御岳山 – Mount Mitake

Ein Ausflugsort in Tokyo und von Tokyo-city aus gut zu erreichen, der glaube ich nicht so überlaufen ist wie der Takao-san.
Mount Mitake ist 929m hoch und über einige Wanderwege oder aber eine „Cablecar“ zu erreichen.
Ich bin mal nicht gewandert, obwohl man auf dem Weg wohl wunderschöne Wasserfälle sehen kann, weil ich in Begleitung dort war. Ich habe es tatsächlich mal wieder geschafft jemanden in die Natur zu locken!
M. und Y., die immer gerne wandern, hatten keine Zeit. Aber D. ließ sich überzeugen.
Von 御嶽駅 – Mitake Station aus nimmt man am besten den Bus zu ケーブルカー下停留所 – Cablecar Shita Station. Er fährt in Mitake vor dem Seven Eleven ab und kostet 270¥.
Die Bahn kostet dann 1090¥ für Hin- und Rückweg. Man kann zwar auch mit Pasmo oder Suica bezahlen, aber wenn man vorher schon weiß, dass man beide Strecken fährt, empfiehlt es sich das Kombiticket zu kaufen, es ist günstiger.
Die Station heißt 滝本駅 – Takimoto-eki und befindet sich auf einer Höhe von 407m. Die Bergstation nennt sich 御岳山駅 – Mitakesan-eki und liegt auf einer Höhe von 831m.

Der erste Abschnitt der Cablecar verläuft über eine Strecke mit 60% Steigung! Das ist verdammt heftig, konnte ich aber erst auf der Rückfahrt in voller Pracht bewundern. Man wird natürlich auch darüber informiert, wenn man auf gleicher Höhe wie der Skytree ist.
Den kann man dann auch oben von der Cablecar Station aus sehen und bei der noch etwas höher gelegenen Lift Station gab es auch noch ein extra Hinweisschild für ihn. Wir hatten tolle Sicht, konnten auf der Hinfahrt sogar den Fuji sehen und so auch den Skytree in der Ferne ausmachen. Allerdings nur ganz knapp, da Tokyo in einem Dunst eingehüllt war.
Vom Mount Mitake aus kann man den Fuji übrigens nicht sehen. Da muss man doch zum Takao fahren.
Unser Weg führte uns allerdings nicht über den Lift weiter nach oben, sondern nach links Richtung 武蔵御嶽神社 – Musashi Mitake Schrein.
Der erste Abschnitt ist wunderschön. Man läuft an der Flanke des Berges unter einer tollen Herbstfärbung von Keyaki und Momiji. Dann gelangt man zu einem Bergdorf, das sogar über eine Jugendherberge verfügt und wo man sich entscheiden kann, ob man direkt zum Schrein oder noch eine Abzweigung nach Hinode machen möchte. Ich wollte nicht, denn Tags zuvor hatte man dort einen Bären gesehen. Ich habe Angst vor Bären!

In diesem Bergdorf findet man auch eine wirklich beeindruckende Zelkovie (神代ケヤキ). Normalerweise kenne ich solche Stammumfänge und Ausbeulungen von Platanen, aber so einen Keyaki habe ich noch nicht gesehen!
Noch um eine Ecke biegen und schon befindet man sich zwischen typischen kleinen Mitbringselläden (商店街 – Shoutengai).


Am Ende dieser kleinen Gasse durchschreitet man dann das Torgebäude vor dem Schrein. Das Torii, beziehungsweise die Torii hat man schon lange vorher passiert.
Aber auch nach dem Tor hat man noch einen längeren Weg zum eigentlichen Schreingebäude vor sich. Vorbei an Yamazakura, vielen Steinen und Spenderpfosten.

