鎌倉のお寺 パート 2 – Die Tempel von Kamakura Teil 2

Zuletzt geupdated: April 2nd, 2020

Seit Wochen habe ich mir diese Tour vorgenommen aber immer kam irgendetwas dazwischen. Heute hat es dann ganz spontan geklappt und es war ein wundervoller Ausflug!
Ich habe unglaublich viele schöne Ecken Kamakuras entdeckt!

Da ich um 6 Uhr sehr ausgeruht aufgewacht bin, konnte ich relativ früh starten. Die Idee mit Kamakura kam mir auch erst nach dem Aufstehen. Geplant war es wirklich nicht.
Schnell suchte ich mir noch den Weg zu 1-2 Tempeln heraus, von denen ich so gut wie keinen besuchte. Dafür kreuzten einige andere ungeplant meinen Weg. Und noch einiges mehr..
Ich stieg wieder in Kitakamakura aus, weil ich den Chōju-ji (長寿寺) unbedingt besuchen wollte. Auf dem Weg sollte noch der Jōchi-ji (浄智寺) liegen. Allerdings führte mich mein Weg erstmal zum Tōkei-ji (東慶寺). Er ist auch als Scheidungs-Tempel bekannt.

Kurz überlegte ich, ob ich den Eintritt zahlen sollte, denn der Tempel stand nicht auf meiner Liste, aber ich gab mir einen Ruck und ging hinein.
Ein Glücksgriff, denn er hatte nicht nur eine wunderschöne Strauch/Stauden/Zwiebel-Pflanzung, sondern auch den schönsten japanischen Friedhof den ich je gesehen habe. Er alleine ist fast einen Besuch wert!
Man kann gegen eine Gebühr und eine vorige Reservierung per E-Mail auch an einer Teezeremonie teilnehmen wenn ich mich nicht irre.





Als nächstes führte mich mein Weg dann tatsächlich zum Jōchi-ji.
Bei ihm befindet sich auch einer der 10 Brunnen Kamakuras. Ich hatte im letzten Teil über einen berichtet.
Das neu gebaute Shōrō-mon macht sich auf Fotos wirklich gut. Aber auch der Garten ist schön.
Es ist kein gepflegter, toller Garten. Aber mit dem Gebäude dahinter ist der Anblick trotzdem wirklich schön!
Und dann gibt es da noch einen der 7 Glücksgötter, Hotei, der in seiner Höhle auf einen wartet..
Er war nicht unbedingt mein Ziel, aber ein freundlicher Japaner wies mich sehr deutlich darauf hin, so dass ich ihn mir doch mal ansah. Und da er Glück spendet, spendete ich ihm 5 Yen. Seinen Bauch streichelte ich aber nicht.. Ich bin schon mit dem Glück zufrieden, das ich habe.









Nach diesem Tempel wollte ich nun den Chōju-ji besuchen. Er war mir ja schon bei meiner letzten Tour aufgefallen. Warum habe ich ihn letztes Mal nicht einfach besucht? Jetzt war er nämlich geschlossen und mir blieb nur ein Blick durch das Eingangstor.

Weiter ging es zum Kenchō-ji (建長寺).
Dieser ist wie der Engaku-ji auch ein größerer Tempelkomplex.
Ich setzte mich kurz unter das Sanmon, trank ein wenig und machte meine Kamera startklar.
Zuerst lief ich rechts den Weg zum Friedhof hinauf. Ich habe im Engaku-ji die Erfahrung gemacht, dass man auch durch die geöffneten Tore geschlossener Subtempel manchmal einen tollen Blick auf kleine Gärten bekommt. Der ist aber nicht unbedingt ein Anwärter für diese Technik.
Bei einem Subtempel Zendō (僧堂(西来庵 – Seirai-an)) stand die Tür offen und ich ging hinein. Allerdings glaubte ich nicht, dass Touristen wirklich erwünscht waren. Ich machte ein paar Fotos und unterhielt mich mit dem Hund, der mich nur einmal lustlos anknurrte.






Jetzt ging es wieder zu den Touristenattraktionen, die ich aber weiterhin links und rechts liegen ließ. Ich wollte mir erst mal die restlichen Subtempel ansehen. Alle geschlossen.. Und dann war da diese verführerische Treppe, die ins Grün führte. Ich habe ja ein Faible für versteckte Wege, die niemand geht außer mir und so stieg ich hinauf. Und dann gab es da an ihrem Ende so einen verführerischen, steilen Waldweg. Und ich stieg hinauf.
Einmal kam mir sogar ein Mann entgegen, der mich freundlich grüßte.
Eigentlich sollte ich nun umkehren, aber der Weg war einfach zu schön und so lief ich weiter.
Und erreichte eine Stelle, von der aus ich sah wo mich dieser Weg hinführte. Zum Subtempel Hansōbō (半僧坊), den ich besuchen wollte. Perfekt!
Der Weg wurde zwar kurz vor dem Ziel von Bäumen versperrt, aber dann musste ich halt ein wenig klettern.


