzwischen hatte die Band allerdings gewechselt.

Sehr spannend war der Rest des Parks nicht, also stieg ich in die Marunouchi Linie um nach Shinjuku zu fahren und die Book offs zu besuchen bevor es zu meiner Verabredung ging.

Auf dem Bild ist zum Teil dieser Text zu lesen:

From the ‚Crane Fountain‘ [..] comes the sound of water, reflected in the quitness of the surrounding greenery.

Und jetzt guckt euch das Video an, das ich an diesem Ort gedreht habe^^;;

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