Ausflug zum Ashikaga Flower Park

Vorsicht! Es folgen viele kitschige Blumen-Bilder!

Meine Gastfamilie hat mich mal wieder zu einem Ausflug eingeladen. Da jetzt ja die neue Praktikantin da ist, komme ich wieder ab und zu zu der Ehre.
Und weil ich nur an einem Termin Zeit hatte, durfte ich mir sogar aussuchen was ich sehen wollte!
Natürlich wollte ich lieber in den Flower Park und nicht ins Sanrio Erlebnisland!

Denn der Flower Park ist zu dieser Zeit berühmt für seine Wisteriablüte! Dieses Event hatte ich bisher in Japan noch nicht erlebt und so freute ich mich wahnsinnig, dass ich diesen Besuch frei Haus geliefert bekommen würde.
Was nicht so toll war, mein Gastvater sprach zuerst davon, dass wir gegen 5 Uhr oder 6 Uhr morgens das Haus verlassen würden und ich kam am Abend zuvor wie immer erst spät nach Hause.. Zum Glück erfuhr ich dank meiner Mitbewohnerin aber schon am Abend, dass wir doch erst um 6.30 Uhr aufbrechen würden und das war sehr akzeptabel!
Takeshi-san, Masae-san und die Kinder waren nicht zu Hause, weshalb wir pünktlich und entspannt das Haus verließen. Wir sollten sie später an einer Autobahnraststätte treffen.
Die Autobahn war erstaunlich leer und so kamen wir unglaublich früh an.
In Ashikaga waren extra für das Blauregen-Event Felder als Parkplätze abgesteckt worden und auf so einem parkten wir auch und liefen das letzte Stück zu Fuß zum Westeingang.
Wie das so ist mit großen Familiengruppen fing der Stress vor dem Eingang schon an. Die Gastmutter musste auf’s Klo, dafür einen Berg erklimmen und sich in die Schlange stellen. Wir warteten also gefühlt ewig. Dann fiel ihrem Sohn noch ein, dass er ebenfalls auf’s Klo musste und wir warteten noch länger..
Aber dann ging es endlich hinein ins bunte Blütentreiben!
An Kitsch kann dieser Park sicher auch dem Sanrio Puroland standhalten, aber in Form von lebendigen Pflanzen ist er einfach viel schöner!
Jetzt wurde es von der Familie her auch wieder entspannter, nur sich den Weg durch die Menschenmassen zu bahnen war anstrengend.
Trotzdem kamen wir recht gut bis zum Restaurant und den Essensbuden durch. Hier hieß es wieder warten..
Bis mein Gastvater beschloss etwas früher Mittag zu essen, dann bekämen wir gleich einen Platz bevor der Rest der Massen auch auf die Idee käme, dass es an der Zeit wäre zu essen.
Er hatte sich für Barbeque entschieden, was mich außerordentlich freute!
Die Gastmutter war allerdings etwas beleidigt.. Sie wollte glaube ich lieber an den Kindertisch, musste jetzt aber mit ihrem
Mann und den Deutschen vorlieb nehmen. Und die Praktikantin war auch nicht so begeistert, glaube ich, da das vegetarische Menü aus 2 Karottenstückchen, einer halben kleinen Paprikaschote, Zwiebeln und viel Kohl bestand..
Die Yakisoba, die der Gastsohn noch geholt hatte, schmeckten aber erstaunlich gut. Sie waren ganz dunkel, weil sie noch zusätzlich mit Tintenfischtinte gefärbt waren. Die Gastmutter verschmähte sie.
Erst als sie an den anderen Tisch umziehen konnte, schien sie etwas glücklicher und lachte auch, als wir Deutschen vom Nebentisch einige Aufmerksamkeit bekamen.. Der Rückweg zum Westausgang war dann alles andere als entspannt. Die großen Sehenswürdigkeiten hatten wir alle abgeklappert und so blieben nur noch Azaleen und Saisonbepflanzung, die mir aber sehr gefiel. Die Familie hangelte sich von einem Klo zum anderen. Ob die Gastmutter nun musste oder die Kinder gewickelt werden mussten..
Auch der Softeis-Kauf war keine Erholung!
Endlich erreichten wir den Ausgang! Aber leider leider musste man, um ihn zu erreichen, durch den Omiyageshop durch.. Wieder langes Warten!
Dann zurück zum Parkplatz. Kurz davor gab es einen Gemüsestand und Spielzeug für Kinder.
Meine Gastmutter stürzte sich auf’s Gemüse wie eine Ausgehungerte. Sie kaufte zwei Bund Lauch, zwei Riesendaikon, 4 Tüten Tomaten und noch irgendwas. Natürlich trug sie das nicht selbst..
Am Spielzeugstand gab’s auch noch Ananas am Spieß. Also schmiss sie noch ne Runde Ananas für alle.. Ich wollte keine, weil ich gegen Ananas allergisch bin. Bekam aber keinen Ersatz.. Auch als später noch ein paar Gurken am Spieß ausgeteilt wurden ging ich leer aus.. Gemein!
Dafür durfte ich noch ne Ananas schleppen, davon kaufte sie nämlich auch noch zwei.

