高尾山 – Mount Takao

Nach dem Ausflug nach Chiba wollten M., Y. und ich auf jeden Fall wieder etwas ähnliches unternehmen. Schnell stand das Ziel fest: der Takao-san!
Y. hatte ihn auffällig oft erwähnt und so fragte ich ob wir dort zur Zeit der Herbstfärbung hinfahren wollten.
Alle stimmten zu. Allerdings meldete sich Y. bald darauf bei mir, dass er nicht genug Geld für den Ausflug haben würde.. Also wollten M. und ich alleine fahren.
Dann lernte ich aber D. kennen und wir luden ihn ein mit uns mitzukommen.
So sollte es also doch zu dritt los gehen.
Wie es jetzt dazu kam, dass wir dann doch zu viert unterwegs waren, erläutere ich lieber mal nicht..

Relativ spontan hatte ich M. noch gefragt, ob wir Frauen uns ums leibliche Wohl kümmern wollten und M. stimmte sofort zu. Sie wollte deutsches Brot und Schinken mitbringen, ich japanisches Essen.
Sie hat sich Onigiri gewünscht und so machte ich das erste Mal in meinem Leben Reisbällchen. Leider hatte ich gerade vorher die Reissorte gewechselt, die wohl weniger Wasser als die vorige braucht, und so wurde der Reis für die Onigiri sehr sehr matschig.. Oder ich habe mich bei den Tassen verzählt, wer weiß..
Aber die Füllung ist, wie alle sagten, sehr lecker geworden.
Ich hoffe mal, das stimmte..

D. und ich waren überpünktlich an der verabredeten Bahnstation – Takaosanguchi.
Das war auch gut so, denn kaum verließen wir die Bahn, durften wir schon vor der Treppe, die vom Bahnsteig führte, Schlange stehen. Von den Schlangen vor der Fahrkartenschranke und den Damentoiletten fange ich lieber gar nicht an zu sprechen..

Y. und M. hatten nicht so viel Glück mit der Bahn wie wir. Sie mussten in der Station Takao schon Schlange stehen um überhaupt in die Bahn Richtung Takaosanguchi zu kommen.
Die kurze Wartezeit nutzte ich um die ersten Fotos von der Herbstfärbung zu machen. Darauf hatte ich mich wirklich sehr gefreut!

Als wir dann komplett waren, ging es los Richtung Takao-san. Eigentlich wollten wir mit dem Cablecar oder dem Lift fahren, aber auch hier waren die Schlangen lang. 70min hätten wir anstehen müssen. Also entschieden wir uns die Route Nr. 6 zu nehmen und den ganzen Weg bis zum Gipfel zu Fuß zu laufen.

Route 6 war ein sehr hübscher, wenn auch schmaler Wanderweg. Es konnten maximal zwei Personen nebeneinander gehen. Deshalb darf man diese Strecke auch nur bergauf laufen. Bergab muss man sich für eine andere entscheiden.
Wir ließen uns ziemlich viel Zeit für den Aufstieg, was dazu führte, dass wir meistens eine freie Sicht nach vorne hatten.


Ab und zu legten wir eine kleine Pause ein um die Menschenschlange hinter uns vorbei zu lassen. Alles in allem war der Weg nach oben wirklich sehr entspannend! Aber auch abenteuerreich! So durften wir auf einer Teilstrecke in einem Fluß spazieren gehen..


Auf dem Gipfel jedoch, war es mit der Idylle vorbei. Denn hier trafen sich sämtliche Menschenmassen, die auf den unterschiedlichsten Wegen nach oben gelangt waren, wieder.
Wenigstens waren die Damentoiletten hier derart zahlreich, dass man nicht lange anstehen musste. Es gab auch doppelt so viele Toiletten für Frauen als für Männer. Endlich mal eine vernünftige Planung!
Nun wollte ich auf Fotosafari gehen! Meine Begleiter waren sehr nett und haben alle Mätzchen von mir mitgemacht.
Dafür: どうもありがとうございました m(_ _)m
Ich wollte den Fuji-san fotografieren, der sich leider schon in einen leichten Dunst hüllte (auf der Bahnfahrt war er noch super zu sehen!), habe den Blick auf Tokyo festgehalten und natürlich Momiji fotografiert.