Zu meiner Überraschung handelte es sich bei diesem Subtempel um den Tengu-Tempel. Die Statuen sind ziemlich bekannt.
Auch startet hier ein Wanderweg, der 天園ハイキングコース (Tenen Haikingcourse), den ich unbedingt noch laufen möchte.
Da die Aussichtsplattform (勝上嶽 – Shōjōken) auf diesem Wanderweg aber nur 5 Minuten entfernt sein sollte, stattete ich ihr doch einen Besuch ab. Man konnte bis auf’s Meer sehen. Noch später im Jahr ist der Ausblick bestimmt noch schöner. Trotz des Taifuns letzte Woche gab es sehr viel Smog. Den Fujisan habe ich auch nicht sehen können. Dafür traf ich auf dem Berg einen Wanderer, der fließend Englisch sprach und mir für nächstes Mal einen besonders schönen Abschnitt des Weges empfahl.







Nun machte ich mich an den Abstieg. Allerdings nur um am Fuße der Tengus eine Rast zu machen. Irgendwann brach ich aber doch wieder auf, der Garten des Hōjō – 方丈 (Ryuo-den – 龍王殿) wollte ja noch besucht werden. Kaum bin ich durch die Torii geschritten, erklang von oben eine Glocke und ein Mönch begann zu singen. Ein wenig ärgerte ich mich, dass ich zu früh aufgebrochen bin.

Bevor ich den Haupttempel erreichte, erblickte ich einen Wegweiser zu einem weiteren Subtempel dem Kaisandō (開山堂). Da musste ich natürlich noch hin.
Der Garten dieses Tempels war geöffnet, aber wieder nichts besonderes. Bis man ihn von der anderen Seite des Sees betrachtete.
Ich beneidete hier übrigens eine Gruppe Rentner um ihr Bento..


Jetzt ging es aber endlich zurück zum Haupttempel und dem Garten!
Hin und wieder finde ich so einfache Gärten sehr schön. Besonders gut haben mir hier zwei Blickwinkel gefallen.



Der Wanderweg war ein wenig anstrengend gewesen, weshalb ich jetzt schon ziemlich kaputt war. Außerdem brauchte ich etwas zu trinken, mein Vorrat war aufgebraucht.
Ich überlegte etwas, ob ich den letzten Tempel auf meiner Liste noch besuchen sollte.
Dazu musste ich Richtung Bahnhof und am berühmten Tsurugaoka Hachiman-jingu (鶴岡八幡宮) Schrein vorbeilaufen.
Die Vending Machines, Jidohanbaiki, waren mir alle zu teuer. Aber ich dachte mir, den Schrein könnte ich ja doch noch einmal besuchen. Und so stieg ich die Treppen eines Seiteneingangs hinauf.

Und ich entdeckte Ema (絵馬) in Form von Ginkgoblättern. Auch wenn sie teuer sind, ich kaufte eins. Einfach, weil es so wunderbar zu meinem Blognamen passt.

Natürlich gibt es einen Grund, weshalb es die Ema in Ginkgoblattform gibt. Vor der großen Treppe zum Schrein standen zwei uralte Ginkgobäume. Leider wurden sie vom Blitz getroffen und mussten gefällt werden. Aus einem Stamm wächst aber ein neues Bäumchen. Es wird gehegt und gepflegt, damit es auch mal zu einem so großen Ginkgobaum wird.

Ich lief nun Richtung Hauptstraße und entdeckte einen schönen Garten, der aber natürlich gesperrt war. Dafür kaufte ich mir an einer Hanbaiki Cola für 80¥, das war vertretbar, und genoss den Ausblick auf einen riesigen Lotus-Teich.


Ich beschloss den einen Tempel nicht mehr zu besuchen sondern etwas zu essen und nach Tokyo zurückzufahren.
Auf dem Weg Richtung Einkaufsstraße und Bahnhof fand ich ein kleines Lokal, das seine Kunden auf Deutsch lockte. Mit Wurst und Schinken.
Die Preise für eine Bratwurst waren mir zu teuer, aber ich probierte ein kleines Stück Salami. Was für ein herrlicher Geschmack!
Es gab auch Bier in den Deutschlandfarben!

Wie ich so bin, konnte ich mich nicht für etwas zu Essen entscheiden. Also folgte ich dem Schild zu einem weiteren Tempel, dem Jufuku-ji (寿福寺). Der natürlich geschlossen war.

Aber an seiner linken Seite führte so ein verführerischer Weg ins Nichts..
Wie sich herausstellte, führte er zum Friedhof. Und von dort zeigte ein Wegweiser wieder ins Nichts. Nur 250m entfernt sollte der Genjiyama Park (源氏山公園) liegen.
Also, nichts wie hin!

