Asakura Haus in Daikanyama (mit Kind)

Zuletzt geupdated: August 24th, 2018

Lange wurde dieser Garten von mir sträflich vernachlässigt..
Erst 2016 raffte ich mich auf um das Haus zum ersten Mal zu besuchen.
Weshalb eigentlich?

Es ist ein wunderbarer, geheimer kleiner Ort in Daikanyama nahe von Ebisu.
Wer es nicht weiß, sowohl Daikanyama als auch Ebisu sind bei Ausländern in Japan unglaublich beliebt. Zumindest bei denen, die nicht allzu sehr auf’s Geld achten müssen…

Daikanyama ist eine sehr hippe Gegend mit interessanter Architektur. Neben vielen kleinen Geschäften, ganz ähnlich wie Shimokitazawa, ist es außerdem ein Mekka für (werdende) Eltern.

Ebisu besticht durch das Brauerei-Museum der Biermarke Yebisu, viele gute Lokale und ein internationales Flair.

Aber nun zum früheren Haus der Asakura Familie…

Es stammt aus der Taisho Zeit (1912-1926) und wurde so erhalten wie es vorher war. Inklusive Garten.
Inzwischen ist es nicht mehr so leicht Häuser dieser Art zu finden, vor allem welche, die öffentlich zugänglich sind.
Viel wurde beim Erdbeben 1923 oder den Luftangriffen 1945 zerstört. Alles andere was stehen blieb, fiel nach und nach der Modernisierung zum Opfer…

Daikanyama lag nicht immer im Zentrum Tokyos.
Als die Familie hier ansiedelte und später das Haus baute, war das Land von Reisfeldern umgeben.
Mit Reis machten die Asakuras auch ihr Vermögen: sie bauten eine Reismühle.
Später gingen sie in die Politik und gründeten eine Real Estate Firma.

Inzwischen wird das Anwesen vom Bezirk Shibuya verwaltet.

Der Eingang liegt in einer kleinen Seitenstraße.
Hinter dem Tor auf der linken Seite befindet sich ein kleiner Container mit Ticketautomaten.
Der Eintritt kostet nur 100 Yen für Erwachsene. Es ist eigentlich immer eine Person im Container, die hilft wenn es Probleme gibt und Informationsblätter auch auf Englisch verteilt.
Kinderwagen müssen hier abgestellt werden.
Da weder der Garten noch das Haus barrierefrei ist, macht es auch Sinn. Nur würde ich mir einen Ort näher am Haus wünschen, Platz wäre da…
So nahe am Eingang wirkt es doch sehr unsicher.
Ich habe meinen Kinderwagen mit Fahrradschloss an die Hecke gebunden..


Man kann sich nun entscheiden ob man zuerst das Haus besucht oder den Garten.
Im Haus müssen die Schuhe ausgezogen werden und Hausschuhe gibt es keine.
Im Gegensatz zu anderen alten Häusern ist es hier an den Füßen jedoch recht warm.
Man folgt einer festen Route. Zuerst in den ersten Stock hinauf, in dem es Räumlichkeiten für berufliche Zwecke gab. Von hier soll man früher den Fuji gesehen haben. Leider sind jedoch die Bäume inzwischen zu groß und versperren den Blick.
Am anderen Ende des Hauses geht es wieder hinunter und man kommt in die privaten Räumlichkeiten der Familie.
Nicht alle sind zugänglich, aber in etwa die Hälfte.
Man sieht den Naka-niwa, den Garten in der Mitte des Hauses, und darf die drei Zedernräume betreten.
Zu guter Letzt führt einen der Weg ins alte Schlaf- und Wohnzimmer, die zu einem großen klimatisierten Raum mit Teppich und Informationstafeln zusammengefasst wurden.
Von hier hat man einen guten Blick auf den Garten.
Wir nutzten die Größe des Raumes um Chibi Mamo-chan etwas laufen zu lassen. Hier kann man das recht gefahrlos machen..
Bevor es zu den Schuhen und nach draußen geht, kann man sich noch den Tresorraum und das einzige Original-westliche Zimmer anschauen.


Den Garten erreicht man durch ein traditionelles Tor links vom Haus.
Vom Original-Garten ist leider nur noch die grobe Struktur übrig, da die Hauptbäume irgendwann eingegangen sind und durch andere ersetzt wurden.
Auch das Teehaus im Tal existiert nicht mehr..
Allerdings gibt es noch immer den kleinen Wasserlauf, der sich vom Haus hinunter zum Teehaus schlängelt. Allerdings führt er kein Wasser mehr.
Der Garten ist noch weniger Kinderwagen geeignet als das Haus. Überall gibt es unregelmäßige Trittsteine und Treppen, da der Garten an einem Hang gebaut wurde.
Ist man mit kleinem Kind unterwegs, heißt es also eventuell: tragen!
Sind die Kinder größer, haben sie aber bestimmt Spaß am Flüsschen den Hang hinauf zu krachseln!
Ansonsten gibt es nicht viel zum Garten zu berichten. Er ist ein kleiner japanischer Hausgarten mit Laternen und Wasserbecken, mit der einen oder anderen tieferen Bedeutung, die sich dem Besucher nicht unbedingt sofort erschließt.
Wie immer, für tiefgehendere Informationen zum Haus und Garten empfehle ich Real Japanese Gardens Guidebook in einfachem Englisch.
Zu finden hier.











Adresse:
JP: 東京都渋谷区猿楽町29−20
EN: 29-20 Sarugakucho, Shibuya-ku, Tokyo

Öffnungszeiten / Eintritt:
März-Oktober: 10 – 18h Einlass bis 17:30
November-Februar: 10 – 16:30 Einlass bis 16:00

Geschlossen an Montagen und zwischen dem 29. Dezember und dem 3. Januar.

100 Yen

Anfahrt:
Die günstigste Station ist Daikanyama (代官山) auf der Toyoko Linie (eine Station von Shibuya).
Von Ebisu auf der Yamanote Linie / Hibiya Linie läuft man etwa 10 Minuten.

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