Außerdem habe ich das erste Mal Amasake getrunken. Das ist ein nicht alkoholisches Getränk auf Reisbasis. Mir wurde vorher erzählt, es schmeckt ein wenig nach Milchreis. Kann ich bestätigen! Er wird warm getrunken und ist super lecker!
Ich glaube, wo wir nach einer Bergtour im Winter Glühwein trinken würden, trinken Japaner Amasake^^
Auf einem Platz unter Momiji hat M. uns dann einen wunderbaren Sitzplatz ergattert, wo wir unser mitgebrachtes Essen auspacken konnten.
Wir hätten es tatsächlich geschafft den gesamten Tisch für uns einzunehmen, so viel hatten wir dabei, aber beschränkten uns doch lieber auf den halben, bevor wir noch böse Blicke geerntet hätten.
So hatten wir dann auch die meiste Zeit sehr lustige Gesellschaft. Zufällig hatte sich eine Berlinerin mit ihren beiden japanischen Freundinnen neben uns gesetzt.
Y. wurde auch von ihr gleich als wandelndes Wörterbuch benutzt und ich habe gelernt, dass Berliner das Wort „Knust“ nicht kennen.
Jetzt frage ich mich natürlich, ist das Platt, oder Hamburgisch, oder taucht es nur in meiner Familie auf??
Egal.. das Essen war lecker (das Feinbrot war ein Traum! Aber der Bäcker ist sehr unfreundlich!) und wir hatten viel Spaß. Nur ein klitzekleines bisschen wärmer hätte es sein können…
Als eine Durchsage kam, dass nun bald der Sonnenuntergang zu sehen sein würde, machten wir uns schnell an den Abstieg.



Keiner von uns hatte Lust den Weg im Dunkeln zu gehen..
Route 2 bis zur mittleren Station schafften wir auch noch im Hellen. An der Station versuchten wir noch einmal unser Glück mit dem Lift und der Bahn. Beides war aber natürlich wieder überfüllt..
Also gingen wir zu Fuß. Unterwegs wurde es dann richtig dunkel, machte aber nichts, denn dieser Weg war äußerst breit und betoniert. Man lief nicht Gefahr über Baumwurzeln oder Steine zu stolpern.

In der Bahn waren wir dann alle derart K.O., dass wir kaum ein Wort wechselten und eher schliefen.
Kurz vor Shinjuku trennten sich unsere Wege und ich glaube, wir sind uns alle einig, dass der Takao-san zwar sehr schön ist, aber einfach zu viele Menschen anzieht. Wir werden nicht noch einmal so eine Touristenattraktion besuchen, wenn wir entspannt wandern wollen wie in Chiba!

12 thoughts on “高尾山 – Mount Takao

    1. Hallo^^
      Danke für die Antwort! Ich hatte mich schon gefragt, ob ich meinen Freunden jetzt ein Wort beigebracht habe, das so gar nicht existiert..
      Jetzt bin ich beruhigt! 🙂
      Und danke auch für das Lob, darüber freut man sich ja immer ^_-

    1. Steht das Wort nicht in deinem Wörterbuch? ^_-
      Ich fand diese Menschenansammlung auch sehr abschreckend.. Ich wusste vorher nicht, dass es dort so aussieht.. Und ob es immer so voll ist?
      Wahrscheinlich nicht.. Es war halt leider Zeit der Herbstfärbung und dann noch Sonntag.. An einem normalen Wochentag ohne etwas Besonderes sind wahrscheinlich nur halb so viele Menschen dort unterwegs ^_-

      1. Regionale Unterschiede sind immer was schönes^^ Aber alles fängt mit „K“ an.. Knust, Knäppchen, Kanten.. Aber ich muß gestehen, Knust und Kanten gefällt mir am Besten *hust*

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