Schwanger in Tokyo: Schlafen mit Säugling

Zuletzt geupdated: August 17th, 2021

Als Chibi Mamo-chan und ich nach dem Krankenhausaufenthalt nach Hause kamen, wohnten wir erstmal im Wohnzimmer.
Dort stand sein Bett und lag mein Futon.
Der Grund war ein ganz einfacher: es war Hochsommer und in meinem Zimmer gibt es keine Klimaanlage.

Die ersten ein bis zwei Wochen verliefen wunderbar. Wenn der Lütte aufwachte nahm ich ihn aus dem Bett zum Stillen, das dauerte nur etwa 10-15 Minuten, legte ihn wieder ins Bett und wir schliefen weiter.
Irgendwann aber brauchten wir abends zum Einschlafen eine Stunde und nach jedem Stillen musste ich ihn bis zu 20 Minuten auf dem Arm wiegen bis er wieder einschlief.
Das Problem: alle zwei Stunden musste ich hoch. Nicht etwa vom Einschlafen an, nein, vom Aufwachen an.
Wenn er also lange zum Einschlafen brauchte, hatte ich weniger Zeit zum Schlafen.
Dazu kam dann noch ein starker Moro-Reflex, durch den Chibi Mamo-chan sich immer wieder selbst weckte.
Keine guten Zeiten für meinen Schlaf..

Deshalb holte ich ihn irgendwann auf meinen Futon und hielt ihm in total verrenkter Stellung die Arme fest. So konnten wir dann beide schlafen, wenn mich auch Schmerzen plagten.
Der Nachteil am Futon im Wohnzimmer war jedoch, dass wir jeden Morgen hoch mussten wenn Mamoru sich für die Arbeit fertig machte. Auch wenn der Lütte danach weiter schlafen konnte (auf mir), ich konnte es meist nicht.
Also setzte ich durch, nachdem die Temperaturen gesunken waren, dass ich mit Chibi Mamo-chan in mein Zimmer in mein 90cm Bett ziehen durfte.

Seitdem geht es mir gut und mir fehlt es meist nicht an Schlaf (ändert sich sicher sobald ich wieder arbeite..).
Zwar beansprucht Chibi Mamo-chan ca. 50-60cm des Bettes für sich und meine Schlafposition ist somit recht festgelegt, aber das gemeinsame Schlafen hat einige Vorteile!
Zuallererst: Stillen im Liegen! Super entspannt!
Der Lütte wacht meist gar nicht richtig auf, weshalb einschlafen gar kein Problem ist. Tatsächlich ist sogar das ins Bett gehen absolut kein Ding! Er pennt meist innerhalb von 10 Minuten ein.
Während des Stillens schlafe ich meist sogar auch ein.
Zweitens: Bei Bauchschmerzen liegt Chibi Mamo-chan gerne auf der Seite, fällt aber gerne um. Ich kann ihm so einfach den Rücken stützen bis er fest genug schläft.
Ich kann ihm ausserdem den Bauch massieren.
Drittens: wenn er einen Alptraum hat oder sonst schlecht schläft, kann ich seine Hand halten. Dann schläft er besser. Auch das Aufwachen durch Moro hat sich sehr gebessert seitdem er einen Finger von mir in der Hand halten konnte.

Ich muss sagen, in unserer Situation hat das Schlafen in einem Bett mir unglaublich viel gebracht und ich wünschte, wir hätten schon früher umziehen können.
Allen übernächtigten Müttern kann ich nur ans Herz legen das gemeinsame Schlafen mal auszuprobieren. Zumindest bis die anstrengende Phase vorbei ist!

Natürlich muss man unbedingt die Sicherheitsregeln berücksichtigen!
Am sichersten ist ein Beistellbett.
Ansonsten gilt: feste Matratze, keine Kissen, Kuscheltiere und co., kein Alkohol, Zigaretten, Drogen, keine anderen Kinder neben dem Baby.

Ich hatte das Glück dass meine Matratze eh schon sehr hart war. Wenn ich ein Kissen benutze, achte ich darauf dass Chibi Mamo-chan mit dem Kopf weit unterhalb liegt (auf meiner Brusthöhe). Decke wird maximal über die Beine gelegt oder in den Rücken auf die ihm abgewandte Seite.

Manchmal wünsche ich mir inzwischen, ich könnte Chibi Mamo-chan in sein Bett verfrachten (wenn er schlecht schläft, aber keine Unterstützung braucht und mich somit unnötig wach hält).
Leider brauchen wir sein Bett aber im Wohnzimmer als Wickelkommode und ich habe keine Lust zum Stillen so „weit“ zu laufen. Dafür genieße ich das Stillen im Liegen während des Schlafens zu sehr..
Irgendwann aber wird sowieso einer von uns aufgrund der Größe des Bettes ausziehen müssen und ich hoffe, das werde nicht ich sein..
Also Zeit sich bald mal nach Kinderfutons umzusehen…

5 thoughts on “Schwanger in Tokyo: Schlafen mit Säugling

  1. Oh, der Kleine sieht total entspannt aus, wie er da so liegt 🙂
    Ich bin zwar noch lange keine Mama, kann mir allerdings gut vorstellen, dass so ein kleiner Zwerg den Schlafrhythmus ziemlich durcheinander werfen kann ^^ Hoffentlich hast du dich davon, seit ihr in einem Bett schlaft, ein bisschen erholen können.

    1. Ja, ich bekomme ausreichend Schlaf! Inzwischen schläft er sogar manchmal durch.
      Nur wenn er eine schlechte Nacht hat, kann es passieren, dass er mir die halbe Nacht in der Nase bohrt, die Hand in meinen Mund stecken will oder mein Gesicht umklammert xD
      Wahrscheinlich werde ich aber ab April wieder Probleme bekommen, weil ich mich an 10 Stunden (unterbrochenen) Schlaf gewöhnt habe und nur noch etwa sechs Stunden schlafen kann sobald ich wieder arbeite…

  2. Ach, ich les deine Mutter-Erlebnisse echt gerne. Du scheinst das echt gut zu regeln alles, zumindest kommt es so rüber! Und ich mag, das Plattdeutsche Lütte. Das bekomme ich hier in München auch nicht zu hören, außer bei Telefonaten mit der Familie. ?

    1. Danke 🙂
      Wir geben uns Mühe! Haben ja beide absolut keine Ahnung von kleinen Kindern.. Aber zum Glück gibt es ja das Internet und Familie und Bekannte, die man fragen kann.
      Nur die kulturellen Unterschiede merkt man manchmal deutlich! Und jetzt bei Sachen zum Thema Beikost muss ich eigentlich immer auf Japanisch suchen..

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