Oben auf dem Gipfel des Berges gibt es dann eine kleine Halle mit Ausstellungsstücken und den eigentlichen Schrein mit vielen kleinen Unterschreinen, die Gottheiten aus anderen Schreinen zugeteilt sind. Sie alle werden von Hunden bewacht.
Sowieso ist Mount Mitake und der Mitake-jinja sehr hundefreundlich. Bei der Cablecar zahlen Hunde zwar extra, aber immerhin dürfen sie sie benutzen!
Wahrscheinlich hatte ich deshalb auch ein paar Tage zuvor dieses eklige Erlebnis in der Bahn nach Mitake..
Direkt neben mir saß eine Frau, die auf halber Strecke ihren Hund auspackte. Nicht schlimm, ich mag Hunde.. Was ich nicht mag ist, wenn ich neben mir permanent das Geräusch höre, wie der Hund das Gesicht der Frau ableckt. Dazu noch die Grunzlaute, die er von sich gab, weil er keine sichtbare Schnauze besaß, und er hat unglaublich gestunken. Bevor die Besitzerin ihn auspackte, hatte ich den Geruch noch dem armen angeschlagen wirkenden Teenager neben mir zugeschrieben. Der Irrtum tat mir dann sehr leid.

Eigentlich gibt es auf dem Berg noch viel mehr zu sehen als den Schrein, zum Beispiel den Rock Garden, aber es war schon zu spät um ihn noch zu besuchen und so machten wir uns auf den Rückweg. Dieses Mal wollten wir Lift fahren und nahmen am Mitake Visitor Center die passende Abzweigung.
Das war ein Glück, denn so kamen wir erneut in den Genuß von Herbstfärbung und entdeckten außerdem einen Powerspot! Den konnten wir beide gut gebrauchen.
Er lag bei einem kleinen Sub-Schrein des Musashi-Mitake-jinja, dem Ubuyasu-sha.
Dieser Schrein ist außerdem besonders für Frauen und Paare interessant. Man kann um ein Kind bitten indem man eine bestimmte Stelle am Stamm eines Hinoki – Scheinzypresse streichelt oder aber durch die Lücke zwischen zwei zusammengewachsenen Sugi – Sicheltanne steigen um die Beziehung zu festigen? Auf jeden Fall sehr interessant. Ich nahm ein Hana-Omamori mit, ich habe rot bekommen, und werde so vor schlechten Schwingungen in meiner Umgebung bewahrt, wenn ich es richtig verstanden habe.
Jetzt habe ich schon zwei Blumen-Omamori in meinem Portemonnaie! Dieses ist aber mit echter Blume.

Danach ging es zum Lift. Ein Schock für mich!
Ich hatte einen Sessellift erwartet. Aber nein. Ein winziger Ein-Mann-Sessel ohne Sicherheitsschranke. Gruselig! Ich habe es aber überlebt und konnte sogar etwas lachen.
Ich habe nämlich Höhenangst. Seltsam, oder? Ich steige in meterhohe Bäume ohne Sicherung und liebe es von hohen Gebäuden auf das nächtliche Tokyo zu sehen, aber Lifte und Seilbahnen machen mir extrem zu schaffen..

Nach dem Lift ging es sofort in die Cablecar und unten am Bahnhof gab es noch Dango. Die sieht man auch irgendwie an jedem Berg. Vielleicht gehören Dango ebenso zu herbstlichen Bergwanderungen wie Amazake. Ayu gab es allerdings auch. Das ist ein Süßwasserfisch, der wie eine kleine Forelle aussieht und in den hiesigen Flüssen sehr verbreitet ist.
Leider fuhr der Bus zum Bahnhof nicht direkt und es gab auch keinen Aushang wann der nächste kommen würde, so gingen wir zu Fuß den Berg runter, entdeckten dabei ein sehr interessantes Anwesen und ich kam doch noch einmal an den Fluß.

Der Abstecher zum Museum wurde mir auch zugestanden, dort gibt es nämlich einen Karesansui-Garten. Mir war der Eintritt von 500¥ aber zu hoch, sodass ich nur Fotos durch die Hecke gemacht habe. Manchmal sind diese extrem beschnittenen Hecken doch praktisch.

Über einen kleinen Umweg ging es zurück zum Bahnhof. Kurz davor erschrak mich ein Knall. Kurz darauf folgte noch einer. Aber der Wirt eines traditionellen Ryokan konnte mich beruhigen. Der Knall stammte von den Schoten seiner Wisteria. Wenn diese aufplatzen, ist das sehr laut. Das wusste ich noch nicht, für mich aber natürlich äußerst interessant!
Und damit endete dann auch der erneute Ausflug nach Ōme.

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