Allerdings musste ich erst mal etwas warten, da einige Damen mit dem Abstieg einige Probleme hatten.
Dann ging es hinauf und hinauf und ich fragte mich, ob 250m wirklich so lang waren. Aber plötzlich wurde der Weg breiter und ich erreichte den Park.
Er wirkte etwas traurig und verlassen und ich fragte mich, wer an dieser Stelle so einen Park besuchen würde. Die Antwort fand sich später. Erst erschreckte ich noch ein Eichhörnchen.
Kurz vor Erreichen des Park hatte ich auf der linken Seite so eine verführerische Treppe entdeckt, die in den Wald führte. Diese nahm ich nun und erreichte den Berggipfel, wo ein Kollege von mir einsam und verlassen mit dem Freischneider arbeitete.
Ich überlegte kurz ihn anzusprechen, ging dann aber doch auf der anderen Seite des Berges hinunter ohne es zu tun. Eigentlich empfand ich es als blöde Idee nicht den gleichen Weg zurück zu nehmen, da ich nicht wusste wo dieser Weg hinführte, aber ich war heute ja wirklich abenteuerfreudig. Deshalb sprach ich auch sie Personen, die ich auf der anderen Seite traf, an.
Es handelte sich um eine Gruppe Pfadfinder, die fleißig das Peilen mit Kompass übte.
Ich würde so gerne wieder zum aktiven Pfadfinder werden und so nutzte ich die Chance ein wenig mit einem der Leiter zu sprechen. Viel habe ich nicht verstanden. Nur dass inzwischen die Boyscouts auch gemeinsam etwas mit den Girlscouts unternehmen. Wie eben diese Peilübung.
Das Hierachiesystem ist in 5 Teile gegliedert, die sich an den Schulformen orientieren. Also wie man hier die Schule wechselt, steigt man auch im Pfadfinder-Rang auf. Die Gruppen nennen sich hier wie bei uns nach Tieren. Ich traf die Bieber, die Adler und die „Ulfs“. Ich hatte keine Ahnung was Ulfs sind..
Zum Glück habe ich eine schlaue Wörterbuch-App, die mir verriet, dass ein „Ulf“ ein Wolf sein müsste. Im japanischen Scouttum ist Englisch recht verbreitet. Alle Gruppennamen waren nämlich Englisch und Sippen heißen auch Patrol. Also Patroullie.
Ich verließ die Gruppe mit zwei neuen Visitenkarten, einer generellen Einladung zu Events und der Erkenntnis, dass Halfs wirklich oft nur eine Sprache beherrschen. Einer der Pfadfinder war Halb-Deutscher, konnte aber kein Wort Deutsch.
Das wäre bei mir nicht möglich. Mein Japanisch ist so dermaßen schlecht, dass ich ein Kind nie nur auf Japanisch aufziehen könnte..
Mich hatte ein Hochgefühl ergriffen. Normalerweise bin ich viel zu schüchtern einfach irgendwelche Leute anzusprechen. Aber vielleicht traue ich es mir ja jetzt doch mal zu einen Gärtner in einem Garten anzusprechen.
Übrigens verließ ich den Berg doch auf dem gleichen Weg, den ich gekommen bin, denn wo der andere hinführte wusste ich nun. Zurück zum Jōchi-ji wollte ich nicht.




Von jetzt an ging es wirklich direkt zum Bahnhof. Da ich immer noch nicht wusste, wo und was ich essen sollte, kaufte ich mir im Family Mart nur eine Green Dakara und stieg in den Zug nach Yokohama. Von dort dann in die U-Bahn Richtung Wakoshi.
Allerdings fuhr ich noch nicht nach Hause, denn D. hatte mich zum Knödelessen eingeladen! Da sagt man doch nicht nein!

Randompics:

Die Route:
kamakura2

9 thoughts on “鎌倉のお寺 パート 2 – Die Tempel von Kamakura Teil 2

  1. Tolle Bilder! Kamakura ist nicht weit von mir…wenn ich die Bilder sehe muss ich auf jeden fall nochmal hin. Ich habe „nur“ den großen Buddha gesehen als ich dort war. Hast du die genaue Adresse von dem „Deutschen Restaurant“?

    1. Kamakura ist toll 🙂
      Aber leider immer voller Menschen…
      Das Restaurant zu finden ist ganz einfach.
      Wenn man vom Hachiman-jingu kommt, führt eine große Straße direkt zum Meer. Vor dem Eingang zum Schreingelände kreuzt eine andere große Straße.
      Man verlässt das Gelände, überquert die große Straße, geht aber nicht weiter zum Meer sondern biegt rechts ab. Das Restaurant liegt auf der linken Straßenseite vor der Kurve und der nächsten Straße ^_-

    1. Danke!
      Bis jetzt habe ich es noch nicht bis Enoshima geschafft. Und da ich auch immer ein wenig auf’s Geld achten muss, kann ich mir Luxus nicht leisten…
      Deshalb bin ich auch an der deutschen Wurst vorbei gelaufen^^;;
      Sollte ich aber doch irgendwann mal besser leben können, besuche ich es sicher Mal. Ich liebe Spas! Aber Badeanzüge????

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