[Coffee and Food] Healing Cafe & Bar Therapies in Yoyogi

Zuletzt geupdated: Oktober 25th, 2018

Den Umbau des Hauses, in dem sich das Healing Cafe & Bar Therapies befindet, habe ich mit Spannung verfolgt.

Leider wurde kein echtes Café, was ich mir erhofft hatte, eröffnet, sondern ein etwas seltsames Restaurant.

Das Konzept sind wohl alternative, heilsame, natürliche Gerichte.
Zum Lunch stehen drei Gerichte zur Auswahl: gegrillte Hähnchenbrust in Kräutern mit Reis, eine Frikadelle mit täglich wechselnder Beilage, und ein Gericht, das ebenfalls täglich wechselt.
Dazu gibt es einen Salat, von dem man so viel essen kann wie man möchte, und heilsames Wasser!? Man kann zwischen normalem Wasser in einer Karaffe oder Wasser mit Zitrone und Minze in einem größeren Behälter wählen. Ich glaube das heilsame Wasser wurde zusätzlich durch Kristalle gefiltert.
Es besteht die Möglichkeit eines vergünstigten Getränks in Form eines Drink-Sets für +200 Yen zu erstehen. Zur Auswahl stehen kalter und warmer Kaffee. . .
Jedes Lunch-Menü kostet 1000 Yen zuzüglich Steuern.

Die Aufmachung des Restaurants ist wirklich schön. Es herrschen Braun- und Weißtöne vor, es gibt Sessel und gepolsterte Bänke und man fühlt sich nicht gequetscht.
Die heilsame, gesunde Wirkung des Essens wird von zwei riesigen Kristallen (Amethyst?), die dekorativ herum stehen, untermauert.
Pflanzen gibt es, ganz nach dem „healing“ Konzept, natürlich auch.
Vor dem Restaurant an zwei Seiten gibt es eine schmale Terrasse und die gesamte Wirkung ist luftig und hell, dank großflächiger Verglasung.
Cafe & Bar Therapies

Ich habe das Kräuterhuhn bestellt, das den schönen Namen „Sakura-tori no hābu yaki“ trug.
Dazu nahm ich meinen Salat mit Öldressing und das Wunderwasser.
Als „Geschenk“ gab es eine winzige kalte Karottensuppe, die man, so wurde man darauf hingewiesen, mit Löffel essen muss.
In Japan macht man es sich gerne einfach und führt die Schüssel mit der Suppe zum Mund. Das ist hier ausdrücklich unerwünscht.

Die Suppe war lecker, sehr karottig, und der Salat mit dem Dressing schmeckte vorzüglich.
Vom Huhn war ich erstmal überrascht. Denn was da auf meinem Teller landete war tatsächlich nur ein Huhn.. Oder fast nur. Dazu gab es eine kleine Portion gesunden Reis (nicht der ganz weiße), zwei gebratene kleine Peperoni, einen winzigen Pilz und eine Minitomate.
Das Huhn schmeckte erstmal so ziemlich nach nichts, aber das war nur eine Ecke.
Auch wenn der Gewürzgeschmack kaum durch kam (ich fand Rosmarin), so war die Haut knusprig und es hatte einen guten Geschmack und wurde grade ausreichend gesalzen und gepfeffert.

Wer natürlichen Geschmack schätzt, und das tue ich, für den ist dieses Kirsch-Huhn definitiv das Richtige!
Kräuterhuhn im Therapies

Beim Zahlen fragte ich nach der Möglichkeit Babys und Kleinkinder mitzubringen.
Überhaupt kein Problem! Solange Platz ist, kann man auch den Kinderwagen aufgeklappt mit hinein nehmen. Wer ihn lieber draußen lassen möchte, auf der Terrasse ist genug Platz.
Kinderstühle gibt es keine und zum Eingang führt eine kleine Stufe.

Das Restaurant ist mittags von 11:30 bis 14:30 Uhr (letzte Bestellung 14:00 Uhr) geöffnet, macht dann Pause, und ist von 17:00 Uhr bis abends um 22:00 Uhr mit etwas teureren Preise wieder geöffnet.
Sonntags und Feiertags ist Ruhetag.

Das Servicepersonal trägt übrigens schwarze Hosen, schwarze Schürzen und ein weißes Hemd/Bluse. Ganz wie ein schniekes Restaurant!