Der Ashikaga Flower Park und das Fuji Spektakel wurden übrigens von einer Frau zu dem gemacht, was es jetzt ist.
– Ein großer Erfolg!
Deshalb wurde sie letztes Jahr für den Hamamatsu Flower Park, den ich vergangenes Jahr auch besuchte, angeworben um diesen ebenfalls wieder auf Touren zu bringen. Denn diese Parks haben über die vergangenen Jahrzehnte einen starken Rückgang an Besuchern verzeichnet.
Ihre ersten Maßnahmen waren: Streichen des Bonus und mehr Arbeitstage als zuvor. Was man halt so macht…
Übrigens arbeiten im Hamamatsu Flower Park auch überwiegend alte Männer. Das finde ich hier in Japan sehr faszinierend.
Desweiteren hat sie eine Umgestaltung einer eher langweiligen Fläche zu einem Englischen Garten geplant. Die Bauarbeiten begannen letztes Jahr und dieses Jahr konnte man schon ein wenig erahnen, wie es mal aussehen würde.
Außerdem gab es eine unglaubliche Menge an Tulpen zu bestaunen. Diese werden natürlich nicht ausgepflanzt, zu viel Arbeit, sondern einfach in Töpfen in Paletten auf Rasenflächen arrangiert.
Meine Bloggerkollegin Jasmin von Zooming Japan hat den Flower Park dieses Jahr im April besucht.
Ihre Bilder machen schon einiges her und es gab tatsächlich einen ordentlichen Anstieg der Besucherzahlen!
Der Arbeitsvertrag von Tsukamoto Konami ist auf 3 Jahre begrenzt. Ich bin mal gespannt, was sie aus dem Flower Park in Hamamatsu noch zaubert.

Die Autobahnraststätte, auf der wir bei der Rückfahrt kurz Halt machten, war sehr interessant. Ihr Gegenstück auf der anderen Seite war nicht so spannend gewesen..
Aber hier sah die Service Area aus wie ein Dorf aus der Edo-Zeit!
Ich hatte im Auto geschlafen und hatte zuerst gar nicht kapiert, dass hinter den Fassaden wirklich die typischen Geschäfte waren! Ich dachte zuerst allen ernstes, es gäbe keine Geschäfte und die Gebäude gehörten zu einem Themenpark hinter einer Mauer direkt an der Autobahn..
Aber naja.. Jetzt weiß ich, dass ich PA Hanyu Richtung Tōkyō in Zukunft meiden werde.
In Asaka gab es natürlich noch gemeinsames Abendessen mit den Gasteltern. Leider nicht im Udonladen.. Sie schleppten uns zu Fūfū Rāmen. Ich kannte die Kette noch nicht, aber in Asaka gibt es pro Bahnhof mindestens zwei Geschäfte davon..
Und ich habe keine Ahnung, warum die immer gut besucht sind..
Ich aß Tonkotsu Rāmen, die auf dem Bild wirklich lecker aussahen.
Der Rest der Familie bekam Miso Rāmen. Die mag ich aber nicht so gerne..
Ihre Nudeln sahen sehr lecker aus, während meine sehr sehr dünn und hart waren.
Das gesamte Gericht schmeckte einfach nur nach Instant Cup Rāmen und war nicht lecker. Aber wahrscheinlich bin ich inzwischen einfach nur andere Rāmensorten gewöhnt.. Denn wie ich später erfuhr gehören die Nudeln bei Tonkotsu dünn und hart. Ob die Brühe auch so lasch gehört weiß ich aber nicht..

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