Ihr merkt, ich kann hier beim Schreiben nicht ganz ernst bleiben. Das liegt einfach daran, dass ich nicht an die Wirkung von Kristallen glaube.
Das Ambiente gefällt mir aber und nachdem ich mich an den sparsamen Einsatz von Gewürzen gewöhnt hatte, schmeckte es mir auch gut.
Das Einzige, was ich wirklich bedauere ist, dass es kein echtes Café ist…



Größere Karte anzeigen

8 thoughts on “[Coffee and Food] Healing Cafe & Bar Therapies in Yoyogi

    1. Danke Erik,
      ich hatte tabibito deshalb schon geschrieben, aber zu der Zeit war er grade in Australien. Vielleicht ist meine Mail da unter gegangen. Ich werde ihm nochmal schreiben 🙂

  1. Moin Moin, Anika.
    Gemeinhin hat der handelsübliche Europäer traditionelle Bilder vom Essen in Japan im Kopf; die erwähnte Menüauswahl im Healing Cafe wirkt hier ausgesprochen kosmopolit. Du erwähnst, dass es sich bei der Lokalität leider nicht um ein (erhoftes) Cafe handelt, was mich annehmen lässt, dass Tokio hier eher mit Starbuck’s-Ketten aufwartet?
    Obschon das Interiör tatsächlich eher Richtung Cafe tendiert, denn Restaurant.

    Irre ich mich, oder ist das Konzept „Salat“ in der japanischen Küche eher unüblich? ?

    Klappern gehört ja zum Geschäft, wie der Volksmund so brummt; von daher sollte „kristalisiertes“ Wasser eine ähnliche Null-Nix-Wirkung vorweisen können, wie servierte Kartoffeln in Blattgold. Amüsierend wäre ja, wenn das Wässerchen zuvor aus einer Plastikflasche stammt… ?
    Die Ironiker unter uns könnten anmerken, dass der Füllinhalt der bei-servierten Kaltsuppe auch gleich im Löffel hätte aufgetischt werden können. Kein Vergleich zur Philosophie der Nudelsuppe im herzhaften Film ‚Tampopo‘.

    Mir persönlich sind ja Gewürze der Wesenszug einer Speise, dürfen also durchaus „Charakter“ zeigen. Wobei Gemüse wie Knoblauch & Zwiebel nicht minder würzen. Ist aber stets eine Einstellungssache desjeweiligen Gaumens, wo die Würze im Regal steht.

    bonté

    1. Hallo RoM!

      Hm, ja, warum hat man bei „Japan“ eigentlich immer traditionelles Essen im Kopf? In Tokyo gibt es natürlich genauso viele Restaurants, die Essen aus aller Welt anbieten ^_-

      Das Restaurant befindet sich eine Gehminute von meinem Büro entfernt und es mangelt meiner Meinung nach in der Gegend an guten Cafés. Tokyo hat eine ausgeprägte Kaffeekultur, jedoch befinden sich nahe meines Arbeitsplatzes die meisten Cafés im Untergeschoss oder laden anderweitig nicht zum Verweilen ein, im Gegensatz zu diesem Restaurant, das nur leider Nachmittags geschlossen hat.

      Ich könnte mir sogar vorstellen, weil bei so großen Mengen vielleicht am Günstigsten, dass das kristallisierte Wasser ursprünglich aus dem Wasserhahn kommt. Das machen sehr viele Restaurants, vor allem die genannten Nudelsuppen Restaurants. Hier unterscheidet sich nur wer es dabei durch einen Filter laufen lässt (=angenehmer Geschmack) oder nicht (=Wasser schmeckt nach Chlor).

      Selbstverständlich schätze ich auch gut gewürzte Speisen, aber zum Beispiel bei Fleisch und Nigiri Sushi, möchte ich auch gerne den Eigengeschmack schmecken. Deshalb gibt es jedes Sushi ausser Sashimi bei mir grundsätzlich ohne Sojasauce und vor allem Rindfleisch würze ich gerne selber mit Salz und Pfeffer nachdem ich es einmal so probiert habe.

      Je nach Gericht habe ich es aber auch lieber mit Würze. Kartoffeln, wenn ich sie denn essen muss, habe ich gerne nicht pur..

      Und ach ja, Starbucks gibt es hier selbstverständlich an jeder Ecke und sind immer noch die wichtigsten Café wenn man es gemütlich und nicht verraucht möchte. Je nach Starbucks ist es auch die einzige Alternative wenn man free Wifi nutzen oder seine Geräte an den Strom hängen möchte.

      1. …wahrscheinlich denken viele Leute lieber in Klischees, als wißbegierig (oder zumindest interessiert) zu sein. Denke ich.
        Pfeffer & Salz sind zwei Wunder der Natur & der Küche, stimmt.
        Einem Zwischenton entnehme ich, dass Dir Kartoffeln jetzt eher nicht so liegen… ?
        Mich kann man/frau dabei allerdings nur mit Süßkartoffeln jagen.
        Ich denke Wasser ist der eigenartigste „Stoff“ im Universum – ohne geht nicht viel

        bont

        1. Möglich… das bedeutet, ich sollte mal wissbegieriger sein und mich ein wenig über kristallisiertes Wasser informieren bevor ich hier Klischees verfalle *lach*
          Nein, Kartoffeln sind nicht so meins. Besonders nicht die Japanischen. Welche ich sehr gerne mag sind Bratkartoffeln (aber noch keine geeigneten japanischen dafür gefunden) und Quarkkartoffeln (es gibt keinen Quark in Japan). Und dann noch gekochte Kartoffeln, die einen Tag draußen in einer Schuessel lagen und etwas angetrocknet sind, aber sowas lässt mein Mann nicht zu 😉

          Stimmt. Wenn man mal so drüber nachdenkt, ist Wasser ziemlich seltsam und einzigartig..

          1. …spontan bedacht hätte ich mir jetzt am ehesten die Fritten der Bürgerbrater unter „die Kartoffel in Japan“ vorgestellt. Deinen Worten zu folge ist sie aber eher gewohnt (gewohnter zumindest als besagter Quark ?),
            Die Bratkartoffel galt ja eine Zeit lang als das Hochamt des überzeugten Junggesellen an der Kochplatte.
            Wenn ich es korrekt zusammen bekomme, dann legt die japanische Küche sehr hohen Wert auf frische Zubereitung; beim Stellenwert von Fisch/Meeresfrüchten aber auch logisch.

            Wenn man/frau bedenkt wie alt (!) das Wasser der Erde bereits ist; da dürfte mancher Schluck bereits mehrfach getrunken worden sein…
            Dazu kommt, dass der Wasserstoff das erste Atom des Universums war. Da braucht es vermutlich keiner Kristalle mehr. ?

            Inzwischen addiere ich automatisch die 7 Stunden Zeitdifferenz dazu, wenn ich hier vorbeischhaue.

            bonté

          2. Kartoffeln sind inzwischen weit verbreitet und oft gegessen, auch außerhalb von Burger Buden. Die gängigsten Gerichte sind wohl Curry und Kartoffelsalat, was möglicherweise ein Grund dafür ist, dass es hier keine leckeren Kartoffeln gibt (etwas, das man Japanern gegenüber aber tunlichst nicht erwähnen sollte, denn natürlich sind ihre Kartoffeln die besten der Welt ^_-)
            Japanische Kartoffeln zerfallen in der Pfanne wenn man versucht sie zu Bratkartoffeln zu verarbeiten. Es gibt kaum eine Sorte, die sich ordentlich dafür benutzen lässt. Außerdem war ich leider schon immer schlecht im Bratkartoffeln braten und mein Mann mag sie nicht genug um sie zu machen.
            Bratkartoffeln sind das erste was ich esse wenn ich Deutschland besuche. Es muss wohl an den Kochkünsten meiner Großmutter gelegen haben, dass ich Bratkartoffeln vergöttere..

            Natürlich ist vieles in Japan frisch zubereitet, allerdings gibt es auch eine ausgeprägte Konservierungskultur mit den unterschiedlichsten Methoden. Tsukemono ist eine davon, aber auch Miso und Natto.

            Sind es momentan sieben Stunden? Ich habe aufgegeben es mir zu merken, weil ich mit Deutschlands Sommer-/Winterzeit grundsätzlich wieder durcheinander komme. Ich rechne pi mal daumen mit 7-8 Stunden.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert